Читать книгу Das Super Krimi Paket Dezember 2021: 12 Romane in einem Buch - 1800 Seiten Thriller Spannung - Alfred Bekker - Страница 32

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"Warum hast du diese Kerle nicht der Polizei übergeben?", fragte June ziemlich aufgebracht, nachdem Bount ihr erzählt hatte, was passiert war. "Schließlich haben die Brüder versucht, dich umzubringen!" June hatte eigentlich schon lange Feierabend, aber als Bount sich nicht mehr gemeldet hatte, war sie natürlich in der Agentur auf ihrem Posten geblieben.

Bount Reiniger zuckte mit den Schultern.

"Ich hatte auch daran gedacht, die Polizei zu rufen. Aber was hätte ich gegen die beiden in der Hand gehabt? Da hätte Aussage gegen Aussage gestanden. Es wäre ziemlich schwierig geworden, dagegen etwas zu setzen, zumal auf beiden Waffen, mit denen geschossen wurde, vermutlich Fingerabdrücke von mir zu finden gewesen wären."

June atmete tief durch.

"Vielleicht hast du recht", meinte sie.

"Außerdem hatte ich auch einfach keine Lust, irgendeinem Cop aus Brooklyn stundenlang Rede und Antwort stehen zu müssen."

"Aber du wirst Ärger mit Carillos Leuten bekommen, Bount!"

Bount lächelte. "Das wäre nicht das erste Mal. Wir müssen eben ein bisschen vorsichtig sein."

June ließ sich in einen der Bürosessel fallen und strich sich die blonde Mähne aus dem Gesicht. "Es steht also jetzt fest, dass noch jemand anderes hinter Craven her war..."

"...und ihn offenbar auch bekommen hat!", vollendete Bount.

"Wer kommt da in Frage?"

"Ich habe nicht die geringste Ahnung. Jedenfalls scheint er neben seinem bürgerlichen Leben als Literaturagent noch etwas anderes gemacht zu haben, von dem wir im Augenblick noch nicht die geringste Ahnung besitzen!" Bount schnippte mit den Fingern der Linken. "Diese Kerle aus dem Caddy sind wahrscheinlich dieselben, die Leslie Craven in ihrer Gewalt haben. Offenbar sind es nicht Carillos Leute gewesen, wie ich gedacht hatte."

Junes blaue Augen blitzten jetzt. "Und weshalb sollten diese Leute Joricia Nolans Haus belauern?"

Bount zuckte die Achseln.

"Sie behaupteten, dort sogar Wanzen zu haben. Und ich glaube ihnen. Sie hatten alles mitgekriegt, was ich mit Joricia besprochen habe."

"Und welchen Sinn gibt das, wenn sie Craven doch in ihrer Gewalt hatten?"

June schüttelte energisch den Kopf. "Warum sollten sie Joricias Wohnung überwachen, wenn sie gar nicht auf ihn aus waren? Das passt doch nicht zusammen!"

"Vielleicht sind sie hinter jemand anderem her. Jemand, der etwas mit Craven zu tun hatte."

June zog die Augenbrauen hoch und schlug vor: "Vielleicht solltest du diese Joricia dir noch einmal vorknöpfen. Möglicherweise weiß sie mehr, als sie dir gesagt hat!"

"Kann sein", nickte Bount. "Die andere Spur ist dieser Cadillac... Nach ihm müsste wegen Fahrerflucht gefahndet werden..."

"Ich werde morgen mal bei dem betreffenden Polizeirevier vorbeischauen. Mal sehen, was sich herausfinden lässt. Vielleicht gebe ich mich einfach als Zeugin aus. Irgendeine Ausrede wird mir schon einfallen."

Reiniger grinste. "Davon bin ich überzeugt."

Bount fuhr sich mit der flachen Hand über das Gesicht und sah auf die Uhr. Es war schon ziemlich spät, aber vielleicht noch nicht zu spät, um Joricia Nolan noch einmal auf den Zahn zu fühlen.

"Mach Schluss für heute, June", wandte er sich an seine Mitarbeiterin. "Es war ein langer Tag."