Читать книгу Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller - Alfred Bekker - Страница 21

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Wir saßen in Mr. McKees Konferenzzimmer. Mandy hatte uns ihren im ganzen Bundesgebäude berühmten Kaffee serviert.

Unser Sprengstoffspezialist Al Baldwin referierte gerade die Ergebnisse der chemischen Analyse. Danach handelte es sich bei dem in der Tiefgarage des Cadena Building benutzten Sprengstoff tatsächlich um Sakalit-13.

"Wir können daher durchaus auf einen Zusammenhang zum Tod von Swanson und Pompetta herleiten", meinte Baldwin.

"Dieser Sprengstoff wird nur noch selten verwendet. Interessant ist auch der Auslöser!"

Al führte ihn uns vor.

"Ein winziger elektronischer Chip", erklärte er uns. Er hatte das Original auf seiner Fingerkuppe liegen.

Gleichzeitig projizierte er uns eine Vergrößerung an die Wand. "Zuerst nahm ich an, dass die Sprengladung durch einen elektromagnetischen Impuls ausgelöst wird. Beispielsweise, wenn die Schranke sich hebt. Oder per Fernzündung. Aber in Wahrheit funktioniert dieses teuflische Spielzeug ganz anders."

"Spannen Sie uns nicht so auf die Folter, Al!", verlangte Mr. McKee. Er nippte an seinem Kaffeebecher.

"Der Chip erkennt akustische Signale. Er besitzt einen einzigen Schalter. Wenn ich den aktiviere wird eine akustische Sequenz aufgenommen. Etwa ein paar Worte die jemand spricht. Das Gerät besitzt einen Sensor, der die Detonation auslöst, sobald dieselbe Sequenz noch einmal erklingt."

"Und welche akustische Sequenz hätte die Explosion auslösen sollen?", erkundigte sich Clive Caravaggio mit skeptischem Gesicht.

Al Baldwin hob die Augenbrauen.

"Ich habe lange gebraucht, um herauszufinden was es war. Das gespeicherte Signal können wir mal eben von einem Recorder abspielen."

Wir hörten uns die Sequenz an. Aber keiner von uns kam gleich drauf.

"Wenn man die Park-Karte in den Schlitz der Konsole steckt, dann hört sich das exakt so an", erklärte uns Al.

"Und du willst uns erzählen, dass die Killer dass erst in dem Moment programmierten, in dem sie an die Schranke heranfuhren?", fragte Clive.

Al nickte. "Genau so ist es. Man braucht nur einen Knopfdruck dazu. Die Geräuschsequenz, die dann in den nächsten Sekunden aufgezeichnet wird, fungiert als Auslöser. Die interne Recheneinheit vergleicht das Frequenz-Muster mit den gespeicherten Daten und bei Übereinstimmung knallt es."

"Teuflisch", meinte Milo.

"Das ist noch nicht alles", fuhr Al fort. "Auf diesem kleinen Ding läuft ein Programm. Man kann es mit Hilfe eines normalen PCs modifizieren und verschiedene Optionen einstellen."

Mr. McKee hob die Augenbrauen. "Zum Beispiel?"

"Beispielsweise es so modifizieren, dass es das Frequenzmuster einer Stimme wiedererkennt. Es kommt dann gar nicht darauf an, was gesagt wird, sondern nur wer es sagt."

"Also wie bei unserer elektronischen Stimmidentifikation", meinte ich.

"Ja", nickte Al. "Wer immer dieses Meisterstück konstruiert hat, kann irgendwo eine Bombe deponieren und darf warten, dass derjenige, für den sie gedacht ist, den Raum betritt."

"Und sobald dieser jemand den Mund aufmacht und einen Ton sagt, fliegt er in die Luft!", stellte Mr. McKee fest.

"So ist es", bestätigte Al.

"Zu dumm, dass wir nicht mehr sagen können, was bei Swanson und Pompetta das auslösende Moment für die Detonation war", meinte ich.

"Dass dabei so ein Zünder benutzt wurde, ist reine Spekulation", gab Mr. McKee zu bedenken.

"Natürlich", gab ich zu. "Aber was wäre wenn..."

"Wollen Sie auf etwas bestimmtes hinaus, Jesse?"

Ich schüttelte den Kopf. "Bislang noch nicht, Sir! Es war nur so ein Gedanke..."

Mr. McKee wandte sich an Al.

"Sie sind fertig, Al?"

"Ja, Sir."

"Ich danke Ihnen sehr für Ihre akribische Arbeit." Dann wandte er sich an die anderen G-men im Raum. "Joe Antonioni scheint tatsächlich mit ziemlich groben Methoden die Geschäfte wieder übernehmen zu wollen, die Pompetta ihm weggenommen hat. Es hat eine Schießerei in einem Coffee Shop in Little Italy gegeben, bei der Nat DiGiorgio ums Leben kam. Ein abtrünniger Antonioni-Mann, der zwischenzeitlich für Pompetta gearbeitet hat..."

"Und dann ist da ja noch die Sache mit dem großen Deal, den Pompetta mit gefälschten Anti-Milzbrand-Medikamenten machen wollte", ergänzte Clive. "Antonioni wollte ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Jedenfalls sagte Leslie Bellone das."

"Ich bin dabei, mich um eine Abhörgenehmigung für Antonionis Telefonanschlüsse zu kümmern", erklärte Mr. McKee.

"Es wäre tatsächlich plausibel, wenn er in dieser Sache mit drinhängt."

Zeugen sind lästig: Krimi Sammelband 8 Thriller

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