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Sieben Fragen zur Phytotherapie

an Dr. Heinrich Eberhardt

WAS IST PHYTOTHERAPIE?

Phytotherapie (das ist der Fachbegriff für die Pflanzenheilkunde) ist eine der ältesten medizinischen Therapien. Vermutlich verwendete man schon in der Steinzeit pflanzliche Mittel. Auch die alten Ägypter, die Griechen und Römer nutzten heimische Pflanzen, um zu heilen. Im Mittelalter legten Mönche Kräutergärten mit genau jenen Heilkräutern an, die sie zum Behandeln von Krankheiten brauchten. Den Mönchen war ein gesunder Körper ebenso wichtig wie eine gesunde Seele.

In der Pflanzenheilkunde werden ganze Pflanzen oder Pflanzenteile verwendet, etwa die Blüten, Blätter oder Wurzeln. Sie können äußerlich und innerlich angewendet werden, wobei sich die Wirkung zuweilen unterscheidet. So hat zum Beispiel Pfefferminze äußerlich als Öl aufgetragen einen kühlenden, schmerzlindernden Effekt. Innerlich angewendet wirkt sie beruhigend auf die Magen-Darm-Tätigkeit.

FÜR WEN IST DIE METHODE GEEIGNET?

Pflanzliche Präparate sind grundsätzlich für alle Kinder geeignet. Wenn Ihr Kind allerdings auf eine bestimmte Pflanze allergisch reagiert, dann sollten Sie diese meiden. Nur wenige Pflanzen sind für die äußere Anwendung bei Kindern unter 6 Jahren ungeeignet – weil sie zu scharf sind und zu Hautreizungen führen, wie etwa das Senfmehl, das als Fußbad gut bei Kopfschmerzen oder Nasennebenhöhlenentzündungen wirkt. Umgekehrt gilt aber: Was Kinder (ein-)nehmen können, können auch Erwachsene (ein-)nehmen. Man muss allerdings die Dosis entsprechend erhöhen. Die meisten pflanzlichen Medikamente sind auch für Kleinkinder unter 3 Jahren unbedenklich. Sie sollten sie Ihrem Kind aber nur nach Rücksprache mit dem Arzt geben.

WAS SIND DIE VOR- UND NACHTEILE VON PHYTOTHERAPEUTIKA?

Die meisten pflanzlichen Mittel haben keine Nebenwirkungen und sind sehr gut verträglich. Jedoch können manche Phytotherapeutika, wenn sie mit bestimmten chemischen oder anderen pflanzlichen Mitteln zusammen genommen werden, interagieren. Ist das bei Mitteln, die im Buch empfohlen werden, der Fall, wird darauf hingewiesen.

Phytotherapeutika gelten nach dem Arzneimittelgesetz als Medikamente. Es gibt aber auch pflanzliche Mittel, die als Nahrungsergänzungsmittel oder sogar als Kosmetika verkauft werden, wie zum Beispiel die Hafersalbe, die bei trockenen Hauterkrankungen sehr gut wirkt. Medikamente, die unter das Arzneimittelgesetz fallen, sind nur zum Teil rezeptpflichtig. Bei Kindern unter 12 Jahren werden die Kosten für Phytotherapeutika in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Für Mittel, die als Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetika deklariert sind, gilt das nicht. Diese müssen Sie selbst bezahlen.

WAS IST WISSENSCHAFTLICH BELEGT?

Zu einigen bekannten pflanzlichen Medikamenten wie Iberogast®, Sinupret® oder Umckaloabo® gibt es sehr große, fundierte wissenschaftliche Studien. Bei vielen anderen Mitteln greift man auf das Wissen um die Inhaltsstoffe und die Erfahrungen aus Jahrhunderten zurück. Studien zu pflanzlichen Mitteln sind für die Pharmaunternehmen schwierig umzusetzen, es gelten die gleichen aufwendigen Verfahren wie für chemische Medikamente. Zusätzlich müssen sie aber noch den Nachweis erbringen, dass die Pflanze entsprechend sorgfältig angebaut, kontrolliert und verarbeitet wurde.

KANN ICH FÜR TEES, BÄDER ODER UMSCHLÄGE AUCH KÜCHENKRÄUTER NEHMEN?

Gängige Kräuter wie Salbei, Pfefferminze, Kamille oder Lindenblüten können Sie frisch sammeln oder aus dem Garten oder dem Bio-Kräutertopf ernten. Seltenere Kräuter oder Mischungen sollten Sie in der Apotheke kaufen. Damit ist garantiert, dass sie sorgfältig angebaut, kontrolliert und verarbeitet wurden. Zudem erhalten Sie genaue Angaben zu Haltbarkeit und Zubereitung.

PFLANZLICHE MITTEL ENTHALTEN OFT ALKOHOL. IST DAS NICHT SCHÄDLICH FÜR MEIN KIND?

Nein. Der Alkoholgehalt der Tropfen, die ein krankes Kind während des Behandlungszeitraums aufnimmt, ist extrem gering. So enthalten etwa 20 Tropfen von 12-prozentigem Hustensaft 0,07 g Alkohol. Das ist weniger, als ein Kind mit einem Glas Apfelsaft oder mit einer Banane aufnimmt. Denn auch Fruchtsäfte oder Bananen haben einen minimalen Alkoholgehalt: Bei einem Glas Apfelsaft sind es bis zu 0,6 g Alkohol, bei 100 g Bananen bis zu 0,3 g. Weil dieser Alkoholgehalt so niedrig ist, muss er nicht deklariert werden.

KANN ICH PFLANZLICHE MITTEL MIT ANDEREN NATURHEILKUNDLICHEN THERAPIEN VERWENDEN?

Ja. Wichtig ist, dass die Medikamente genauso eingenommen werden, wie es in der Packungsbeilage oder in der Dosierungsanweisung beschrieben ist. Wenn es zu einem Krankheitsbild mehrere pflanzliche Mittel gibt, wird in diesem Buch dasjenige empfohlen, das nach unseren Erfahrungen das wirksamere ist.

So bleibt mein Kind natürlich gesund

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