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„Okay, Boss“, grinste Slim Coughlin, „für dein gutes Geld machen wir alles.“ Dann knallte er den Telefonhörer auf die Gabel.

Al Marrero sah ihn neugierig an. „Was gibt’s, Slim? Irgend was Neues?“

„So ungefähr.“ Coughlin beließ es bei dieser Antwort. Sein verschlossenes Gesicht zeigte deutlich, dass er nicht bereit war, eine nähere Erklärung von sich zu geben.

„Rede endlich!“, verlangte Marrero beharrlich. „Was sollen wir für den Boss machen? Sag’s schon! Schließlich bin ich genauso beteiligt wie du.“

„Halt’s Maul!“, knurrte der Killer unwirsch. Er schob Marrero beiseite und näherte sich Susan Morales. Seine Bewegungen waren katzenhaft.

Susan kauerte sich ängstlich in den Sessel, als könne sie von den weichen Polstern Schutz erwarten. Sie blickte in die kalten Augen des Gangsters. Es lag etwas darin, das sie frösteln ließ. Eisige Schauer liefen ihr über den Rücken.

Marrero stand mit offenem Mund im Hintergrund. Er ahnte, dass etwas eingetreten war, was die Situation grundlegend änderte. Doch sein Gedankenapparat arbeitete viel zu langsam, um ihm schon jetzt zu sagen, worum es sich handeln konnte.

Slim Coughlin schob langsam die Hände in die Hosentaschen. Seine Blicke glitten über den atemberaubenden Körper der Frau. Trotz des Mantels, den sie trug, konnte Susan nicht verbergen, dass ihre Rundungen selbst in den schäbigsten Lumpen geeignet gewesen wären, Männer aus der Fassung zu bringen. In der Gegenwart dieser skrupellosen Gangster war das jedoch ein Umstand, der ihr zusätzliche Gefahr einbrachte. Susan wusste es. Sie konnte nichts dagegen tun. Jede kleinste Bewegung, die sie machte, würde die Killer noch mehr herausfordern.

Coughlin stieß ein Brummen aus. Es klang wie das angriffslustige Knurren einer Raubkatze. Seine Lippen bewegten sich genießerisch.

Ruckartig drehte sich Coughlin plötzlich um. „Du gehst nach draußen, Al! Achte darauf, ob jemand in der Nähe ist. Sobald sich was Verdächtiges rührt, gibst du Alarm, kapiert?“

„Wer sollte sich in dieser Einöde schon herumtreiben!“, maulte Marrero. „Völliger Blödsinn! Ich weiß gar nicht, was das soll. Ich denke …“ Er hatte noch immer nicht begriffen.

„Du sollst nicht denken, zum Teufel!“, brüllte Coughlin. „Eben wolltest du wissen, was der Boss angeordnet hat. Jetzt weißt du es! Für unseren Auftrag ist es erforderlich, dass einer von uns draußen Wache schiebt. Und dieser eine bist du! Ist das endlich in deinem Schädel drin?“

„Schon gut, reg dich nicht auf! Ich geh ja schon.“ Marrero machte mit müden Bewegungen kehrt und schlurfte hinaus. Vorsichtig drückte er von draußen die Tür ins Schloss. Soviel wusste er, dass er trotz der Einöde kein unnützes Geräusch verursachen durfte.

Slim Coughlin drehte sich wieder um. „Den wären wir los“, grinste er und kam näher.

Susan traf es wie ein Schock. Abwehrend streckte sie die Hände von sich. „Nein! Bitte – was haben Sie vor? Sie können doch nicht …“

„Und ob ich kann, Süße“, unterbrach sie der Killer unbeeindruckt. Mitten in der Bewegung hielt er plötzlich inne. Sein Grinsen wurde noch schäbiger. „Halt mal! Da hätte ich doch beinahe was Wichtiges vergessen!“ Er drehte sich um und eilte zur Tür. Hastig drehte er den Schlüssel herum. Von draußen kam Marreros leiser Protest. Doch Coughlin kümmerte sich nicht darum. Die Fenster waren ohnehin verdunkelt.

Susan sah den Killer herankommen. Sie war wie gelähmt. Unfähig, sich zu rühren, starrte sie in seine tückisch glitzernden Augen. Jeder Schritt, den er machte, verstärkte das Würgen in ihrem Hals. Sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Ihr Atem ging in immer kürzeren Stößen.

Plötzlich explodierte ihr Nervensystem. Panikartig sprang sie auf. Buchstäblich im letzten Moment entwich sie den zupackenden Händen Coughlins. Ihre gepeinigten Nerven sagten ihr nicht mehr, dass sie in dem kleinen Raum keine Chance hatte, ihm zu entkommen. Susan rannte zur Wand. Sie kam nicht an. Ihre Füße verfingen sich in der gewellten Teppichkante. Mit einem spitzen Schrei stürzte sie zu Boden.

