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Das Wohl der Vielen

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Adriël schürzte die Lippen. Dies war kein Moment des Triumphes. Wie konnte etwas richtig sein, dass Chan das Herz brach?

Das Wohl der Vielen. Der Satz klang hohl in seinem Geist.

Der Trupp der Dæmonen verschwand. Mit Toshira. Chans Ziehmutter. Das Mädchen schlang die Arme um ihn. Er hielt sie fest.

“Wir sollten den anderen nichts sagen.” Ihre Stimme klang rau. “Nur, dass sie Coran suchen will.”

“In Ordnung.”

Sie schwiegen, bis sie das Lager erreichten. Ihre Abwesenheit war bereits bemerkt worden. Luritri und Tarodrim, der Leodar, hatten bereits ihre Reitkatzen gerufen.

Nachdem Chan die Lage erklärt hatte, wobei sie die Verwandlung und das Zusammentreffen mit der Patrouille ausließ, zuckte Luritri mit den Schultern.

“Wir können ihr nicht folgen. Es ist zu unsicher. Wir könnten die Position des Lagers verraten.”

Chan nickte.

“Seltsam”, sinnierte die Zayao. “Weshalb hat sie sich nicht wenigstens bei einem von uns verabschiedet? Ihr muss klar gewesen sein, dass wir sie suchen würden.”

Luritri warf Chan und Adriël einen durchdringenden Blick zu, bevor sie sich umwandte und ihre Schlafstelle aufsuchte.


Adriël lag neben Chan. Sie hatte einen Arm um ihn geschlungen und war schließlich eingeschlafen. Er war hellwach.

Hatte Silana, die Urdrachin des Wassers, die Schutzheilige der Lordrianer, wirklich Recht? Fast sein ganzes Leben war er ihr treuer Diener. Der Silana-Tempel in Lyrin-Mar stellte sein zweites Zuhause dar. Die Urdrachin selbst hatte ihn immer wieder in Träumen und Visionen vorbereitet.

Die Sphäre der Dæmonen erhielt zu wenig Erd-Æther. Jedes Lebewesen, das starb gab Erd-Æther, Wasser-Æther und Geist-Æther an die Urdrachen zurück. Die Lebensenergie eines jeden neu geborenen Wesens setzte sich aus diesen Elementen zusammen.

Die Priester hatten ihm erklärt, dass Wasser und Geist im Überfluss vorhanden seien. Erd-Æther wurde in weitaus größeren Mengen benötigt, um Leben zu ermöglichen.

Seit der Bevölkerungsexplosion der Menschen nach den Sholo’Sa-Kriegen wurde freier Erd-Æther immer knapper. In der Sphäre der Dæmonen kamen immer seltener neue Kinder zur Welt. Das hatte Silana nicht nur ihm, sondern auch den Silana-Priestern immer wieder in Visionen gezeigt.

Überzeugt war er auf seine Mission aufgebrochen. Der Tempelvorsteher Lyrin-Mars selbst hatte Adriël in den Aufklärungstrupp der Handelsfürstin geschleust.

Seine Aufgabe war klar. Die Verteidiger schwächen. Jetzt sah er die Auswirkung seiner Taten. Das Blut der toten Moraner klebte an seinen Händen.

Von den seltsamen Pritschenwagen, in denen Menschen, Zayao und Leodaren ausgesaugt und misshandelt wurden, war nicht die Rede gewesen.

Adriël fühlte sich betrogen. Wie konnte die Urdrachin so etwas zulassen?

Feuerschein in der Ferne. Moran brannte. Adriël hatte seinen Anteil daran.

Zum Wohle der Vielen müssen Einzelne zurückstehen. Das Gleichgewicht der Welten ist bedeutender, als das Leben weniger Menschen. Meisterin Silana. Er sandte ihr ein Fragegebet: Aber es sind nicht wenige in Moran. Toshira ist nur eine. Es bricht mir das Herz, Chan leiden zu sehen. Die Urdrachin sandte tröstende Gedanken. Das macht dich aus, Adriël. Nur ein Krieger reinen Herzens kann das Notwendige unternehmen. Strauchle nicht auf deinem Pfad. Adriël schlief ein.


Aetheris Band 1-3

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