Читать книгу Sechs Krimis: Ferienkiller - Alfred Bekker - Страница 57

6

Оглавление

Wir durchsuchten die Wohnung und forderten außerdem noch Unterstützung der Spurensicherung an.

Da die Kollegen des Erkennungsdienstes der Kripo im Moment mehr als überlastet war und sich die Untersuchungen rund um den Fun Park mit Sicherheit noch den Rest des Tages hinziehen würden, kamen in diesem Fall unsere BKA-eigenen Erkennungsdienstler zum Einsatz. Es handelte sich zum einen um Kommissar Sami Oldenburger.

Er wurde begleitet von Kommissar Mike Roth, einem Computerspezialisten, dessen Aufgabe es war, den Rechner genauer unter die Lupe zu nehmen, den wir in Talabanis Penthouse gefunden hatten.

Insgesamt fand sich so gut wie nichts in der Wohnung, was uns irgendwie weitergebracht hätte. Die Wohnung wirkte so steril, als wäre sie in letzter Zeit unbewohnt gewesen. Jacqueline hatte offenbar ganze Arbeit geleistet.

Kommissar Roth fand heraus, dass Jimmy Talabani offenbar seinen Rechner hauptsächlich zur Teilnahme an Online-Rollenspielen benutzt hatte.

Auffällig war, dass offenbar eine Email gelöscht worden war, wie Roth herausfand.

„Und zwar zu einer Zeit, als Jimmy Talabani schon tot und Jacqueline Berentzen höchstwahrscheinlich allein in dieser Wohnung war!“, berichtete unser Computerspezialist. „Festplatten sind wie Elefanten, sie vergessen so gut wie nichts.“

„Einen Grund, um sie noch mal zu befragen, hätten wir also schon“, meinte Rudi.

Eine halbe Stunde später stießen wir auf einen Safe, der in die Wand eingelassen war und die Geschäftsbücher einer Im- und Exportfirma in der Nähe enthielt, an der Talabani beteiligt war. Ich blätterte die Abrechnungen kurz durch. Darum würde sich Kommissar Tim Kleinert, unser Fachmann für Betriebswirtschaft kümmern müssen. Aber schon bei der oberflächlichen Durchsicht fielen mir die Abrechnungen über eine ganze Schiffsladung von Kinderkarussells, Achterbahnen und anderen Fahrgeschäften aus. Es musste sich um eine gewaltige Ladung handeln, von der jetzt der größte Teil wohl auf dem Fun Park in Aktion zu bewundern war.

Zwei Dinge waren merkwürdig.

Einerseits erschien mir der Preis sehr gering - aber da ich von diesem Markt nicht den Hauch einer Ahnung hatte, musste ich da erst einmal selbst schlau machen.

Die zweite Merkwürdigkeit war die Herkunft der Ware.

„Rudi, hast du schon mal gehört, dass Spielgeräte für einen Vergnügungspark aus Usbekistan importiert werden?“

„Ich wusste gar nicht, dass man da so etwas überhaupt herstellt“, gab Rudi zurück.

„Genau das meine ich. Und ausrangierte Geräte, die man nochmal flott machen kann, gibt es doch sicher auch bei uns im Land viel leichter zu besorgen, als ausgerechnet in der Steppe Zentralasiens!“

„Nur keine Vorurteile“, erwiderte Rudi. „Kasachstan zum Beispiel soll sich erst vor ein paar Jahren eine ultramoderne neue Glitzer-Hauptstadt mitten in der Wildnis geleistet haben, wie ich in der Berliner Zeitung gelesen habe. Ein Ort, der sicher auch einen Vergnügungspark bekommen hat.“

Irgendwie passten in diesem Fall ein paar Dinge einfach nicht so zusammen, wie es hätte sein sollen. Der Grund dafür war eigentlich immer derselbe: Wir wussten noch nicht alles. Wesentliche Informationen fehlten und dann ist es unausweichlich, dass man zu falschen Schlüssen kommt.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Krabben, die vor Labrador gefangen und auf dem Fischmarkt von Hamburg verkauft werden, schickt man vorher nach Marokko, um die Schalen entfernen zu lassen“, meinte ich. „Warum sollten also die Geräte eines Vergnügungsparks bei Berlin nicht aus Zentralasien kommen?“

Sechs Krimis: Ferienkiller

Подняться наверх