Читать книгу Das Super Krimi Paket Dezember 2021: 12 Romane in einem Buch - 1800 Seiten Thriller Spannung - Alfred Bekker - Страница 23
Оглавление15
Tiefste Finsternis umgab ihn, als er aus einem kurzen, unruhigen Schlaf erwachte. Einem Schlaf der Erschöpfung, der ihn für kurze Zeit sogar die Schmerzen hatte vergessen lassen. Jedes Gefühl für Zeit und Ort hatte er verloren.
Er wusste nicht wie spät es war, oder welcher Tag. Er wusste nur, dass er mit Händen und Füßen an ein Bett gefesselt war und sich so gut wie überhaupt nicht bewegen konnte. Etwas Warmes, Salziges spürte er im Mund. Es rann ihm zwischen den aufgesprungenen Lippen hindurch in einem dünnen Strom den Hals hinunter. Blut.
Er wusste nicht, wie viele Zähne man ihm ausgeschlagen hatte. Jedenfalls tat es höllisch weh. Und die Schmerzen allein sorgten schon dafür, dass er keinen Schlaf fand, wenn ihn nicht gerade die totale Erschöpfung übermannte.
In diesem Moment hörte er ein Geräusch. Es waren Schritte, draußen auf dem Flur. Eigentlich nicht einmal besonders laut, aber jetzt empfand er sie wie Hammerschläge. Sein Kopf dröhnte. Die Tür ging auf und gleißendes Licht blendete ihn. Er kniff die geschwollen Augen zusammen und versuchte zu blinzeln. Eine Gestalt hob sich als Schattenriss undeutlich gegen das Licht ab und blieb ein paar Sekunden lang im Türrahmen stehen. Eine Hand ging zum Lichtschalter und dann schien alles in ein Meer aus schmerzender Helligkeit getaucht zu sein. Der Mann auf dem Bett sah sekundenlang so gut wie nichts und versuchte die Augen zusammenzukneifen. Auch das schmerzte furchtbar.
Unterdessen hörte er Schritte, die sich dem Bett, in dem er lag näherten und kurz davor stehen blieben. Eine Hand griff roh nach seinem Kinn und riss es zur Seite.
Er stöhnte auf, während eine Welle des Schmerzes vom Kiefer aus den Kopf durchflutete.
"Wie ich sehe, hat George dich ziemlich hart rangenommen, Craven", sagte eine sonore Stimme. "Oder soll ich dich lieber bei deinem wirklichen Namen nennen?"
Craven fröstelte beim Klang dieser Stimme.
Er versuchte etwas zu sagen, aber es kam nichts über seine Lippen als ein ächzender Laut.
"Was wollt ihr noch?", fragte er schließlich. Er sprach undeutlich wegen seinen Zähnen. Es war kaum zu verstehen. "Warum macht ihr nicht einfach ein Ende? Das werdet ihr doch schließlich sowieso tun, oder?"
"Schon möglich. Aber das habe ich nicht zu entscheiden."
"Ja, ich weiß."
Langsam gewöhnte Craven sich an die ungewohnte Helligkeit und blickte in ein glattes, fast ausdrucksloses Gesicht, in dessen Mitte sich zwei kalte graue Augen befanden. In diesen Augen las er nicht mehr und nicht weniger als seinen Tod.
Er hatte keine Chance mehr.