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Eine Megafonstimme ertönte. »Hier spricht die Kriminalpolizei! Sie sind verhaftet! Legen Sie die Waffen auf den Boden und heben Sie die Hände. Das Gelände ist umstellt...«

Das Gesicht von Mehmet Daryas veränderte sich. Er riss eine Automatik unter dem Jackett hervor. Seine beiden Leibwächter griffen zu den MPis. Die Waffen knatterten los. Blutrot leckte das Mündungsfeuer aus den kurzläufigen Waffen.

Jamal »White Jacket Kalif« Rahmani zuckte unter einem halben Dutzend Kugeln. Getroffen brach er zusammen. Brian Patterson warf sich zu Boden und blieb bewegungslos liegen. Gernot Braganza und Rahmanis andere Leibwächter feuerten wild um sich. Sowohl auf uns, als auch auf Mehmet Daryas und seine Männer. Die Frontscheibe des Lastwagens mit den Khmer-Kunstgegenständen ging zu Bruch. Der Fahrer und der Beifahrer versuchten sich in Sicherheit zu bringen.

Mehmet Daryas erreichte um sich schießend seine Limousine. Der Fahrer hatte bereits ein Stück zurückgesetzt. Daryas riss die Tür auf und hechtete hinein, während der Wagen mit quietschenden Reifen davon fuhr.

Doch er kam nicht bis zur Straße.

Ein Ford aus den Beständen unserer Fahrbereitschaft schnellte auf die Ausfahrt zu und blieb nach einer Vollbremsung stehen.

Daryas’ Limousine war der Weg versperrt. Zwei Männer sprangen mit der Waffe im Anschlag aus dem Ford. Es war unser Kollege Tommy Kronberg und sein Dienstpartner Leonhard Morell.

Leonhard feuerte der Limousine in den vorderen rechten Reifen. Der Wagen blieb stehen.

Gernot Braganza rannte in unsere Richtung.

Offenbar hoffte er auf der dunkleren Rückseite, der zu der Speditionsfirma gehörenden Lagerhalle, abtauchen zu können. Dort schloss sich ein Parkplatz an, auf dem mehrere LKWs standen. Und der Zaun, der das Firmengelände von den Nachbargrundstücken abgrenzen sollte, wies ein paar Lücken auf, an denen der Maschendraht schon einmal aufgeschnitten worden war.

Gernot Braganza spurtete los, als wir aus unserer Deckung kamen.

»Keine Bewegung! Kriminalpolizei!«, rief ich.

Er stand wie erstarrt da. Wir kamen hinter der Ecke der Lagerhalle hervor.

Braganza feuerte sofort. Ohne zu zögern. Roy bekam die volle Ladung ab. Die Wucht des Schusses ließ ihn rückwärts zu Boden gehen. Ich feuerte nur den Bruchteil einer Sekunde später. Meine Kugel traf Braganza in die Brust. Das Projektil riss seine Kleidung auf. Darunter kam grauer Kevlar zum Vorschein.

Er taumelte zurück, schnappte nach Luft und prallte mit dem Rücken gegen das Wellblechtor der Lagerhalle. Dort rutschte er zu Boden.

Die kugelsichere Weste, die er offenbar trug, hatte zwar verhindert, dass das Geschoss in seinen Körper eindrang, dessen Wucht aber damit nur auf eine größere Fläche verteilt. Die Wirkung war mit einem kräftigen Tritt vergleichbar. Blaue Flecken und möglicherweise sogar ein paar gebrochene Rippen konnten die Folge sein - je nachdem, wo man getroffen wurde.

Braganzas Rechte krallte sich immer noch um die Waffe. Er riss die Pistole erneut hoch.

»Weg damit!«, rief ich.

Braganza zögerte einen Augenblick zu lang.

Er atmete schwer. Der Aufprall des Projektils musste ihm schwer zu schaffen machen.

»Der nächste geht in den Kopf!«, kündigte ich an. »Also weg mit der Waffe!«

Einen Augenblick lang hing alles in der Schwebe. Braganzas Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Endlich sah er ein, dass er keine Chance mehr hatte. Bevor er richtig auf mich zielen und abdrücken konnte, hätte ihn mein Schuss getötet. Und die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn nicht verfehlte, schätzte er offenbar hoch genug ein, um die Waffe sinken zu lassen. Ich ging auf ihn zu und nahm die Waffe an mich, die er auf den Boden hatte sinken lassen.

»Roy?«, rief ich.

»Es geht schon!«, ächzte mein Partner. Braganzas Kugel hatte ihn ebenfalls in die Kevlar-Weste getroffen, die wir bei solchen Einsätzen tragen müssen. In diesem Fall hatte dieses Kleidungsstück ihm zweifellos das Leben gerettet.

Unser Kollege Oliver »Olli« Medina war inzwischen auch aus der Deckung gekommen. Er half Roy auf, während ich Gernot Braganza die Handschellen anlegte.

»Sie haben das Recht zu schweigen. Falls Sie von diesem Recht keinen Gebrauch machen, kann und wird alles vor Gericht gegen Sie verwendet werden, was Sie von nun an sagen...«

»Sparen Sie sich Ihre Sprüche!«, knurrte Braganza. »Ich kenne mich aus!«

»Das glaube ich gerne! Aber diesmal wird Sie Ihr Anwalt wohl kaum heraushauen!«, war ich überzeugt. Schließlich war alles auf Video dokumentiert.

Phantom-Mörder - 12 Strand Krimis

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