Читать книгу Die Dame von Monsoreau - Александр Дюма - Страница 3

Erstes bis viertes Bändchen
Drittes Kapitel
Wie es zuweilen sehr schwierig ist, den Traum von der Wirklichkeit zu unterscheiden

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Bussy hatte ehe er fiel, Zeit gehabt, sein Sacktuch unter sein Hemd zu stecken und seine Degenkoppel darüber zu schnallen, was eine Art von Verband für die brennende Wunde bildete, deren Blut sich wie ein Flammenstrahl ergoss; als er aber hierzu gelangte, hatte er bereits so viel Blut verloren, dass der Verlust die Ohnmacht herbeiführte, der wir ihn unterliegen sahen. Sei es nun, dass in diesem durch den Zorn und den Schmerz überreizten Gehirne das Leben unter dem Anscheine der Ohnmacht fortbestand, sei es, dass diese Ohnmacht aufhörte, um einem Fieber zu weichen, das wiederum einer zweiten Ohnmacht seinen Platz einräumte … Bussy sah, oder glaubte während dieser Stunde des Traumes oder der Wirklichkeit, während dieser zwischen den Schatten von zwei Nächten gestellten Dämmerung Folgendes zu sehen:

Er fand sich in einem Zimmer mit Gerätschaften von geschnitztem Holz, mit Tapeten, worauf Figuren gemalt, und mit ebenfalls gemaltem Plafond. Diese Figuren hatten alle mögliche Stellungen, hielten Blumen und Spieße in den Händen und schienen an den Wänden, an denen sie sich bewegten, auf geheimnisvollen Wegen zum Plafond aufzusteigen. Zwischen den zwei Fenstern war ein von Licht strahlendes, weibliches Portrait angebracht; nur kam es Bussy vor, als wäre der Rahmen dieses Portraits nichts Anderes, als das Simswerk einer Türe. Starr, wie durch eine höhere Macht an sein Bett gefesselt, jeder Bewegung beraubt, aller seiner Fähigkeiten, mit Ausnahme des Sehens, entbehrend, schaute Bussy alle diese Figuren mit trübem Auge an und bewunderte das fade Lächeln derjenigen, welche die Blumen trugen, und den grotesken Zorn von andern, welche Schwerter in den Händen hielten. Hatte er diese Figuren schon gesehen oder sah er sie zum ersten Male? Er vermochte dies nicht genau zu bestimmen, so betäubt war sein Kopf.

Plötzlich machte sich die Frau des Portraits aus dem Rahmen los, und ein bewunderungswürdiges Geschöpf, in ein langes Gewand von weißer Wolle gekleidet, wie es die Engel tragen, mit Haaren, die auf ihre Schultern herabfielen, mit pechschwarzen Augen, langen, samtartigen Wimpern und einer Haut, unter der man das Blut kreisen zu sehen glaubte, das demselben eine rosige Tinte verlieh, schritt auf ihn zu. Diese Frau war so wunderbar schön, ihre ausgestreckten Arme waren so reizend, dass Bussy eine heftige Anstrengung machte, um sich zu ihren Füßen zu werfen. Doch er war in seinem Bette zurückgehalten durch Bande, denjenigen ähnlich, welche den Leichnam im Grabe zurückhalten, während die Seele, die Erde verachtend und von der Materie befreit, zum Himmel aufsteigt.

Dies nötigte ihn, das Bett zu betrachten, auf welchem er lag, und es kam ihm vor, als wäre es eines von jenen prachtvollen, unter Franz I. geschnitzten Betten, an welchem Vorhänge von weißem Damast, mit Gold broschiert, herabhingen.

Bei dem Anblicke dieser, Frau hörten die Figuren der Wand und des Plafond auf, Bussy zu beschäftigen. Die Frau des Portraits war Alles für ihn, und er suchte zu sehen, welche Leere sie in dem Rahmen ließ. Doch eine Wolke, die seine Sehkraft nicht zu durchdringen vermochten, schwebte vor diesem Rahmen und entzog ihm die Möglichkeit der Anschauung; da richtete er seine Augen auf die Geheimnisvolle Person, drängte auf die wunderbare Erscheinung alle seine Blicke zusammen, und schickte sich an, ihr eine Artigkeit in Versen zu sagen, wie er sie mit größter Geläufigkeit machte.

