Читать книгу So bleibt mein Kind natürlich gesund - Angelika Dietrich - Страница 7

Оглавление

Aus der Praxis

Wie gut naturheilkundliche Verfahren wirken, beobachtet Frau Dr. Amarell im Klinikalltag immer wieder – und das nicht nur ergänzend zur klassischen Schulmedizin, beispielsweise bei chronischen Krankheiten. Sehr oft können sie „normale“ Arzneimittel auch komplett ersetzen.


AKUPUNKTURPFLASTER HELFEN

Vor Kurzem kam ein 6-jähriger Junge zu uns in die Klinik, der erneut operiert werden musste. Der Anästhesist setzte sich mit ihm und seinen Eltern zum Aufklärungsgespräch zusammen. Und der Junge sagte sofort: „Ich will den Kleber wieder haben!“ Der „Kleber“ ist ein Pflaster mit einer winzigen Akupunkturnadel daran. Sofern die Eltern mit naturheilkundlicher Behandlung einverstanden sind, kleben wir den Kindern dieses Akupunkturpflaster während der Operation auf den Punkt Perikard 6 (kurz: Pe 6). Das ist ein Punkt gegen Übelkeit und Erbrechen, der gut erforscht ist. Nach einer Operation leiden Kinder oft an Übelkeit, und wenn ihnen dann schlecht wird, drücken sie auf das Akupunkturpflaster – wir zeigen ihnen natürlich, wie sie das machen müssen. Sie merken dann, wie die Übelkeit rasch nachlässt. Da der Junge bereits operiert worden war, kannte er den Unterschied zwischen einer Genesungsphase mit Perikard-6-Pflaster und ohne.

FANTASIEVOLLES GEMÜSE

Kinder, die auf unserer psychosomatischen Station aufgenommen sind oder Patienten mit Diabetes, kochen regelmäßig in unserer Lehrküche mit einer Ernährungsberaterin. Dann stehen immer ziemlich ungewöhnliche Gerichte auf dem Speiseplan wie Popeye-Creme oder Sonnensauce. Klingt lecker, oder? Dabei steckt nichts anderes dahinter als Spinat bzw. Gemüsesauce. Wenn man es richtig verpackt, wird selbst der größte Gemüsemuffel schwach. Einmal erzählten uns Eltern, dass sich ihr Sohn zu Hause danach Lasagne mit Gemüse statt mit Fleisch zum Mittagessen wünschte.


DIE ANGST WEGZAUBERN

Vor einiger Zeit kam ein 5-jähriges Mädchen mit einem Fieberkrampf zu mir in die Notaufnahme. Das Kind hatte furchtbare Angst vor einer Spritze und davor, dass es im Krankenhaus bleiben müsste. Es weinte und klammerte sich an sein Kuscheltier. Das erleben wir in der Klinik häufig, aber so hätte ich dem Mädchen nur sehr schwer Blut abnehmen können. Ich wollte ihm erst einmal die Angst nehmen: Ich ging mit dem Mädchen auf eine imaginäre Reise zu seinem persönlichen Ort der Ruhe und Geborgenheit. Das Kind sollte sich einen Ort vorstellen, den es ganz besonders schön findet und an dem es sich ganz sicher fühlt. Wie sieht es dort aus? Wie riecht es? Wie fühlt es sich an? Auf einmal wurde das Mädchen ganz ruhig, schloss die Augen und ich konnte Blut abnehmen, ohne dass es etwas davon merkte. Danach sagte das Mädchen: „Das war schön. Ich war zu Hause auf der Couch mit meiner Katze.“ Die Mutter fragte mich verwundert, ob ich ihre Tochter hypnotisiert hätte. Und tatsächlich nutzte ich hier die Hypnotherapie und erzeugte so eine Trance, bei der das Kind aber immer ansprechbar und bei klarem Bewusstsein ist. Schmerzen allerdings nehmen Kinder nicht mehr (so stark) wahr. Bei uns im Haus absolvierten mehrere Ärzte und Schwestern eine Schulung in Hypnotherapie. Viele von ihnen waren anfangs skeptisch. Wir probierten das Verfahren dann an uns selbst aus und stachen uns auch mit einer Nadel. Es war wirklich unglaublich: Man merkt zwar alles, aber es fühlt sich überhaupt nicht schmerzhaft an. Die meisten Kinder sind für Hypnotherapie sehr empfänglich. In anderen Ländern wie den Niederlanden ist sie bereits ein etabliertes Verfahren: nicht nur bei akuten, sondern auch bei chronischen Schmerzen.

Kleine Tricksereien für die Gesundheit


DEM DARM AUF DIE SPRÜNGE HELFEN

Sehr oft kommen Kinder mit Bauchschmerzen oder Verstopfung zu uns. Auch bei Kindern mit einer chronischen Darmerkrankungen oder nach einer Operation ist der Darm häufig aus dem Gleichgewicht. Unsere Physiotherapeuten führen bei diesen Kindern dann gerne eine Fußreflexzonenmassage durch. Sie unterstützt die Darmtätigkeit und regt die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Wir bemerken, dass die Kinder weniger Blähungen haben und sich Verstopfungen schneller lösen. Die Therapeuten zeigen diese Handgriffe auch den Eltern, damit sie die Massage zu Hause anwenden können. Solche Griffe kann jeder lernen. Und Eltern können so aktiv etwas zur Heilung ihrer Kinder beitragen.

So bleibt mein Kind natürlich gesund

Подняться наверх