Im nächsten Sekundenbruchteil war Coughlin über ihr und zerrte sie hoch. Nur ihr Instinkt veranlasste sie, sich zur Wehr zu setzen. Sie kratzte, biss und trat – alles, was in ihre Reichweite kam. Doch die erhoffte Wirkung blieb aus.

Der Killer grunzte belustigt. Seine derben Pranken lockerten den eisenharten Griff um Susans Oberarme um keinen Millimeter. „Nur zu, Puppe!“, gluckste er. „Je wilder du bist, desto besser. Ich kann temperamentlose Weiber einfach nicht ausstehen. Aber du gefällst mir immer besser.“ Er stieß ein dreckiges Lachen aus. „Weißt du, alles ist doppelt so interessant, wenn man es sich gegen einen gewissen Widerstand erzwingen muss!“ Coughlin war stolz auf diesen Satz. Er hatte ihn in irgendeinem Buch gelesen.

Als er merkte, dass seine Worte keine Wirkung hervorriefen, schleuderte er Susan brutal auf die Couch. Sie versuchte, sich wieder aufzurichten, wurde jedoch im gleichen Moment von zwei schallenden Ohrfeigen zurückgeworfen. Ihre Wangen liefen rot an und begannen wie Feuer zu brennen. Susan schluchzte. Ihre Schultern zuckten in einem unbezwingbaren Weinkrampf. Tränen rannen ihr über das Gesicht.

Coughlin beugte sich über sie. Sie spürte seinen übelriechenden, heißen Atem. „Hör auf zu flennen, Süße!“, zischte er. „Das kann ich nicht leiden, verstehst du! Ob du kratzt oder beißt, interessiert mich nicht. Aber hör auf mit dem verdammten Flennen!“ Er beugte sich noch tiefer und senkte seine Stimme zum Flüsterton: „Eins will ich dir nämlich verraten, Süße: Der Auftrag, den ich vorhin am Telefon erhalten habe, ist ganz klar und deutlich. Legt die Puppe um, hat der Boss gesagt, und dann lasst sie so verschwinden, dass sie nicht so schnell einer findet! Hast du kapiert?“

Susan hatte auf einmal das Gefühl, dass ihr Magen mit einer glühenden Masse ausgefüllt sei. Ihre Tränen versiegten. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie in das zur Fratze verzerrte Gesicht des Killers.

„Jawohl, Süße“, flüsterte er, „du hast richtig gehört. Umlegen soll ich dich. Ich oder mein Kumpan Al. Es spielt keine Rolle. Aber er ist mir zu blöd dazu. Er würde bloß den Finger krumm machen und dann die Kurve kratzen. Darauf, dass noch was anderes drin ist, kommt er mit seinem Spatzenhirn nicht. Kann sein, Süße, dass ich dich gar nicht stumm mache. Vielleicht gefällst du mir. Es kommt darauf an, wie du dich in den nächsten Minuten anstellst. Ich bin ein freier Mann, weißt du. Ich mache, was ich will. Und wenn ich einen Auftrag nach meiner Art ausführe, dann geht das keinen was an. Ich könnte mir also durchaus denken, dass du beispielsweise nach meinem Geschmack bist und dass wir uns gemeinsam verdünnisieren.“

Susan war wie gelähmt. Die Worte des Killers drangen wie durch einen dichten Nebel an ihre Ohren. Für Sekunden glaubte sie, alles sei nur ein Traum. Dann wieder wurde ihr die Realität mit grausamer Deutlichkeit bewusst. Susan war am Rande einer Ohnmacht. In ihr keimte der Wunsch auf, tot zu sein. Denn an eine Rettung glaubte sie nicht mehr. Und diesem brutalen Gangster ausgeliefert zu sein, war schlimmer als der Tod.

„Überleg es dir gut, Süße!“, hörte sie wieder das heisere Flüstern des Killers. „Zeig dich von deiner besten Seite, und wir könnten eventuell ins Geschäft kommen. Wenn ich dich nicht umlegen will, tue ich es nicht. Es ist mein Risiko. Aber ich nehme es auf mich.“

Seine Hände tasteten sich vor. Susan zuckte zusammen, als die harten Fingerspitzen Coughlins den Stoff ihres Mantels berührten.

Es geschah blitzschnell. Ruckartig zerrte der Killer die Aufschläge des Mantels auseinander. Nähte platzten prasselnd, dünner Popelinestoff zerriss knirschend.

Coughlins Atem ging rascher. Sein Gesicht rötete sich. Seine Hände kannten kein Zurück mehr. Brutal riss er den Mantel unter Susans Körper weg. Dann krallten sich seine Finger in ihren Rock.

Susans Kehle entrang sich ein gellender Schrei, der nicht enden wollte.

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