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Themenblöcke im Interview

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Themenblock I – Privatheit, Wohnen und häusliche Umgebung – analysiert das Wesen der Privatheit, das Wohnen als Grundlage für die Entwicklung der Individuen sowie den Maßstab der häuslichen Umgebung, die in Form kleinteiliger Strukturen Raum für soziale Interaktionen schafft. Themenblock II – Territorien und Dichte – beschäftigt sich mit territorialen Aspekten innerhalb der Institution, mit Funktionsüberlagerungen und verdichteten Aktivitäten sowie mit Beengung und Stress. Im Besonderen wird dem Verlust der territorialen Bindung nachgegangen und nach Möglichkeiten gesucht, vergleichbare Strukturen in die Institution zu implementieren. Themenblock III – Konflikte, Aggression und Gewalt – betrachtet Konfliktsituationen als eine der großen Herausforderungen in der Pflege. Aggressions- und Gewalthandlungen gegen Pflegebedürftige und Pflegende basieren auf Ängsten, Überforderungen und unterschiedlichen Erwartungshaltungen. Pflege ist eine sensible Interaktion, bei der unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen. Themenblock IV – Kreativität und Gestaltung – versteht Raum nicht nur als technische Größe, sondern hebt den emotional atmosphärischen Aspekt der räumlichen Umgebung hervor. Menschen bringen individuelle Raumvorstellungen mit in die Institution. Dieses mitgebrachte Raumgefühl löst Gestaltungsbedürfnisse aus, die durch partizipative Prozesse in die Betreuungskonzepte integriert werden sollen.

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1 Der Bericht des Rechnungshofes „Pflege in Österreich“ (2020) unterscheidet für Niederösterreich drei Leistungserbringende: Land, Gemeinden, privat. Auch in Niederösterreich sind konfessionell geführte Einrichtungen Vertragspartner der Sozialplanung, diese wurden in der Statistik des Rechnungshofes in die Kategorie „privat“ integriert.

2 Der Begriff „generationstypologisch“ bezieht sich auf die bauliche Entwicklung des Institutionsbaus in der stationären Altenhilfe in Abhängigkeit von pflegefachlichen Konzepten der jeweiligen Zeit. Die Generationenabfolge wurde unter anderem von Gudrun Kaiser (2012) beschrieben und durch das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) publiziert.

Die generationstypologische Abfolge des Alten- und Pflegeheimbaus wird in Teil IV in einem Abschnitt der Expertise von Franz Kolland, Rebekka Rohner und Vera Gallistl „Affekte in stationären Pflegeeinrichtungen“ beschrieben.

3 Territoriale Bindungen beziehen sich auf erlernte, erworbene und verfestigte Beziehungen aus dem räumlichen und sozialen Umfeld der Individuen. Der Begriff wird durch den Autor eingeführt.

Gestaltungsprinzipien für soziale Handlungsräume

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