Читать книгу Roman Koffer 10 Arztromane zum Jahresende 2021 - A. F. Morland - Страница 10

„Was ist mit Gloria Sandrini?“, erkundigte sich Jana Härtling am darauffolgenden Morgen.

Sören butterte seinen Toast.

„Die wollte uns gleich wieder verlassen“, schmunzelte er. „Ich hab’s ihr aber ausgeredet.“

Der achtzehnjährige Ben staunte.

„Was, die Sandrini ist in der Paracelsus-Klinik?“

Dr. Härtling nickte.

„Seit heute Nacht.“

„Wow“, sagte Bens Zwillingsschwester Dana beeindruckt.

„Hatte sie einen Unfall?“, fragte der vierzehnjährige Tom.

Dr. Härtling erzählte seiner Familie, was sich in der Nacht ereignet hatte.

„Diese Frau ist ein Vulkan“, sagte Ben überwältigt. „Kämpft glatt mit einem Einbrecher. Das muss man sich mal plastisch vorstellen.“

„Ich habe vorige Woche ihren neuen Film gesehen“, sagte Dana. „Sie war sensationell.“

„War sie allein in ihrem Haus?“, wollte Ben wissen.

„Soviel ich weiß, ja“, antwortete Dr. Härtling. „Die Nachbarn scheinen ihre Hilferufe nicht gehört zu haben. Jedenfalls kam keiner, um nach ihr zu sehen.“

„Oder sie wollten sich keinen Ärger einhandeln“, sagte Ben abschätzig. „Leider stecken viel zu viele Menschen den Kopf in den Sand, wenn es Schwierigkeiten gibt.“

„Wieso in den Sand?“, fragte die zehnjährige Josee.

„Das sagt man so“, erklärte Ben. „Den Kopf in den Sand stecken - wie der Vogel Strauß, wenn Gefahr droht.“

„Tut er das wirklich?“

Sören Härtling schüttelte den Kopf.

„Nein, diese Behauptung entspricht nicht der Realität.“

„Wieso sagt man es dann?“, wollte Josee wissen.

„Die Leute reden viel, wenn der Tag lang ist“, warf Tom altklug ein. „Das sieht man ja bei dir.“

„Hack nicht schon wieder auf mir herum!“, wies Josee ihn zurecht.

Tom hob unschuldig grinsend die Schultern.

„Ich sag’ ja nur, wie’s ist.“