Читать книгу Dämon I - Alfred Broi - Страница 30
2. Buch - 1. Kapitel
ОглавлениеI
Der 12. August war ein ganz normaler Tag, mal davon abgesehen, dass es ein ausgesprochen heißer, aber auch ruhiger Tag war.
Chris und Douglas begannen ihren Dienst mittags um 12.00 Uhr und hatten eine Doppelschicht bis zum nächsten Morgen 6.00 Uhr vor sich.
Dies taten sie freiwillig, wie auch alle anderen Kollegen.
Ungewöhnliche Umstände erforderten ungewöhnliche Maßnahmen.
Exakt zwei Wochen war es her, da sie ihre erste Leiche gefunden hatten.
Danach war nur noch Ermittlungsarbeit.
So vergaßen beide ihre Gedanken in jener Nacht und lebten ihren eingespielten Trott.
Chris verbrachte die Nacht mit einer langhaarigen Blondine und brachte sie ein ums andere Mal in Verzückung, aber so rechten Spaß empfand er dabei nicht.
Douglas schlief unruhig, was bei der andauernden Hitzewelle allerdings auch nicht verwunderlich war.
Pünktlich trafen sie sich zum Dienstantritt, machten sich sogleich auf den Weg, um einige Zeugenaussagen aufzunehmen, die sie später im Büro protokollierten.
Gegen 20.00 Uhr sagte Chris: „Ich muss hier raus, bevor ich explodiere!“
Douglas stimmte ihm zu und so fuhren sie zunächst ziellos durch die Straßen.
„Ich habe Hunger!", meinte Chris.
Douglas wollte fast im selben Moment genau das Gleiche sagen. Er steuerte deshalb einen Imbiss an. „Du siehst heute nicht gut aus!“ sagte er, als er den Motor abstellte.
„Ich fühl mich auch nicht besonders!“ bestätigte Chris und verzog das Gesicht.
„War die letzte Nacht nicht feucht genug?“
„Doch schon!“ Chris lächelte. „Aber ich hab keinen Spaß daran gehabt. War wie Jo-Jo-Spielen mit einem ausgelutschten Donat!“
„War sie so schlecht?“
Chris schüttelte den Kopf. „Sie war perfekt. Feucht. Eng. Biegsam. Wild. Es lag an mir. Ich weiß auch nicht. Vielleicht wieder der Kreislauf!?“
Douglas stieg aus. „Wie wär’s mit 'nem Hot-Dog?“
„Was heißt hier einer? Ich hab’s mit der Pumpe, nicht mit dem Magen. Also bring mir am besten drei mit!“
„Sehr wohl der Herr!“
Chris beobachtete Douglas beim Überqueren der Straße.
Die Imbissbude gegenüber kannten sie. Sie lieferte gutes Essen. Chris konnte sich auf leckere Hot-Dogs freuen.
Aus dem Laden kam gerade ein alter, betrunkener Penner, der Douglas anrempelte.
Chris lächelte breit, als er sah, dass sein Partner Mühe hatte, den Kerl vorm Umfallen zu bewahren.
Ein paar Meter die Straße rauf hörte er lautes Hundegebell. Zwei mordsmäßig große Tiere hatten sich in der Wolle und ihre Besitzer stritten sich, wer Schuld an dem Debakel hatte.
Ein Auto fuhr mit überhöhter Geschwindigkeit an ihm vorbei. Er schaute ihm nach. Zum Verfolgen war er jedoch einfach zu hungrig. An der nächsten Kreuzung gab es dann auch Reifenquietschen, als der Idiot von Rennfahrer scharf bremsen musste, um nicht in das Auto zu rasen, dem er gerade die Vorfahrt nehmen wollte.
Selbst schuld, dachte Chris und sah mit Genugtuung, dass Douglas wieder aus dem Laden heraustrat. Mit einer großen Tüte leckerer Sachen im Arm.
Chris war zufrieden. Er würde jetzt gemütlich essen, dann würde es ihm besser gehen. Soviel war sicher, dachte er sich - und fand sich im nächsten Moment hellwach und voll konzentriert auf dem Fahrersitz wieder!
Douglas war gerade dabei, sich eine Lücke im Verkehr zu suchen.
Der Inhalt der Tüte auf seinem Arm duftete herrlich und das Loch in seinem Magen war mächtig groß.
Die leckeren Hot-Dogs würden es wunderbar stopfen.
Im nächsten Moment verharrte er in seiner Bewegung und starrte entsetzt die Straße hinauf.