Doch plötzlich verschwand die Frau, ein undurchsichtiger Körper stellte sich zwischen sie und Bussy, dieser Körper marschierte schwerfällig und streckte die Hände aus, wie es der Sünder im Blindekuhspiel macht.

Bussy fühlte, wie ihm der Zorn zu Kopfe stieg, und geriet in eine solche Wut gegen den ungelegenen Besuch, dass er sich, wenn er die Freiheit seiner Bewegungen gehabt hätte, auf ihn geworfen haben würde; es ist sogar nicht zu leugnen, dass er dies versuchte, doch die Sache war ihm unmöglich.

Indes er sich vergebens anstrengte, um sich vom Bette loszumachen, sprach der Eintretende.

»Nun!« fragte er, »bin ich endlich an Ort und Stelle?«

»Ja, Meister,« antwortete eine so weiche Stimme, dass alle Fibern des Herzens von Bussy darob erbebten, »und Ihr könnt nun die Binde abnehmen,« fügte sie bei.

Bussy strengte sich an, um zu sehen, ob die Frau mit der sanften Stimme eine und dieselbe wäre, wie die des Portraits, doch sein Versuch war vergeblich. Er erblickte vor sich nur die anmutige Gestalt eines jungen Mannes, der auf die an ihn ergangene Aufforderung die Binde abgenommen hatte und ängstliche Blicke im Zimmer umher warf.

»Zum Teufel den Mann!« dachte Bussy.

Und er suchte seinem Gedanken durch das Wort oder die Gebärde Ausdruck zu geben, doch das Eine war ebenso unmöglich, als das Andere.

»Ah! ich begreife nun,« sprach der junge Mann, sich dem Bette nähernd. »Ihr, seid verwundet, nicht wahr, mein lieber Herr? Wir werden uns bemühen, Euch Hilfe zu leisten.«

Bussy wollte antworten, doch er begriff, dass dies etwas Unmögliches war. Seine Augen schwammen in einem eisigen Dunste, und in seinen Fingerspitzen stach es ihn, als ob sie von hunderttausend Nadeln durchbohrt würden.

»Ist der Stoß tödlich?« fragte mit gepresstem Herzen und mit einem Ausdruck schmerzlicher Teilnahme, wobei Bussy die Tränen in die Augen traten, die sanfte Stimme, welche bereits gesprochen hatte, und in der der Verwundete die Stimme der Dame des Portraits erkannte.

»Bei Gott! ich weiß es nicht, ich werde es Euch nachher sagen,« erwiderte der junge Mann, »mittlerweile ist er ohnmächtig.«

Dies war Alles, was Bussy verstehen konnte, und es kam ihm vor, als hörte er das Streifen eines Kleides, das sich entfernte. Dann glaubte er etwas zu fühlen, wie ein glühendes Eisen, das seine Seite durchdrang, und was noch Waches in ihm war, versank vollends in Ohnmacht.

Später war es ihm unmöglich, die Dauer dieser Ohnmacht zu bestimmen.

Nur strömte, als er aus diesem Schlaf erwachte, ein kalter Wind über sein Gesicht hin; raue, widrig klingende Stimmen marterten sein Ohr; er öffnete die Augen, um zu sehen, ob es die Personen der Tapete wären, und zugleich in der Hoffnung, das Portrait wäre immer noch da. Doch keine Tapete, eben sowenig ein Plafond, und das Portrait war völlig verschwunden. Zu seiner Rechten stand ein Mensch in grauer Kleidung mit einer weißen, gegen den Gürtel ausgeschlagenen und mit Blut befleckten Schürze; zu seiner Linken erblickte er einen Augustinermönch aus der Rue du Temple, der ihm den Kopf in die Höhe hob, und vor sich hatte er ein altes Weib, welches Gebete murmelte.

