Читать книгу Roman Koffer 10 Arztromane zum Jahresende 2021 - A. F. Morland - Страница 14
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Оглавление„Schwesterherz, wie geht es dir?“ Uwe Schneiderbanger betrat das Krankenzimmer mit ausgebreiteten Armen allein. Dr. Härtling blieb draußen.
„Wenn es nach mir ginge, wäre ich schon wieder zu Hause“, erklärte die Schauspielerin ihrem Bruder.
Uwe Schneiderbanger lachte herzlich.
„Du bist hart im Nehmen.“
„Drei Brüder härten jedes Mädchen ab.“
Uwe küsste seine Schwester sanft auf die Wangen.
„Warum behält Dr. Härtling dich noch hier?“
„Weil ich eine Gehirnerschütterung habe.“
Der gut aussehende Besucher schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.
„Was du getan hast, war Wahnsinn.“
„Wer hat es dir erzählt?“, fragte Gloria.
„Albert“, sagte Uwe. Albert Pfeiffer war ihr Agent.
„Und von wem hat es der?“
„Keine Ahnung.“ Uwe Schneiderbanger grinste. „Albert erfährt die Dinge ja zumeist schon, bevor sie passiert sind, wie du weißt.“
Sie redeten zum ersten Mal seit längerem wieder locker und gelöst miteinander. Nichts stand zwischen ihnen. Uwe schien zur Einsicht gekommen zu sein. Es freute Gloria, dass sie und ihr Bruder sich endlich wieder so nah wie früher waren.
„Versprich mir, dass du in Zukunft keine solchen Husarenstückchen mehr aufführst“, verlangte Uwe von seiner Schwester.
„Ich verspreche es.“
„Das hätte verdammt ins Auge gehen können.“
Gloria Sandrini seufzte.
„Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat. Für gewöhnlich bin ich nicht ganz so mutig.“
Uwe Schneiderbanger betrachtete sie besorgt.
„Hoffentlich findet die Polizei den Täter, sonst kommt er am Ende ein zweites Mal.“
„Ich glaube nicht, dass er noch einmal in mein Haus einzubrechen wagt.“ Die Schauspielerin schmunzelte. „Der hatte nicht viel mehr Mut als ich. Ein richtiger Profi hätte meine Bewusstlosigkeit eiskalt ausgenutzt. Der wäre schon mal nicht davongelaufen. Auf jeden Fall aber wäre er noch einmal hochgegangen, um sich zu holen, was er haben wollte.“
„Hast du dir schon mal überlegt, dass er vielleicht gar nichts stehlen wollte?“, fragte Uwe.
„Weshalb brach er dann in meine Villa ein? Um mir etwas in den Tresor zu legen?“
„Er könnte an dir interessiert gewesen sein“, sagte Uwe Schneiderbanger.
Seine Schwester sah ihn unangenehm berührt an.
„An mir?“
„Du bist eine begehrenswerte Frau“, erwiderte Uwe. „Die Traumfrau aller Männer. Ein Sex-Idol. Millionen Männer auf der ganzen Welt würden Gott weiß was für eine Nacht mit dir geben. Vielleicht wollte dieser Kerl dich betäuben, um ...“
Gloria Sandrini wurde blass. Sie schüttelte den Kopf. Ein dumpfer Schmerz grub sich in ihr Hirn und ihr war einen kurzen Augenblick schwindelig.
„Nein“, stieß sie ächzend hervor. „Bitte sprich es nicht aus. Ich will es nicht hören.“