Читать книгу Sechs Krimis: Ferienkiller - Alfred Bekker - Страница 53
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ОглавлениеFünf breitschultrige Männer in dunklen Anzügen sicherten Big Jimmy Talabani von allen Seiten ab.
Unter den Jacketts der Bodyguards drückten sich ihre Waffen ab.
„Hey, was ist, Jim?“, fragte die Blonde jetzt und stemmte die Arme in die provozierend geschwungenen Hüften. „Ich habe das ernst gemeint mit der Geisterbahn!“
Sie streckte den Arm aus und deutete auf eine aufblinkende Neonschrift. „Very Loud Screams From Hell“ stand dort. Aus der Außenwand ragten in unregelmäßigen Abständen Knochenhände, die nach den Passanten zu greifen schienen und gerade eine Gruppe von Teenagern zum Kreischen brachte. Jimmy Talabani verzog genervt das Gesicht und verdrehte die Augen.
„Jacqueline, das ist doch Kinderkram“, beschwerte er sich.
„Ach, Jimmy!“
„Ja, stimmt doch!“
Insgeheim wusste Talabani bereits, dass er verloren hatte. Er konnte Jacqueline einfach nichts abschlagen - selbst wenn das bedeutete, dass sein Image als knochenharter „Captain“ im Syndikat der Berliner Al-Khalili-Familie etwas litt, wenn sich herumsprach, dass er sich in einer Geisterbahn vergnügte.
Jacqueline lachte ihn herausfordernd an. Ihre Stimme klang dunkel und verführerisch. „Hör mal Jimmy, wir sind hier nicht in Neukölln – hier kennt dich keine Sau!“
Jimmy Talabanis Blick wurde durch ihr tiefes Dekolleté abgelenkt und er dachte unwillkürlich: Sie hat eben andere Vorzüge als eine kultivierte Ausdrucksweise. Damit gehörte sie zwar nicht gerade zu der Art von Frau, mit der er vor seinem Onkel Abdullah Al-Khalili, dem gegenwärtigen Chef der Familiengeschäfte, hätte Eindruck machen können, aber solange sich Jimmy Talabani nur mit Jacqueline vergnügte und weder beabsichtigte, sie zu offiziellen Familienfeierlichkeiten mitzubringen, noch sie zu heiraten, war das selbst für den Clan-Patriarchen in Ordnung.