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Nymphenburg

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Die Familie übersiedelte stets Anfang Mai nach Schloss Nymphenburg, den Lieblingsort des Königs. Er beauftragte den damals führenden Gartenkünstler Friedrich Ludwig von Sckell (1750–1823), »den alten französischen Garten zu Nymphenburg im natürlichen Gartengeschmacke umzuwandeln, d. h., diesen in einen englischen Garten umzuändern«. Er galt danach als der schönste Garten des Landes.

Der größte Teil des Gartens war öffentlich zugänglich, die königliche Familie hatte aber ihre privaten Bereiche wie das Prinzengärtchen. Hier wurden für die Kinder idyllische Bauernhäuschen mit Gärten errichtet, wo sie Blumen pflanzten und »viele heitere Stunden des jugendlichen Alters« verbrachten. In der Menagerie wurde hauptsächlich »Federvieh gehalten, das der König ungemein liebte, hingegen vierfüßige Thiere von ihm nur wenige gehalten, reißende Thiere aber gar keine angeschafft«. Unter den wenigen »vierfüßigen Thieren« gab es immerhin ein Lama, zwei Beuteltiere, zwei Gazellen, ein »geflügeltes« Eichhörnchen sowie zwei »Kängarrus«.


Die Münchner Residenz im 18. Jahrhundert

Max ließ sich direkt vor seinen privaten Räumen im Erdgeschoss einen Garten anlegen, den er »mon bijou« nannte. Hier hielt er seine Lieblingspflanzen und -tiere, darunter Papageien und Sittiche, die so an ihn gewöhnt waren, dass sie nicht wegflogen – sie saßen in den Bäumen. Einen schwarzen Papagei trug er zur Freude seiner Kinder häufig in seiner Weste mit sich herum. Der erklärte Liebling aller war aber der Affe Coco, der sich meist in ihrer Nähe aufhielt und vor allem die Prinzessinnen entzückte.

Max ließ Gewächs- und Palmenhäuser für tropische Pflanzen anlegen, hier gediehen Pflanzen aus allen fünf Kontinenten, die zum Teil aus Wien stammten, Geschenke des großen Pflanzenliebhabers und Hobbygärtners Kaiser Franz I.

Hektik herrschte in Nymphenburg keine. So beschreibt Königin Karoline ihre täglichen Spaziergänge im Park: »Wir gehen den Kanal entlang bis zur Badenburg, um Enten, Gänse und Schwäne zu füttern. Dann verweilen wir bei einer neuen, sehr schönen Statue, die der König auf einer Felsgruppe hat aufstellen lassen, aus der Wasser hervorsprudelt. Es ist der Gott Pan, Flöte spielend, mit einer Ziege auf seinen Füßen. Das Ganze ist aus blendend weißem Marmor. Gegenüber steht eine Bank, worauf ich mich gewöhnlich setze. Dann kehren wir auf einem kleinen Weg zurück.«10

Zur Unterhaltung besuchten die Prinzessinnen regelmäßig Bälle: »So viel will ich Dir nur sagen, wie sehr ich mich unterhielt, welche Tänzer ich hatte, und dass ich prächtige Bonbons aß. Meine Tänzer waren: Fürst Hohenzollern, Herr von Tacher, Herr von Magerl, der mir einen derben Fußtritt gab und Herr von Wittmann. Ich tanzte sechs deutsche und eine Ecossaise«, schrieb Sophie ihrer Mutter.

Erzherzogin Sophie

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