Das, irrende Auge von Bussy heftete sich bald auf eine Steinmasse, welche vor ihm emporragte, und stieg hinauf bis zur höchsten Höhe der Steine, um dieselbe zu messen. Er erkannte den Temple mit seinen Seitenmauern und Türmen und sah über dem Temple den weißen, kalten, leicht durch die aufgehende Sonne vergoldeten Himmel.

Bussy befand sich ganz einfach auf der Straße oder vielmehr am Rande eines Grabens, und dieser Graben war der des Temple.

»Ah! ich danke Euch, meine braven Leute,« sagte er, »ich danke Euch für die Mühe, die Ihr Euch gemacht habt, um mich hierher zu bringen. Ich bedurfte der Luft, doch hierzu hätte man nur die Fenster öffnen dürfen, und ich wäre besser in meinem Bette von weißem Damast und Gold gewesen, als auf dieser kahlen Erde. Aber gleichviel, Ihr findet in meiner Tasche, wenn Ihr Euch nicht etwa bereits selbst bezahlt habt, was wahrscheinlich ist und klug wäre, etliche und zwanzig Goldthaler; nehmt, meine Freunde nehmt!«

»Mein edler Herr,« sprach der Fleischer, »wir haben nicht die Mühe gehabt, Euch hierher zu tragen. Ihr seid hier, wirklich hier. Wir fanden Euch, als wir bei Tagesanbruch vorüberkamen.«

»Ah, Teufel!« rief Bussy, »und der junge Arzt war dabei?«

Die Umstehenden schauten sich an.

»Es ist ein Rest des Fieberwahns,« sagte der Bruder Augustiner den Kopf schüttelnd.

Dann trat er näher zu Bussy und sprach zu ihm:

»Mein Sohn, ich glaube, Ihr würdet wohl daran tun, zu beichten.«

Bussy schaute den Mönch ganz verwundert an.

»Es befand sich kein Arzt bei Euch, armer junger Herr,« sagte die Alte. »Ihr wart allein, verlassen und kalt wie ein Toter. Seht, es ist ein wenig Schnee hier, und Euer Platz ist schwarz auf dem Schnee abgezeichnet.«

Bussy warf einen Blick auf seine schmerzhafte Seite, erinnerte sich, einen Degenstich erhalten zu haben; steckte die Hand unter seinen Wamms und fühlte sein Sacktuch an derselben Stelle, durch seine Kuppel auf der Wunde befestigt.

»Das ist sonderbar,« murmelte er.

Die ihm gegebene Erlaubnis benützend, teilten die Anwesenden bereits seine Börse mit vielen ihn beklagenden Ausrufungen.

Als die Teilung vollendet war, sagte er zu ihnen:

»So ist es gut, meine Freunde. Nun führt mich in mein Hotel zurück.«

»Ah! gewiss, gewiss, armer junger Herr,« sprach die Alte, »der Fleischer ist stark, und dann hat er auch sein Pferd, auf dem Ihr reiten könnt.«

»Ist es wahr?« fragte Bussy.

»Es ist die Wahrheit des guten Gottes!« antwortete der Fleischer, »ich und mein Pferd sind zu Euren Diensten, mein edler Herr.«

»Gleichviel, mein Sohn,« bemerkte der Mönch, »während der Fleischer sein Pferd holt, würdet Ihr wohl daran tun, zu beichten.«

»Gottes Tod!« rief Bussy sich aufsetzend, »ich hoffe, der Augenblick ist noch nicht gekommen. Es friert mich, und ich möchte gern in mein Hotel gebracht werden, um mich zu wärmen: das hat viel größere Eile, als die Beichte, die Ihr von mir verlangt.«

»Und wie heißt Euer Hotel?«

»Hotel Bussy.«

»Wie!« riefen die Anwesenden, »Hotel Bussy?«

»Ja, was ist darüber zu staunen?«

»Ihr gehört also zu den Leuten von Herrn von Bussy?«

»Ich bin Herr von Bussy selbst.«

»Bussy,« rief die Menge, »der Herr von Bussy, der brave Bussy, die Geißel der Mignons. Es lebe Bussy!«

Und der junge Mann wurde von seinen Zuhörern auf die Schultern gehoben und im Triumphe nach seinem Hotel getragen, während der Mönch wegging, seinen Anteil an den zwanzig Goldthalern zählte und den Kopf schüttelnd murmelte:

»Wenn es der verruchte Bussy ist, wundere ich mich nicht mehr, dass er nicht beichten wollte.«

Sobald Bussy in sein Hotel zurückgekehrt war, ließ er seinen gewöhnlichen Wundarzt rufen, der die Verletzung nicht gefährlich fand.

