Читать книгу Die Öffnung der Welt - Ангелос Ханиотис - Страница 7
Vorwort
ОглавлениеDieses Buch geht auf Vorlesungen zurück, die ich an der Universität Heidelberg in den Jahren 2001–2006 gehalten hatte. So erfüllt mich mit besonderer Freude, dass eine erst auf Deutsch verfasste historische Darstellung über Umwege und nach starker Überarbeitung nach Deutschland zurückkehrt. Das Buch ist für eine breite Leserschaft geschrieben. Es bietet allgemeine Informationen über die wichtigsten historischen Entwicklungen in den Bereichen Politik, Gesellschaft und Religion jener Gegenden, in denen in nachklassischer Zeit Griechen siedelten. Es umfasst dabei zwei historische Epochen, die sonst meist getrennt voneinander behandelt werden: das hellenistische Zeitalter, das man für gewöhnlich mit den Kriegszügen (ab 334 v. Chr.) oder dem Tod Alexanders des Großen (323 v. Chr.) beginnen und mit dem Tod Kleopatras (30 v. Chr.) enden lässt sowie die frühe römische Kaiserzeit, von der Einrichtung der monarchischen Herrschaft des Augustus (27 v. Chr.) bis zum Tod Hadrians (138 n. Chr.). In der Einleitung erkläre ich, wie eine gemeinsame Behandlung dieser beiden Epochen zu einem besseren Verständnis gesellschaftlicher und kultureller Entwicklungen beiträgt.
Bis ins späte 19. Jahrhundert wurde vor allem die politische Geschichte des Hellenismus auf der Grundlage von literarischen Quellen betrieben. Die Erforschung der griechischen Welt unter römischer Herrschaft wurde, mit Ausnahme der Bereiche Literatur und Kunst, größtenteils vernachlässigt. Dies änderte sich im Lauf des 20. Jahrhunderts mit den Fortschritten der Archäologie, mit der Veröffentlichung von Inschriften und der Erforschung von Papyri und Münzen. Durch immer neue Inschriften und Papyri wuchs das Quellenmaterial – und diese neuen Quellen helfen uns, Antworten zu finden auf einige bekannte Fragen, stellen uns aber auch vor neue Probleme, und sie vermögen den etablierten Wissensstand zu differenzieren. Heutzutage stellen das hellenistische Zeitalter und die Kaiserzeit äußerst dynamische Forschungsbereiche dar. Neue Entdeckungen verbessern die Forschungslage, manche bedeuten für sich genommen sogar eine kleine Revolution.
Wenn ich all die Bücher, Aufsätze und Inschriftenkorpora aufzählen müsste, auf denen der Inhalt dieses Buches aufbaut, wäre das Literaturverzeichnis wohl länger als der Haupttext. In den Anmerkungen habe ich mich auf die Angabe jener Quellen beschränkt, die im Text zitiert oder erwähnt werden. Darüber hinaus empfehle ich dort eine kleine Auswahl von Aufsätzen und Büchern zur weiterführenden Lektüre und verweise auf Quellen und weitere Sekundärliteratur. Auch das allgemeine Literaturverzeichnis ist sehr selektiv.
Weder das Literaturverzeichnis noch die Anmerkungen werden dem Beitrag gerecht, den Herausgeber und Kommentatoren des inschriftlichen Materials zur Erforschung der hellenistischen Welt und des römischen Ostens leisten. Unter all diesen will ich mit großem Respekt nur jene erwähnen, die nicht mehr unter uns weilen und die mit ihren Werken die Grundlage für unser Verständnis der nachklassischen griechischen Welt geschaffen haben: Wilhelm Dittenberger, Philippe Gauthier, Christian Habicht, Peter Herrmann, Maurice Holleaux, Louis Robert, Frank Walbank und Adolf Wilhelm.
Tom Harrison und ein anonymer Gutachter lieferten wertvolle Hinweise. Penny Daniel und Louisa Dunnigan von Profile Books haben den Publikationsprozess des englischen Originals kompetent betreut. Mein großer Dank gebührt der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, die das Buch dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht hat, und insbesondere Clemens Heucke, der die Übersetzung anregte, sowie Regine Gamm und Melanie Katannek, die die deutsche Ausgabe auf effiziente und sorgfältige Weise lektoriert haben. Mit Martin Hallmannsecker fand mein Buch den idealen Übersetzer; er hat mit Sachverstand und Eleganz das Buch übersetzt und dabei einige Fehler des Originals korrigiert. John Davey lud mich ein, dieses Buch zu schreiben, und begleitete seine Entstehung mit gutem Rat und Geduld in oft schwierigen Zeiten. Er hat die Veröffentlichung nicht mehr erlebt. Dieses Buch ist daher in Dankbarkeit seiner Erinnerung gewidmet.