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Ridin’ Easy with the Sun – Sons of the San Joaquin

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Charly bog in ihre Einfahrt, parkte den Bus vor der Scheune und sprang aus dem Auto. Ihr erster Weg führte ums Haus. Amadeus, der sonst das Empfangskommitee auf dem Sims des Küchenfensters stellte, war nirgends zu sehen. An der Koppel erwartete sie eine Überraschung. Beatrix und Peter standen am Zaun, dahinter trabte nervös der Schimmel auf und ab. Der Hund lag zwischen den beiden und beäugte Charly aufmerksam.

‚Das erklärt Amadeus‘ Abwesenheit.’

Auch die anderen Pferde vom Transport waren auf zwei Koppeln verteilt, fünf unter den alten Obstbäumen in Peters weitläufigem Garten, der Rest auf der Bachkoppel vorm Waldrand.

„Wir haben sie schon rübergebracht. Der Doc war grade da und einige Helfer. Ich hoffe, das ist ok?“, erkundigte sich Beatrix. „Es sind alle gesund, entwurmt und geimpft haben wir sie trotzdem. Der Hengst verträgt sich auch gut mit deinen Tieren.“

„Passt schon. Ich bin ganz froh, jetzt nicht noch fremde Rösser he­rumführen zu müssen“, antwortete sie und lehnte sich mit verschränkten Armen auf die oberste Latte des Koppelzaunes. Das Holz war rissig und rau, aber noch sonnenwarm. „Habt ihr Amadeus gesehen?“

Peter deutete zum Apfelbaum. Dort saß der Kater in einer Astgabel, seine grünen Augen leuchteten misstrauisch durchs Laub und die weiße Schwanzspitze kräuselte sich aufgeregt hin und her. Charly ging zu ihm und hob ihn herunter, behielt ihn jedoch im Arm. Als sie zu den anderen zurückkehrte, knurrte er missbilligend und krallte sich in ihre Weste. Der Hund sah aufmerksam zu ihnen hoch, rührte sich aber nicht.

„Du wirst dich mit ihm anfreunden müssen, Amadeus, oder zumindest abfinden“, sagte sie zum Kater, trug ihn dann zur Haustür, ließ ihn hinein und kehrte mit einer Decke, einem Sack Hundefutter und zwei Schüsseln zurück. Sie deponierte die Decke neben der Futterkiste, füllte eine Schüssel mit Wasser, die andere mit Futter und stellte sie daneben.

„Ich hoffe, es gefällt dir hier, Hund. Demnächst überlegen wir uns einen Namen für dich. Und für deinen großen Kumpel.“

Peter schmunzelte. „Der wird sich bald wie zu Hause fühlen. Ich schau morgens und abends nach den Pferden, damit du nicht soviel extra Arbeit hast.“

„Danke“, lächelte sie zurück. „Ist mir ganz recht, ich werde die nächsten Wochenenden unterwegs sein. Ach, und am Donnerstag bleibe ich über Nacht weg. Ich besuche meine Mutter“, erklärte sie schuldbewusst.

Beatrix lachte. „Mach dir keine Sorgen. Ich bin auch noch da. Nach deinen Pferden zu schauen, kriegen wir so eben hin, und einen Haus- und Hofhund hast du jetzt auch, der ungebetene Besucher fernhält.“

Peter legte den Kopf schief. „Hoffentlich wagt sich überhaupt noch jemand her. Charly ist ein bisschen jung fürs Einsiedlerleben.“

Sie zuckte die Schultern. „Ich kann keinen herbeizaubern.“

Sie trennten sich mit einem kurzen Gruß.

***

Charly baute die Batterie in die Suzuki, fütterte Amadeus, der im Haus schmollte, machte sich selbst etwas zu essen und setzte sich damit auf die Terrasse, um den Pferden zuzusehen.

Ihre Gedanken lungerten unbehaglich oft in der Nähe eines gut aussehenden, Porsche fahrenden jungen Mannes herum.

Nachdem sie das Geschirr ins Haus gebracht hatte, holte sie Napoleon von der Koppel, putzte und sattelte ihn und ritt Richtung Aussichtsturm. ‚Napoleon ist zwar kein nervöses Pferd, aber vor mich hinträumen kann ich nicht. Das ist ganz gut so.’

Charlys Sommer

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