»Sagt mir,« sprach Bussy zu ihm, »ist diese Wunde nicht schon einmal verbunden gewesen?«

»Meiner Treue!« erwiderte der Doktor, ich könnte es nicht behaupten, obgleich sie mir ziemlich frisch vorkommt.«

»Und sie war schwer genug, um mir ein Delirium' zuzuziehen?« fragte Bussy.

»Gewiss.«

»Teufel!« murmelte Bussy, »doch die Tapete mit den Figuren, welche Spieße und Blumen trugen, der Plafond mit Fresken, das geschnitzte, mit weißem Damast und Gold behängte Bett, das Portrait zwischen den zwei Fenstern, die anbetungswürdige blonde Frau mit den schwarzen Augen, der Arzt, der blinde Kuh spielte, Alles dies war folglich nur Fieberwahn? Und es fände sich dabei nichts Wahres, als mein Kampf mit den Mignons? Wo habe ich mich denn geschlagen? Ah! ja, so ist es: in der Nähe der Bastille, bei der Rue Saint-Paul. Ich lehnte mich an eine Mauer an; diese Mauer war eine Türe, und diese Türe gab zum Glück nach. Ich schloss sie mit großer Mühe und befand mich in einem Gange. Hier erinnerte ich mich keines Umstandes mehr bis zu dem Augenblick, wo ich wieder zu mir kam. Bin ich zu mir gekommen oder habe ich geträumt? Das ist die Frage, und mein Pferd? Man muss mein Pferd todt auf dem Platze gefunden haben. Doktor, ich bitte Euch, ruft Jemand.«

Der Doktor rief einen Diener.

Bussy erkundigte sich und erfuhr, das Pferd habe sich blutend, verstümmelt, bis vor das Thor des Hotel geschleppt, wo man es bei Tagesanbruch wiehernd gefunden. Sogleich hatte sich der Lärmen im Hotel verbreitet; alle Leute von Bussy, die ihren Herrn anbeteten, zogen auf Nachforschung aus, und die Mehrzahl derselben war noch nicht zurückgekehrt.

»Es bleibt also nur das Portrait im Zustande des Traumes für mich und das war in der Tat ein Traum,« sagte Bussy. »Welche Wahrscheinlichkeit ist vorhanden, dass sich ein Portrait aus seinen Rahmen losmacht, um ein Gespräch mit dem Arzt zu führen, dessen Augen verbunden sind? Ich bin ein Narr.«

»Und dennoch, wenn ich mich erinnere, das Portrait war so reizend. Es hatte …«

Bussy fing an das Portrait auseinanderzusetzen, und während er die einzelnen Teile in seinem Gedächtnis durchging, zog ein wollüstiger Schauer, der Schauer der Liebe, welcher das Herz erwärmt und kitzelt, wie Sammet über seine brennende Brust hin.

»Und ich sollte Alles dies geträumt haben,« rief Bussy, während der Doktor den Verband auf seine Wunde legte. »Bei Gott! das ist unmöglich, man hat keine solche Träume.«

»Wir wollen die ganze Sache noch einmal durchlaufen.«

Und Bussy wiederholte sich zum hundertsten Male:

»Ich war auf dem Ball. Saint-Luc benachrichtigte mich, man würde in der Gegend der Bastille auf mich warten. Ich war mit Antraguet, Ribeirac und Livarot zusammen. Ich schickte sie fort. Ich nahm meinen Weg über den Quai am Grand-Châtelet vorüber u. s. w. Am Hotel des Tournelles erblickte ich zuerst die Leute, die mich erwarteten. Sie stürzten auf mich los und verstümmelten mein Pferd. Wir haben uns wacker geschlagen. Ich trat in einen Gang; ich befand mich unwohl und dann: Ah! das ist es! dieses und dann tötet mich; es kommt ein Fieber, ein Delirium, ein Traum nach diesem Fentschließund dann.

