Читать книгу 7 Kriminalromane für lange Dezember-Nächte - A. F. Morland - Страница 39
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Ronald Anselm nahm das Handy ans Ohr. „Herr Norinsky? Hier spricht Anselm.“
„Woher haben Sie diese Nummer?“
„Ein gemeinsamer Bekannter hat sie mir gegeben und Sie sollten ihm deswegen nicht böse sein. Er hatte gute Gründe dafür. Er heißt Gregor Sommer und ich nehme an, dass er meine Kontaktaufnahme bereits angekündigt hat.“
Anselm stand von seinem Bett auf. Er ging ans Fenster. Es hatte zu nieseln begonnen. Neben einer Straßenlaterne sah Anselm eine junge Frau. Zuerst nur den Körper von den Zehen bis zu den Schultern. Der Rest wurde durch einen Regenschirm verdeckt. Dann drehte sie sich zur Seite. Es war die Rothaarige. Sie rauchte. Sieh an, dachte Anselm. Du hättest dir eben kein Nichtraucherhotel suchen sollen, um deinem Job nachzugehen... Aber vielleicht konntest du es dir ja auch nicht aussuchen. Wer kann das schon...
„Sind Sie noch dran, Herr Norinsky?“, fragte Anselm.
„Was wollen Sie?“
„Da wissen Sie doch. Sommer wird es Ihnen gesagt haben.“
Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen auf der anderen Seite der Leitung. Anselm hörte nur das Atmen seines Gegenübers.
„Wenn Sie glauben, dass Sie Forderungen stellen können...“
„Ich weiß alles über Sie, Herr Norinsky. Über die Fässer mit Säure, von denen man ein paar auf der PRIDE OF EMDEN gefunden hat und von denen noch so viele an mehreren Stellen in Bremen und Umgebung deponiert sind. Ich gebe zu, dass ich diese Fässer für einen Zweck benutzt habe, der vielleicht nicht ganz gesetzeskonform ist. Seit sieben Jahren sammle ich Informationen über sie und den Müll, den Sie möglichst preiswert loszuwerden versuchen. Es hat sich einfach so ergeben und ich denke, wir haben beide dasselbe Interesse.“
„So?“
„Dass vom Inhalt dieser Fässer nie wieder etwas auftaucht. Mögen sie in der Versenkung verschwinden.“
„Sie haben eine seltsame Art, sich auszudrücken.“
„Es wird Sie freuen, dass ich dasselbe will – in der Versenkung verschwinden. Ich weiß, dass Sie die Möglichkeit haben, mir eine neue, perfekte Identität zu verschaffen. Strengen Sie sich an. Sie haben gar keine andere Wahl, als mir zu helfen.“
Eine quälend lange Pause folgte.
„Wir werden uns treffen müssen“, sagte Norinsky.
Ein mattes, kaltes Lächeln spielte um Anselms Lippen. „Nichts dagegen, Herr Norinsky!“