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Blütenträume

Alfred Bekker


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"Na, diese Woche schon einen Verbrecher verhaftet?" feixte der junge Fotohändler, als er Kriminalhauptkommissar Schmitz hereinkommen sah. Schmitz verzog das Gesicht und lächelte matt. "Klar", meinte er dann. "Die Unterwelt ist schon so entmutigt, daß sie ihre Aktivitäten in unserer Stadt inzwi-schen gänzlich eingestellt hat!"

Der Photohändler fand das witzig und grinste über das ganze Gesicht. Schmitz trat indessen an den Tresen heran.

"Ich hoffe, Sie sind nicht dienstlich hier", war der Fotohändler dann zu vernehmen. Schmitz schüttelte den Kopf.

"Nein, keine Sorge!" Der Kommissar legte einen Beleg auf den Tresen. "Ich bin nur gekommen, um meine Bilder abzuholen!" - "Einen Moment!"

Der Fotohändler drehte sich herum und ging zu dem Kasten mit den frisch entwickelten Bildern, die sorgfältig nach Kunden sortiert eingetütet waren. Ein Griff und er hatte eine Tüte in der Hand. "Bitteschön. Das müssen sie sein! Sie wollen sicher eine Quittung, nicht wahr?"

Der Kommissar antwortete zunächst nicht. Er sah sich später die Abzüge an und schüttelte dann den Kopf. "Nein", sagte er.

"Das sind nicht meine Bilder."

"Oh, Entschuldigung!" beeilte sich der Fotohändler und wollte dem Kommissar die Bilder schon wieder aus der Hand nehmen. "Das muß an dem Namen liegen... Ich habe nämliuch mehrere Kunden, die Schmitz oder Schmidt oder so ähnlich heißen!" Aber Schmitz' Blick war noch immer starr auf eines der Bilder gerichtet. "Sehen Sie sich das an!" wandte er sich an den Fotohändler. Dieser zuckte die Achseln. "Ein paar gutgelaunte Leute! Was ist daran so besonderes?" - "Ich meine den Hintergrund!" - "Mir fällt nichts auf!" - "Das dort! Das ist ein Cliche, um Falschgeld herzustellen!" Dem Fotohändler hatte es die Sprache verschlagen. Schließlich brachter er heraus: "Das glaube ich einfach nicht!"

"Ich bin lange genug bei der Polizei, um das beurteilen zu können", gab Schmitz im Brustton der Überzeugung zurück.

"Nein, da gibt's für mich nicht den Hauch eines Zweifels! Wer hat diese Bilder entwickeln lassen?"

"Schmidt. Daher die Verwechselung mit Ihren Bildern.

Schmidt, Schmitz... Da kann man sich ja schon mal vertun..."

"Kein Vornahme?"

"Nein. Auch keine Adresse. Aber vermutlich wird er heute noch vorbeikommen, um seine Bilder abzuholen. Er hatte es gestern sehr eilig und ich habe ihm versprechen müssen, daß seine Abzüge bis spätestens zwölf Uhr mittags fertig sind."

Schmitz nickte. "Ich werde die Kollegen anrufen und hier im Laden bleiben. Wenn der Kerl kommt, greifen wir zu! Könnte sein, daß das ein ganz dicker Fisch ist, den wir da per Zufall an die Angel bekommen haben! In letzter Zeit sind hier in der Gegend nämlich häufiger Blüten aufgetaucht."

Der Fotohändler wirkte in sich zusammengesunken.

"Es wird doch nicht gefährlich werden?"

"Ich hoffe nicht", erwiderte Schmitz ernst.

"Aber eins müssen Sie mir noch erklären! Warum haben diese Gangster das Cliche fotografiert? Das macht doch keinen Sinn!" Schmitz sah auf das Foto und antwortete dann: "Es könnte ein Versehen sein und das Cliche ist zufällig mit auf das Bild gekommen. Oder einer von diesen Brüdern will die an-deren erpressen. Das wäre nicht das erste Mal."

"Hm...", machte der Fotohändler. Schmitz' Blick war noch immer auf das Bild gerichtet. Eines der Gesichter kam ihm be-kannt vor. Er wußte nur nicht mehr, wo er es einzuordnen hatte... Wahrscheinlich kenne ich es aus der Verbrecherkartei!

ging es ihm durch den Kopf.

*


Schmitz Kollegen kamen und umstellten das Geschäft so unauffällig wie möglich. Und dann, es war Schlag zwölf, kam endlich jener Mann, der die Abzüge in Auftrag gegeben hatte.

Der Fotohändler händigte sie ihm aus. "Haben Sie überprüft, daß auch wirklich Ihre Bilder sind?"

"Ja", nickte der Mann nach eingehender Durchsicht.

Das war der Augenblick, in dem Schmitz und seine Leute zuschlugen. Der Mann leistete überhaupt keine Gegenwehr und schien völlig überrscht zu sein. "Was soll das eigentlich hier?" - "Sie sind verhaftet!" erklärte Kriminalhauptkommissar Schmitz nicht ohne Stolz. In Gedanken sah er seinen Namen bereits auf der Beförderungsliste stehen. "Ich begreife überhaupt nichts!" meinte der Verhaftete kopfschüttelnd.

Schmitz hielt ihm das Foto unter die Nase: "Sehen Sie sich das genau an! Sie sind auch auf dem Bild..." - "Na, und?" "Und das dort, im Hintergrund! Das ist ein Cliche, wie es Geldfälscher benutzen!" Der Verhaftete atmete tief durch und deutete dann auf eine andere Stelle des Fotos. "Und jetzt sehen Sie mal dort hin! Kennen Sie das Gesicht? Hier in der Gegend wird eine Kriminalserie abgedreht wird! Ich bin zum Drehort gefahren, und hatte die Gelegenheit, mich mit dem Serienhelden fotografieren zu lassen!"

Kriminell und spannend in die Weihnachtszeit: 2 Kriminalromane und 32 Kurz-Krimis

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