»Und dann,« fügte er mit einem Seufzer bei, »dann fand ich mich wieder auf der Böschung der Gräben des Temple, wo mich ein Augustinermönch Beichte hören wollte.

»Gleichviel ich will mir Licht verschaffen,« fuhr Bussy nach einem kurzen Stillschweigen fort, das er anwandte, um seine Erinnerungen zu sammeln. »Doktor, werde ich das Bett wegen dieser Schramme abermals vierzehn Tage hüten müssen, wie es bei der letzten der Fall war?«

»Je nachdem. Könnt Ihr nicht gehen?« fragte der Wundarzt.

»Im Gegenteil,« erwiderte Bussy, »es ist mir, als hätte ich Quecksilber in den Beinen.«

»Nun, so geht einmal im Zimmer auf und ab.«

Bussy sprang von seinem Bette auf den Boden und gab den Beweis für seine Behauptung, indem er ziemlich behende hin- und herging.

»Es wird sich geben,« sprach der Arzt, »vorausgesetzt, Ihr steigt nicht zu Pferde und macht nicht am ersten Tag zehn Meilen.«

»Vortrefflich!« rief Bussy, »das nenne ich mir einen Arzt; ich habe jedoch in dieser Nacht einen andern gesehen. Ah! ja wohl, gesehen, sein Gesicht ist hier eingegraben, und wenn ich ihn je irgendwo treffe, so werde ich ihn wiedererkennen, dafür stehe ich.«

«Mein lieber Herr,« entgegnete der Arzt, »ich rate Euch, ihn nicht zu suchen; man hat stets ein wenig Fieber nach den Degenstichen; das solltet Ihr doch wissen, Ihr, der Ihr bei Eurem zwölften seid.«

»Oh! mein Gott!« rief plötzlich Bussy von einer neuen Idee berührt, denn er dachte nur an das Geheimnis der Nacht, sollte mein Traum jenseits der Türe angefangen haben, statt diesseits anzufangen? sollten eben so wenig ein Gang und eine Treppe vorhanden gewesen sein, als das Bett von weißem Damast und Gold und das Portrait? Sollten mich jene Schurken, im Glauben, ich wäre tot, ganz einfach an die Gräben des Temple getragen haben, um irgend einen Zuschauer der Szene auf eine falsche Fährte zu bringen? Dann hätte ich sicherlich auch das Übrige geträumt. Heiliger Gott! wenn es wahr ist, dass sie mir diesen Traum verschafften, der mich bewegt, schüttelt, verzehrt, umbringt, so schwöre ich, ihnen allen bis auf den letzten den Bauch aufzuschlitzen.«

»Mein lieber Herr,« sagte der Arzt, »wenn Ihr schnell geheilt werden wollt, so müsst Ihr Euch nicht so sehr aufregen.«

»Jedoch mit Ausnahme des guten Saint-Luc,« fuhr Bussy fort, ohne auf das zu hören, was der Arzt sprach. »Bei diesem ist es etwas Anderes; er hat sich als Freund gegen mich benommen; ihm soll mein erster Besuch gehören.«

»Aber nicht vor heute Abend um fünf Uhr,« versetzte der Arzt.

»Es sei!« sprach Bussy, »doch ich versichere Euch, nicht dass ich ausgehe und Menschen sehe, macht mich krank, sondern dass ich mich ruhig verhalte und allein bleibe.«

»Das ist im Ganzen möglich,« sprach der Arzt, »Ihr seid in allen Dingen ein sonderbarer Kranker; handelt ganz nach Eurem Gutdünken, edler Herr; ich empfehle Euch nur Eines: lasst Euch nicht einen andern Degenstich geben, ehe dieser völlig geheilt ist.«

Bussy versprach dem Arzt in dieser Hinsicht zu tun, was er vermöchte, ließ sich ankleiden, seine Sänfte bringen und nach dem Hotel Montmorency tragen.

Die Dame von Monsoreau

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