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Auflagen und Wickel

Auflagen und Wickel sind die bekanntesten Hausmittel der Wasserheilkunde nach Pfarrer Sebastian Kneipp. Sie wirken direkt und schnell. Ein Wickel wird um einen Körperteil geschlungen, etwa um die Wade oder um die Brust. Eine Auflage dagegen wird nur auf den Körper aufgelegt. Wird nur eine kleine Auflage gemacht (zum Beispiel bei einem Stich), bezeichnet man diese kleinere Variante als Kompresse. Meist wird „Wickel“ als Oberbegriff für alle drei Anwendungen benutzt.

Bei welchen Krankheiten?

Wickel können bei sehr vielen Krankheiten begleitend eingesetzt werden, beispielsweise bei Fieber, Bauchschmerzen, Insektenstichen, Ohrenschmerzen, Halsschmerzen, Husten oder (Ein-)Schlafproblemen.

Auflagen und Wickel eignen sich für jedes Alter: vom Säugling bis zum Erwachsenen.

Prüfen Sie vor dem Auflegen von heißen oder kalten Wickeln die Temperatur immer an der Innenseite Ihres Unterarms.

Bei akuten Entzündungen keine warmen oder wärmestauenden Wickel anwenden.

Verwenden Sie keine kühlen oder kalten Wickel auf kalter Haut oder wenn Ihr Kind fröstelt oder friert.

DIE VERSCHIEDENEN WICKELARTEN

Heiße Wickel wirken gefäßerweiternd, durchblutungsfördernd und stoffwechselanregend. Die Muskulatur wird entspannt. Tees und Essenzen verstärken die Wirkung. Legen Sie das Innentuch so heiß wie möglich auf die zu behandelnde Körperstelle – vorher wringen Sie es gut aus. So bleibt der Wickel länger warm und wirkt dann auch länger.

Temperierte Wickel (körperwarme Wickel): Hier ist nicht die Temperatur entscheidend, sondern die Zusätze: ätherische Öle, Essenzen, Salben. Die Inhaltsstoffe werden über die Haut aufgenommen, gelangen in die Blutbahn und können so im gesamten Körper wirken. Die wärmende Hülle des Wickels verstärkt die Wirkung des Zusatzes.

Kühle Wickel können je nach Dauer der Anwendung verschiedene Wirkungen haben: Kurz angelegt, entziehen sie dem Körper Wärme (wie etwa ein Wadenwickel). Bei Prellungen und Entzündungen wirken sie kühlend, gefäßverengend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Daher kommt ein solcher Wickel meist bei akuten Beschwerden zum Einsatz. Hier gilt: Je nasser ein Wickel angelegt wird, desto mehr kühlt er. Bleibt ein kühler Wickel dagegen 30 Minuten bis mehrere Stunden liegen, erzeugt er Wärme, entspannt und lindert Schmerzen.

Allgemein gilt: Je jünger und schwächer das Kind ist, desto kleiner sollte der Reiz sein. Verkürzen Sie also die Anwendungsdauer und achten Sie auf möglichst geringe Temperaturunterschiede zwischen Wickel und Körpertemperatur.

WIE GEHT’S? ANLEITUNG SCHRITT FÜR SCHRITT


1. Tränken oder bestreichen Sie das Innentuch mit Wasser, Tee, einem ätherischen Öl oder anderen heilenden Substanzen wie Magerquark. Legen Sie es dann faltenfrei um bzw. auf die betroffene Körperstelle.


2. Um das präparierte Innentuch legen Sie ein Zwischentuch aus Baumwolle oder Frottee. Es schützt bei feuchten Wickeln das Außentuch vor Nässe oder den verwendeten Zusätzen und sollte etwas größer sein als das Innentuch.


3. Ein Außentuch bildet die letzte Schicht des Wickels – das kann ein Handtuch sein, ein Wollschal oder eine kleine Decke. Das Außentuch soll die Wärme oder Kälte des Wickels möglichst lange speichern und das Bett vor Nässe schützen.

Die drei Schichten eines Wickels

Typisch für einen Wickel ist der Aufbau aus 2–3 Schichten: dem Innen-, Zwischen- und Außentuch. Die Tücher sollten aus Leinen oder Baumwolle sein, da synthetische Materialien einen Wärmestau begünstigen. Auch Kompressen, deren Verfallsdatum abgelaufen ist, oder kleinere Stücke eines Mulltuchs, das Sie beispielsweise in den Säuglingsjahren als Spucktuch verwendet haben, eignen sich gut. Achten Sie darauf, dass Sie das Innentuch faltenfrei auflegen bzw. um die Körperstelle schlingen, damit es nicht drückt.

Tipp: Sie können in der Apotheke auch fertige Wickelsets kaufen. Wenn Sie unterwegs oder auf Reisen sind, tun es auch saubere Geschirr- oder Baumwollhandtücher.

Tipps für erfolgreiches Wickeln

Bekommt ein Kind einen Wickel, sollte es dabei am besten sitzen oder liegen.

Schicken Sie Ihr Kind vorher noch einmal auf die Toilette, damit die Blase nicht drückt.

Sorgen Sie für warme Füße, bevor Sie den Wickel anlegen (Socken oder Wärmflasche).

Erklären Sie Ihrem Kind, was Sie machen: welcher Wickel, welche Zutaten, wie er wirkt und wie es sich anfühlen wird.

Beobachten Sie Ihr Kind während der Behandlung, beenden Sie diese, wenn es sich nicht wohlfühlt.

Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Kind nach dem Wickel noch 30–60 Minuten ausruht. Auch das ist für die erfolgreiche Wirkung des Wickels wichtig.

So bleibt mein Kind natürlich gesund

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