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Bäder

Wie heilsam Wasser sein kann, wussten schon die alten Römer. Doch dieses Wissen ging über die Jahrhunderte verloren. Wiederentdeckt hat die Wasseranwendungen vor allem Pfarrer Sebastian Kneipp vor 170 Jahren – nicht ohne sie selbst auszuprobieren: Mit Tauchbädern in der Donau heilte er seine Tuberkulose. Über 100 Wasseranwendungen schrieb er nieder, ein ganzes Buch widmete er den Kindern: „Kinderpflege in gesunden und kranken Tagen“.

Das Prinzip der Wassertherapie (griechisch: Hydrotherapie) beruht auf thermischen Reizen. Diese stimulieren die Abwehrkräfte des Körpers und stärken das vegetative Nervensystem sowie das seelisch-geistige Gleichgewicht. Zudem wird die Durchblutung von Haut und Schleimhäuten verbessert und die Gefäße werden trainiert. Die Anwendungen können anregend und aktivierend wirken, aber auch als Einschlafhilfe dienen – je nach Bedarf. Da Wasser Wirkstoffe hervorragend weiterleitet, fügt man Auflagen, Wickeln oder Bädern gerne Zusätze zu, um die Wirkung noch zu verstärken, beispielsweise Kräuter, Tees, ätherische Öle oder auch fertige Badezusätze.

Wichtig: Kinder reagieren auf Temperatur- und Wasserreize empfindlicher als Erwachsene. Daher sollten Sie bei Kindern unter 4 Jahren keine sehr kalten Güsse oder Bäder anwenden. Alle Therapien mit Wasser, Wickeln und Auflagen sollten Ihrem Kind angenehm sein und wohltun.

Was brauche ich für Fußbäder?

Ein oder zwei Eimer bzw. Plastikwannen, die groß genug sind, dass beide Füße Ihres Kindes hineinpassen, und so hoch, dass ihm das Wasser etwa bis zur Mitte der Wade reicht.

Badethermometer.

ANSTEIGENDES FUSSBAD

Füllen Sie einen Eimer oder eine Plastikwanne mit warmem Wasser (36–37 °C). Das Kind stellt nun beide Füße hinein, dann gießen Sie mit einer Gießkanne oder dem Duschkopf langsam noch mehr heißes Wasser dazu, bis die Temperatur auf maximal 39–41 °C ansteigt. Ihr Kind sollte die Temperatur als angenehm empfinden. Es darf die Füße nun noch bis zu 10 Minuten im warmen Wasser lassen. Falls es das Fußbad schon vorher als unangenehm empfindet oder Schweißausbrüche bekommt, beenden Sie es früher. Anschließend die Füße gut abtrocknen, warme Socken anziehen und noch ein wenig auf dem Sofa oder im Bett ausruhen.


Bei welchen Krankheiten?

Durchwärmt und stärkt, beugt Infekten vor (zum Beispiel wenn Ihr Kind durchnässt und mit kalten Füßen nach Hause kommt) und hilft bei beginnenden Infekten, bei Atemwegserkrankungen, bei akuten und chronischen Harnwegsinfekten sowie als Einschlafhilfe.

KALTES ARMBAD

Ihr Kind beugt sich über die Badewanne oder Dusche und streckt den rechten Arm aus. Sie brausen nun den Arm langsam vom Handrücken bis zur Schulter an der Armaußenseite ab, dann über die Arminnenseite wieder zurück zur Hand. Insgesamt 3 x durchführen, dann den linken Arm auf die gleiche Weise duschen. Am Ende das Wasser von den Armen nur abstreifen, die Arme nicht abtrocknen.

Bei welchen Krankheiten?

Wirkt belebend und erfrischend auf den Kreislauf, aber auch auf das Nervensystem und hilft damit sowohl bei Müdigkeit und Konzentrationsproblemen als auch als Muntermacher für kleine (oder größere) Morgenmuffel.

WECHSELBAD

Stellen Sie zwei Eimer in die Badewanne. Den einen füllen Sie mit kaltem Wasser (18–21 °C), den anderen mit warmem Wasser (36–38 °C). Nun stellt sich Ihr Kind erst für 5 Minuten in den Eimer mit warmem Wasser, anschließend 10 Sekunden in den Kaltwasser-Eimer. Dies wiederholen Sie noch einmal. Dann steigt Ihr Kind heraus. Streifen Sie das Wasser von den Beinen ab. Nicht abrubbeln: Für die Wirkung ist es wichtig, dass sich der Körper wieder selbst erwärmt. Ziehen Sie Ihrem Kind dicke Socken an. Jetzt sind 10 Minuten Ruhe angesagt – mit einer Decke um die Beine.

Bei welchen Krankheiten?

Zur Stärkung der Immunabwehr und des Kreislaufs sowie bei niedrigem Blutdruck, bei Erschöpfungszuständen und chronisch kalten Füßen.

Tipp: Statt mit den Füßen können Sie das

Wechselbad auch mit den Armen durchführen.

SENFMEHLFUSSBAD

Die Senföle im Senf geben nicht nur dem Senf die nötige Schärfe, sondern leisten auch in der Heilkunde gute Dienste: Sie steigern die Durchblutung und regen den Stoffwechsel an. Für Fußbäder oder Wickel verwendet man gemahlene schwarze Senfkörner, das sogenannte Senfmehl. Sie bekommen es in der Apotheke.

Achtung: Senfmehlfußbäder sind erst für Kinder ab 6 Jahren geeignet. Auch bei offenen Wunden oder Senfmehlunverträglichkeit sowie Venenproblemen dürfen Sie kein Senfmehl anwenden. Außerdem sollte es nicht in die Augen oder an die Schleimhäute gelangen.


Wie geht’s?

Füllen Sie einen Eimer oder eine Plastikwanne knöchelhoch mit warmem Wasser (38 °C) und lösen Sie 1 EL Senfmehl darin auf. Dann darf Ihr Kind seine Füße hineinstellen. Das macht man 1 x täglich, etwa 8–10 Minuten, je nachdem, wie rot die Haut ist und ob sich Ihr Kind noch wohlfühlt. Senfmehl kribbelt auf der Haut, wird warm und brennt leicht. Danach die Füße und Unterschenkel mit viel klarem Wasser abspülen (auch zwischen den Zehen!), abtrocknen und die Haut mit Olivenöl oder Lavendelöl einreiben. Warme Socken anziehen.

Wichtig: Zu lange Anwendungen können zu Verbrennungen, Blasenbildung und Juckreiz führen. Daher ist es wichtig, dass Sie die Zeitangaben genau beachten.

Bei welchen Krankheiten?

Bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis, beginnender Erkältung, Einschlafstörungen, kalten Füßen, Kopfschmerzen, Migräne, Nasennebenhöhlenentzündung.

So bleibt mein Kind natürlich gesund

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