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Wir suchten den Autohändler auf, der Nora Coldewey den Wagen verkauft hatte.

Wie vermutet, war der Ford Maverick bar bezahlt worden und wir wussten jetzt die genaue Typbezeichnung und die Zulassungsnummer.

„Okay, wir haben uns gewundert, weshalb die Frau auf Barzahlung bestand“, meinte Herr Konrath, einer der drei Besitzer des Autohauses. „Ich dachte nur, dass so ein paar verrückte Hippies den Kreditkarten immer noch misstrauen.“

Ich ging auf seine Bemerkungen nicht weiter ein. Stattdessen versuchte ich aus Konrath herauszuholen, ob ihm vielleicht noch irgendetwas anderes im Gedächtnis geblieben war. „Vielleicht eine Bemerkung, die Frau Coldewey fallen ließ oder irgendwelche besonderen Extras.“

Konrath schüttelte den Kopf. „Nein. Aber wissen Sie, was meine Hauptsorge ist?“

„Wovon sprechen Sie?“

„Dass morgen ganz Deutschland in der Zeitung und im Kabelfernsehen mitbekommt, dass wir etwas mit einem Mord und dem organisierten Verbrechen zu tun haben! Hier kauft doch niemand mehr einen Wagen!“

„Wir werden tun, was wir können, um Sie da herauszuhalten“, erwiderte ich.

Und Rudi ergänzte: „Schließlich sind wir vom BKA und keine Korrespondenten einer Nachrichtenagentur.“

„Das soll mich jetzt beruhigen, oder was?“

„Herr Konrath, es ist einfach Ihre Pflicht dabei mitzuwirken, dass Polizei und Justiz ihre Arbeit machen können“, sagte ich ernst. „Schließlich könnte es ja auch einmal sein, dass Sie unseren Schutz brauchen und darauf angewiesen sind, dass jemand sein Wissen mit uns teilt!“

„Ist ja schon gut, Herr Kubinke!“ Er sah mich an und verengte dabei die Augen. Schließlich erklärte er: „Da ist vielleicht noch etwas, das Sie interessieren könnte!“

„Was?“

„Sehen Sie, wir bieten auch den Einbau von Mobiltelefonen samt Freisprechanlage an. Deswegen kann man hier auch Handys erwerben. Ist für uns ein Zusatzgeschäft und wie heißt es so schön? Man soll geschäftlich nie alle Eier in einen Korb legen.“

„Heißt das, Frau Coldewey hat hier ein Handy erworben?“, hakte ich sofort nach.

Konrath nickte. „Ja. Allerdings nur eins dieser billigen Dinger ohne Vertrag, die man mit einer Prepaid-Karte betreiben muss. Man hat dann keinen festen Vertrag, sondern kann immer nur den Betrag vertelefonieren, der noch auf der Karte gespeichert ist.“

Prepaid-Handys waren das Kommunikationsmittel, das bei den Gangstern den höchsten Beliebtheitsgrad hatte, da man das Gerät nur schwer einem einzelnen zuordnen konnte und es normalerweise sehr abhörsicher war.

„Wir brauchen die Nummer, die für Frau Coldewey eingerichtet worden ist!“, verlangte ich.

„Ich suche sie Ihnen heraus“, versprach Konrath.

„Okay.“ Während ich mich an Rudi wandte, verschwand Konrath in einem Nebenraum. „Wenn wir Glück haben, können wir Bykow mit dem Ding orten!“

„Falls er es irgendwann mal einschalten sollte.“

„Ich will nicht hoffen, dass es sein Ersatzgerät ist!“

Rudi hob die Augenbrauen. „Dass Nora Coldewey es gleich an ihn weitergereicht hat, stellst du gar nicht erst in Frage, oder?“

„Sie hat es für Bykow besorgt, da wette ich drauf!“

Nachdem wir das Gespräch mit Konrath beendet hatten, fuhren wir zurück zum Präsidium.

Die Fahndung nach Bykow lief auf Hochtouren – nur leider bislang ziemlich erfolglos.

Nicht einmal was die Kennzeichen anging, machte ich mir große Hoffnungen, dass sie einen Fahndungserfolg brachten. Bykow war schließlich mit allen Wassern gewaschen und hatte sicher für Ersatz gesorgt.

Sechs Krimis: Ferienkiller

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