Читать книгу Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller - Alfred Bekker - Страница 19

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Der Morgen war kalt und neblig. Eine langgezogene schwarze Limousine hielt bei Pier 43. Bei den nahen Containerkränen wurde noch nicht gearbeitet. In einer Stunde würde dies ein geschäftiger Warenumschlagplatz sein.

Zwei Männer stiegen aus der Limousine. Sie trugen dunkle Rollkragenpullover und Lederjacken. Die Griffe ihrer Waffen waren deutlich zu sehen.

Der gewaltige Kofferraum der Limousine wurde geöffnet.

Der größere der beiden verzog das Gesicht. Er hatte weißblond gefärbte Haare, die ihn blass erscheinen ließen.

"Los, bringen wir's hinter uns. Ich hab' noch nicht gefrühstückt!"

Der zweite Mann hatte eine Halbglatze, wirkte sehr kräftig und durchtrainiert. Unter dem linken Auge war eine wenige Millimeter große Träne eintätowiert. Vor ein paar Jahren noch wäre das ein ziemlich sicheres Zeichen dafür gewesen, es mit einem Ex-Häftling zu tun zu haben. Inzwischen galt so eine Träne bei vielen einfach als cool.

Der Tätowierte blickte auf den zu einem Bündel verschnürten Mann, der sich im Kofferraum befand.

"Eddie Dalsanto, du arrogante Sau!", meinte der Tätowierte dann und entblößte seine Zähne wie ein Raubtier. "Das hättest du dir auch nicht im Traum gedacht, dass du mal in so eine Scheiß-Lage kommst, was?"

Eddie Dalsanto hatte die Augen geschlossen.

Er war völlig regungslos.

Der Atem war sehr flach.

"Fass mit an!", sagte der Kerl mit den weißblonden Albino-Haaren ziemlich schroff.

"Krieg dich ein, Sid!"

Sie packten Eddie Dalsonto und zerrten ihn ziemlich grob aus dem Kofferraum heraus. Dann legten sie ihn auf den Boden.

Der Tätowierte holte ein Messer hervor.

Er trug es im Stiefel.

Dann löste er die Fesseln. Als sich die Klinge in der Nähe der Handgelenke befand, knurrte der Tätowierte grimmig: "Jetzt ein bisschen tiefer schneiden..."

"Der Boss würde dich dafür umbringen!"

"Ich weiß. Schade."

"Hör mal, Clint! Dalsanto ist nur Antonionis Werkzeug. Warum willst du dich an ihm vergreifen? Nicht er hat deinen Bruder auf dem Gewissen, sondern Antonioni. Niemand sonst. Würdest du dich an einem Revolver rächen wollen?"

"Quatsch!"

"Na, also! Und jetzt wird Antonionis Waffe gegen ihn selbst eingesetzt. Das müsste dir doch runtergehen wie Butter!"

Der Tätowierte nickte.

"Ich kann's kaum erwarten, die entsprechenden Meldungen in der Zeitung zu lesen!"

Die Fesseln waren gelöst. Der Tätowierte drehte den noch immer bewusstlosen Eddie Dalsanto herum, gab ihm ein paar Ohrfeigen. "Heh, wach früh genug auf, du Bastard! Sonst kommst du noch unter einen Lastwagen und unser Plan ist hin!"

"Lass ihn, der kommt schon rechtzeitig zu sich!"

"Wollen es hoffen! Eigentlich müsste die Dröhnung, die er gekriegt hat, schon lange abklingen!"

"Wir haben eben keine gelernten Anästhesisten unter uns!"

Die beiden Männer ließen Dalsanto zurück und stiegen in die Limousine. Einen Augenblick später brauste der Wagen davon.

Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller

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