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Milo und ich fuhren die Adressen von Rita Jackson und Kimberley Smith an, den beiden anderen jungen Frauen, die sich am Abend vor dem Doppelmord zusammen mit Vanessa McKenzie und Jennifer Allister im ‚La Guapa’ vergnügt hatten.

Jennifer Allister war sehr kooperativ. Sie gab uns nicht nur die Adressen ihrer Privatwohnungen, sondern auch Name und Adresse der jeweiligen Arbeitgeber.

Zwischendurch erreichte uns ein Anruf von Clive, der uns bat, bei den Aussagen der Freundinnen noch einmal zu überprüfen, ob Vanessa McKenzie ein Handy an dem Abend im ‚La Guapa’ bei sich gehabt hatte.

Rita Jackson trafen wir zu Hause in ihrer Wohnung an. Sie wirkte vollkommen verstört. Von Vanessas Tod hatte sie durch Jennifer Allister erfahren. Als sie uns die Tür öffnete, waren ihre Augen rot geweint.

Im Wesentlichen bestätigte sie die Aussage von Jennifer Allister. Außerdem erklärte sie, dass Vanessa McKenzie ein Handy bei sich gehabt hatte.

„Ich weiß das ganz sicher. Sie hat nämlich so einen auffälligen Klingelton gehabt und das Ding ging dreimal in der Viertelstunde, weil sie alle paar Minuten eine SMS bekam. Sie erhielt an dem Abend auch einen Anruf. Keine Ahnung, wer das war. Sie meinte nur nach kurzer Zeit, sie müsste Schluss machen, der Akku sei fast leer. Aber ich glaube nicht, dass das wirklich stimmte.“

„Wie war es denn Ihrer Meinung nach?“, hakte Milo nach.

„Na, sie wollte diesen Typen nicht aus den Augen lassen – William! Ich glaube sie hat gedacht, mit ihm wirklich das große Los ziehen zu können. Ich meine, so viele Ferrari-Fahrer, die auch noch Charme haben, gibt es im ‚La Guapa’ ja nun auch nicht, oder?“

Später suchten wir noch die Adresse von Kimberly Smith auf. Sie war allerdings nicht zu Hause und so trafen wir sie in einer Snack Bar an, wo sie am Tresen stand und Hot Dogs verkaufte.

Das Gespräch mit ihr ergab keine neuen Aspekte.

Als wir das ‚La Guapa’ aufsuchten, war dort noch niemand anzutreffen, was mitten am Nachmittag auch kein Wunder war. Allerdings hatten wir gehofft, dass vielleicht schon Lieferbetrieb herrschte und wir mit dem einen oder anderen Angestellten sprechen konnten.

„Das werden wir ein anderes Mal nachholen müssen, Jesse“, meinte Milo.

„An sich würde ich jetzt sagen, dass wir uns Grotzkys persönliches Umfeld mal vornehmen sollten“, gab ich zurück.

Milo grinste.

„Von welchem Umfeld sprichst du?“

Er hatte natürlich Recht. Aus dem Dossier, das uns Max Carter zusammengestellt hatte, wussten wir, dass er abgesehen von einer Schwester, die an der Westküste lebte, keinerlei Verwandtschaft mehr hatte. Seine Eltern waren schon vor Jahren verstorben und von seiner Frau hatte er sich bereits scheiden lassen, als er noch aktiver FBI-Agent gewesen war. Sie hieß Elizabeth Aarons und war nach der bereits acht Jahre zurückliegenden Scheidung nach Houston Texas gezogen.

„Bleibt uns im Moment als weiterer Ansatzpunkt eigentlich nur das ‚Plaisir’ – Vanessa McKenzies Arbeitsplatz!“

„Die Table Dance Bar in der Avenue B? Der Typ mit dem Schnauzbart, der Grotzky einen Umschlag gegeben hat, soll ja angeblich auch mal dort gewesen sein.“

„Und du meinst, dort erinnert sich jemand an ihn?“

„Wenn er sich so aufgeführt hat, wie Jennifer Allister uns das berichtete, ja.“

Milo seufzte. „Jetzt sind wir schon auf Aussagen angewiesen, die letztlich auf Hörensagen basieren, Jesse! Für mich klingt das noch nicht so, als wären wir schon auf der richtigen Spur!“


Meine besten Action Thriller November 2021: 7 Strand Krimis

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