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Kriminaldirektor Bock, unser Chef, nippte an seinem Kaffeebecher und machte ein sehr ernstes Gesicht. Er nickte uns kurz zu, als wir den Eingang seines Büros betraten. Wir setzten uns. Offenbar wartete er noch auf ein paar Kollegen. Jürgen und Olli waren bereits dort. Wenig später tauchten noch Tommy und Leonhard, sowie Max Vandersteen, ein Innendienstmitarbeiter aus der Fahndungsabteilung auf. Zu guter Letzt erschien noch Kommissar Schneider. Was ihn noch aufgehalten hatte, wusste ich nicht.

»Ich reiße Sie ungern aus Ihrer Arbeit heraus, aber es gibt etwas, worüber Sie umgehend Kenntnis haben sollten«, eröffnete Kriminaldirektor Bock. Er wandte sich an Max Vandersteen. »Sie haben das Wort, Max.«

»Danke, Herr Bock.«

Max aktivierte den Beamer seines Laptops.

Ein paar Aufnahmen aus einer sehr eigenartigen, bodennahen Perspektive folgten. »Der letzte Schrei hier in Hamburg ist es derzeit, die eigene Katze mit einer Mini-Kamera auszurüsten, die in regelmäßigen Abständen Bilder knipst. Auf diese Weise kann der Katzenbesitzer dann nachträglich mitverfolgen, wo sich sein Stubentiger so herumgetrieben hat«, berichtete Max. »So etwas nennt man eine Cat Cam. Es gibt im Internet inzwischen zahlreiche Seiten, auf denen Cat Cam User ihre Katzenbilder präsentieren.«

»Schön und gut, aber was hat das mit einem geplatzten Deal mit Khmer-Kunst zu tun?«, fragte der Kollege Schneider.

»Der Zusammenhang ist hier!«, erklärte Max und drückte dabei auf die Fernbedienung seines Beamers. Das Bild, das nun zu sehen war, zeigte einen Mann, der offenbar tot war. An der Schläfe gab es eine Wunde, die wie eine Schussverletzung aussah und eine Blutlache ergoss sich auf den Boden.

Max zoomte das Bild nähe ran, sodass nun das Gesicht besser zu sehen war. »Das hier ist Daniel Reinhardt«, erklärte unser Kollege aus dem Innendienst der Fahndungsabteilung. »Jedenfalls sagt das unser Bilderkennungsprogramm. Insgesamt zwölf telemetrische Punkte stimmen mit den Aufnahmen, die wir von Reinhardt haben überein. Damit gilt er als identifiziert.«

Ein weiteres Bild aus leicht veränderter Perspektive folgte. Offenbar lag der Tote unter einem parkenden Fahrzeug.

»Woher stammen diese Aufnahmen?«, fragte Roy.

»Eben von einer solchen Cat Cam. Die Katze hatte offenbar ein Faible für Parkplätze und die Jagd im Schatten von Autos. Man beachte die Angabe von Datum und Uhrzeit im oberen linken Eck. Dadurch ist nachvollziehbar, wann die Aufnahmen entstanden sind, nämlich gestern Mittag. Wir können von Glück sagen, dass sich die Besitzerin der betreffenden Katze die Aufnahmen gleich angesehen hat und dies nicht erst nach Wochen geschah. Die Frau heißt Sabrina Kädinger und wohnt in Stade. Sie hat sich umgehend an die dortige Polizei gewandt, die den Toten mit Hilfe des Bilderkennungssystems identifizierte. Sobald das abgeschlossen war, hatte wohl niemand mehr Zweifel daran, dass das ein Fall für uns ist. Daniel Reinhardt ist schließlich kein unbeschriebenes Blatt.«

»Dann wird uns Mehmet Daryas noch ein paar Fragen zu beantworten haben«, stellte ich fest. Die anderen wandten den Blick in meine Richtung.

»Wovon sprechen Sie, Uwe?«, fragte Kriminaldirektor Bock.

»Gernot Braganza hat anderthalb Stunden vor Ablauf des Deals mit Daryas telefoniert. Er sagt, dass sein Boss eine Art Telefonphobie hatte, weil er befürchtete, abgehört zu werden. An Reinhardts Apparat meldete sich Daryas und behauptete, dass Reinhardt gerade mit einer hübschen Lady beschäftigt und nicht zu sprechen sei, aber man sich darauf verlassen könne, dass alles glatt ginge.«

»Anderthalb Stunden vor dem Deal?«, echote Kriminaldirektor Bock. »Zu diesem Zeitpunkt war Reinhardt offensichtlich schon tot!«

»Genau«, nickte ich.

»Leider wissen wir noch immer nicht, wo diese Aufnahme gemacht wurde«, sagte Max Vandersteen. »Die Polizei von Stade sucht nach wie vor alle Parkplätze und Fahrzeuge ab, die als zumindest zeitweilige Ruhestätte von Herr Reinhardt in Frage kämen. Das sind natürlich in erster Linie alle Parkgelegenheiten in einem gewissen Umkreis um Sabrina Kädingers Wohnung.«

»Ich hoffe, dass sie bald Erfolg damit haben«, meinte Kriminaldirektor Bock.

Phantom-Mörder - 12 Strand Krimis

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