Читать книгу Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane - A. F. Morland - Страница 19

12

Оглавление

Als Corinna anderntags allein zur Paracelsus-Klinik fahren musste, weil Ralf sein Versprechen nicht halten konnte, war sie ein wenig verstimmt. „Immer kommt dir irgendetwas dazwischen“, hatte sie ihm verdrossen vorgehalten, als er angerufen und sich entschuldigt hatte.

„Es tut mir wirklich aufrichtig leid, Schatz ...“

„Du hast die Zeit doch gestern eingearbeitet.“

„Ja, aber ...“

„Langsam habe ich den Eindruck, du bist lieber in deinem blöden Baumarkt als zu Hause“, hatte Corinna ihrem Mann enttäuscht entgegnet.

„Wie kannst du so etwas Dummes sagen?“

„Ist da vielleicht eine hübsche Mitarbeiterin, die ich noch nicht kenne?“

„Corinna, ich bitte dich! Also nein. Wirklich. Was unterstellst du mir denn da?“

„Manche Männer können sich nur deshalb so schwer von ihrer Firma trennen, weil ein hübscher Busen sie völlig durcheinandergebracht hat.“

„Mach mich bitte nicht böse, Corinna. Ich kann doch nichts dafür, dass man uns bestohlen hat. Ich habe die Polizei hier. Da kann ich doch nicht weggehen. Wenn du das nicht einsiehst, tut es mir sehr leid.“ Ralfs Stimme hatte sehr gereizt geklungen. Er hatte aufgelegt, ohne ihr noch etwas Nettes zu sagen, und sie war allein losgefahren, um ihre Mutter zu besuchen.

Als sie die Paracelsus-Klinik betrat, hoffte sie, Dr. Jordan zu sehen, und er lief ihr tatsächlich über den Weg, als sie den Aufzug verließ.

„Das Schicksal meint es gut mit uns“, stellte der sympathische Assistenzarzt fest.

„Wieso?“, fragte Corinna. Ihr Herz schlug ein paar Takte schneller. Sie vermochte es ihm nicht zu verbieten.

Jan Jordan lächelte. „Es führt uns immer wieder zusammen.“ Er zeigte auf Corinnas Stirn. „Ich hoffe, diese Unmutsfalte gilt nicht mir.“

„Nein“, erwiderte sie freundlich. „Ganz bestimmt nicht.“

„Haben Sie sich geärgert?“ Corinna nickte. „Ja.“

„Über wen?“

„Über meinen Mann.“

Dr. Jordan schmunzelte. „Was hat er denn so Schlimmes angestellt?“ Corinna winkte ab. „Ach, ich möchte nicht darüber reden, Jan.“ Jan!, schrie es im gleichen Augenblick in ihr. Du hast ihn soeben Jan genannt! Das wolltest du doch nicht! Du hast es dir doch gestern untersagt! Stehst du so zu deinen Entscheidungen? Wohin wird deine Inkonsequenz noch führen?

Freude war in Dr. Jordans Augen aufgeblitzt, als er seinen Vornamen aus ihrem Mund vernommen hatte. Aber er ging nicht näher darauf ein.

„Ihre Mutter kommt morgen früh als Erste dran“, erzählte er stattdessen. „Wir haben sie heute auf Herz und Nieren untersucht und bereiten sie nun für den Eingriff vor.“ Er blinzelte schelmisch. „Ich hatte heute Gelegenheit zu einem längeren Gespräch mit Ihrer Mutter.“

„Ach ja? Und worüber haben Sie mit ihr gesprochen?“, wollte Corinna wissen.

„Über Sie.“ Jan Jordan beugte sich etwas vor und sagte leise: „Ich weiß so gut wie alles über das Mädchen Corinna. Sie haben mal sehr gut Handball gespielt und waren ganz schrecklich in Ihren Turnlehrer verliebt.“

Corinna schluckte betreten. „Ich muss mit meiner Mutter ein ernstes Wort reden.“

Dr. Jordan lachte. „Warum denn?“

„Sie ist zu geschwätzig.“

„Vielleicht war ich ein bisschen zu neugierig.“

„Sie hätte den Mund halten sollen“, sagte Corinna streng. „Es geht doch nicht an, dass sie jedem x-Beliebigen ...“

Dr. Jordan hob den Finger. „Ich bin nicht jeder x-Beliebige.“

„Nein, das nicht“, gab Corinna zu. Sie fühlte sich unbehaglich, weil ihre Mutter sie so entblößt hatte. „Aber meine liebe Frau Mama muss trotzdem nicht alles ausplaudern.“

„Seien Sie ihr nicht böse“, bat Jan Jordan. „Ich wollte einfach zu viel wissen.“

„Warum?“

Der Assistenzarzt hob die Schultern. „Ich halte Sie für eine sehr interessante Frau.“

In Corinnas Ohren rauschte das Blut. „Das bin ich nicht“, widersprach sie. Noch nie hatte ein Mann sie so verlegen gemacht.'

„Für mich schon“, erwiderte Dr. Jordan.

„Ich führe ein ziemlich einfaches, ereignisloses Leben“, behauptete Corinna.

„Und das genügt Ihnen?“

„Ja.“

Jan Jordan lächelte. „Eine rundum zufriedene Frau sieht anders aus – wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten.“

„Nein“, gab Corinna beinahe schroff zurück, „diese Bemerkung gestatte ich Ihnen nicht.“

„Darf ich fragen, warum nicht?“

„Weil Sie mein Privatleben nichts angeht.“

Jan Jordan sah Corinna treuherzig an. „Ich dachte, wir wären Freunde.“

„Freunde? Wie kommen Sie denn darauf? Ich kenne Sie kaum. Was weiß ich denn schon von Ihnen? Doch nur, dass Sie hier als Assistenzarzt tätig sind.“

Dr. Jordan breitete einladend die Arme aus und erwiderte lächelnd: „Wenn Sie mehr wissen möchten – ich stehe Ihnen gerne für jede Auskunft zur Verfügung.“ In diesem Moment wurde der junge Assistenzarzt wurde über den Stationslautsprecher in die Notaufnahme gerufen. „Schade“, sagte er bedauernd. „Ich hätte mich mit Ihnen gerne noch länger unterhalten.“

„Wozu?“, gab Corinna spröde zurück. „Sie wissen doch ohnedies schon alles von meiner schwatzhaften Mutter über mich.“

Er spürte, dass er ihre harsche Art nicht ernst zu nehmen brauchte. Sie wollte sich damit nur vor ihm schützen, und das fand er völlig in Ordnung.

Als er kurz grüßte und mit großen Schritten davoneilte, sah Corinna ihm nach, und in ihrer Brust stritten sich die widersprüchlichsten Gefühle.

Wie und wann hatte Jan Jordan es geschafft, sich so unbemerkt in ihr Herz einzuschleichen? Sie hatte keine Ahnung, und sie wusste auch nicht, wie sie ihm klarmachen sollte, dass er da nicht bleiben konnte, weil sie doch verheiratet war.

Das Riesen Arztroman Paket August 2021: Arztromane Sammelband 8 Romane

Подняться наверх