Читать книгу Dämon I - Alfred Broi - Страница 28
VII
ОглавлениеIn dem Moment, da Christopher der Schmerz in seiner Brust zu einem gequälten Aufschrei zwang, formte sich in seiner Kehle gerade ein leises wollüstiges Stöhnen, weil seine beiden Beobachtungspersonen ihren Höhepunkt erlebten.
Doch von einer Sekunde auf die andere, war da nichts mehr in ihm als dieser stechende Schmerz.
Er kam völlig überraschend, ohne Vorwarnung.
Ein tiefer, gewaltiger Schmerz, als würde sein Herz von einer riesigen Faust zusammengedrückt.
Ihm fehlte sofort die Luft zum Atmen.
Seine Hände schossen zunächst zu seiner Brust, dann zu seiner Kehle.
Er taumelte, röchelte panisch.
Sein Körper wirbelte herum, riss das Stativ um, sodass es vornüber fiel und in die Fensterscheibe krachte.
Wieder durchzuckte ihn ein Schmerz, trieb ihm das Blut ins Gesicht, brachte ihm Schweiß auf die Stirn.
Er fiel vornüber, knallte auf seinen Schreibtisch, riss dabei etliche Sachen herunter.
Noch immer bekam er keine Luft. Seine Lungen brannten, doch sein Brustkorb wurde wie von einer Kneifzange zusammengedrückt.
Vor seinen Augen verschwammen die Bilder. Ein grauer Schleier legte sich über ihn.
Er versuchte, nach Silvia zu schreien, doch er brachte keine Silbe hervor, nur ein gequältes Röcheln.
Also zwang er sich zur Tür.
Silvia saß an ihrem Schreibtisch und orderte gerade einen Blumenstrauß aus dem kleinen Laden zwei Blocks weiter für Kathrins Geburtstag, als Christopher die Bürotür aufriss und auf ihren Schreibtisch zu taumelte.
Silvia ließ den Hörer fallen und sprang auf.
„Schatz, was...?“ stieß sie hervor.
Christopher krachte gegen den Schreibtisch, stützte sich auf ihn, sah Silvia flehend an. Seine Hände zuckten zu ihren Schultern, gruben sich in ihr Fleisch.
„Hilf...mir...!“ brachte er hervor, wusste jedoch nicht, woher er die Luft dafür nahm.
Dann lief sein Gesicht knallrot an, ein letztes Röcheln ertönte und er verlor die Besinnung.
Kraftlos sackte er vor Silvia zusammen, die ihre Erschütterung und Panik erst verdauen musste, bevor sie zum Telefon griff, um den Notarzt zu rufen.
Vom Aufschlag auf den Boden spürte Christopher nichts mehr.
Er konnte jedoch noch einen Gedanken fassen, bevor da nichts mehr war, als eine dunkle Leere.
Den Schmerz in seiner Brust kannte er.
Er hatte dies schon einmal erlebt.
Vor sieben Jahren, in jener düsteren, furchtbaren Nacht, die er nie würde vergessen können.
Und er wusste, dass dies ein Zeichen war!