Читать книгу Sechs Krimis: Ferienkiller - Alfred Bekker - Страница 50
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ОглавлениеAls wir mit großem Aufgebot die Residenz von Maximilian Gallesco aufsuchten, war der kunstsinnige Staranwalt alles andere als begeistert. Aber von seinen Leibwächtern wagte es keiner, irgendwelchen Widerstand zu leisten. Außer Rudi und mir nahmen noch Jürgen, Olli und ein halbes Dutzend weiterer BKA-Ermittler an der Aktion teil, denn es war damit nicht nur eine Verhaftung, sondern auch eine Wohnungsdurchsuchung verbunden.
„Herr Gallesco, Sie sind verhaftet. Verabredung zum Mord in mehreren Fällen steht auf der Tagesordnung.“
„Wie bitte? Wer sagt so etwas?“, ereiferte sich Gallesco, der sich zunächst loszureißen versuchte, als Olli ihm die Handschellen anlegte.
Schließlich sah er aber ein, dass jeder Widerstand sinnlos war.
„Ihr Lohnkiller wird umfassend gegen Sie aussagen. Und Bykow vermutlich auch. Die beiden haben nichts zu verlieren.“
„Daraus wird nichts!“, zeterte Gallesco, dessen Gesicht die Farbe verloren hatte.
Ich sah ihn an. „Sie wollten den illegalen Kunstmarkt mit Diebesgut aus der Eremitage in Ihrem Sinne neu ordnen, nicht wahr, ‚Impressario’? Und dazu war Ihnen jedes Mittel recht. Sie erfuhren durch Ihre hervorragenden Kontakte nach St. Petersburg, dass ein Mann namens Marenkov unterwegs war, der die Machenschaften Ihrer dortigen Handlanger genauso gut kannte wie er über das Bescheid wusste, was Sie so Geschäfte nennen. Der Major reiste aus gutem Grund inkognito nach Berlin. Er glaubte wohl, dass BKA wäre so korrupt wie manche Polizeieinheit in seiner Heimat. Jedenfalls traute er niemandem. Noch am Tag seiner Ankunft, suchte er Bykow auf. Inzwischen wissen wir von den Kollegen in Moskau und St. Petersburg, dass der echte Marenkov ihn dazu überreden wollte, auf seine Seite zu wechseln und Informant zu werden. Andernfalls wäre genug Material da, um ihn hochgehen zu lassen. Bykow brachte Marenkov in seiner Galerie und beauftragte ein paar Handlanger mit der Beseitigung der Leiche.“
„Eine hübsche Geschichte“, knurrte Gallesco.
„Nein, die Wahrheit“, widersprach Rudi an meiner Stelle. „Der Staatsanwalt wird Ihnen das in seinem Plädoyer alles auseinander zu setzen versuchen.“
Ich sah Gallesco in die Augen. „Ihr Kontakt zu Bykow war sehr viel intensiver, als Sie uns das dargestellt haben. Bykow behauptet das zumindest. Um ein Haar hätte er zu spät bemerkt, dass Sie ihn über die Klinge springen lassen wollten.“
„Hören Sie“, murmelte Gallesco und wich meinem Blick dabei aus.
„Nein, hören Sie mir zu“, schnitt ich ihm das Wort ab. „Sie haben rücksichtslos Menschen töten lassen, um sie als lästige Zwischenhändler und Mitwisser auszuschalten. Aber schon bald wird man Ihnen genauso wie Bykow, Teckenstett oder den anderen Beteiligten die Rechnung präsentieren! Vor Gericht.“
Rudi und ich sahen ihm nach als er abgeführt wurde.
Er sah sich noch einmal kurz um und verzog das Gesicht.
„Die Eremitage-Connection ist erst einmal gekappt“, stellte Rudi zufrieden fest.
ENDE