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Die Hochzeit

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Am 4. November 1824 fand in der Augustinerkirche in der Hofburg die Vermählung des Paares statt. »Die Vermählungsfeier Sr. kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Franz Carl mit der königl. Prinzessin Sophie von Baiern ist Donnerstag, den 4. d. M. auf folgende feierliche Art vor sich gegangen: Um 5 Uhr Nachmittags hat sich der gesammte k. k. Hofstaat in der Hofburg versammelt. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften begaben Sich mit dem gesammten Hofstaate um 6 Uhr aus den Appartements in feierlichem Zuge nach der Augustiner-Hofkirche. Se. Majestät der Kaiser und Se. Majestät der König von Baiern geleiteten den durchlauchtigsten Bräutigam, Ihre Majestät die Kaiserinn und Ihre Majestät die Königinn von Baiern die durchlauchtigste Braut. Am Eingange der Kirche erhielt das hohe Brautpaar die Einweihung; die Trauungs-Ceremonie wurde von Sr. kaiserl. Hoheit und Eminenz, dem Erzherzoge Rudolph, Cardinal und Erzbischof von Olmütz, vollzogen, und nach derselben das feierliche Tedeum angestimmt, während welchem die gewöhnlichen Kanonen- und Infanterie-Salven gegeben wurden. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften begaben Sich sodann, in Begleitung des gesammten Hofstaates, in die Appartements zurück, und es erfolgte die Vorstellung und Ablegung der Glückwünsche des Adels an die neu vermählte Frau Erzherzoginn im Ceremonien-Saale.«23


Hochzeitstafel im großen Redoutensaal in der Wiener Hofburg

Anschließend wurden Sophie die Angehörigen des Diplomatischen Corps sowie deren Gemahlinnen in der Geheimen Ratsstube vorgestellt, bevor man im Redoutensaal zum großen Bankett schritt. Nach der Tafel begaben sich das Brautpaar und die Hochzeitsgesellschaft zurück in ihre Appartements.

Die Hochzeit Franz Karls und Sophies wurde in vielen Liedern und Gedichten verherrlicht, die unserem heutigen Geschmack nicht alle unbedingt entsprechen, wie das Gedicht Auf das Beylager Seiner Kaiserlichen Hoheit Franz Carl mit Ihrer Königlichen Hoheit Sophie von Johann Ludwig von Deinhardstein zeigt. Hier die erste Strophe:

Wie Nacht und Nebel vor der Sonne schwinden,

Wenn sie verbreitet ihren Flammenstrauß,

Geh’n, wenn die Fürsten liebend sich verbinden,

Stets Lust und Segen in die Welt hinaus.

Du lässest, Herr, sie solche Wonnen finden;

Die Fürstinn aus Bavaria’s Königshaus

Führst Du ins Brautgemach, und freudig schaut

Die Welt den Bund, von Lieb’ und Macht erbaut.

Obwohl Franz Karl und Sophie so unterschiedliche Persönlichkeiten waren, ließ sich die Ehe sehr gut an. Franz Karl war unübersehbar verliebt in seine junge Frau, er behandelte sie zuvorkommend, fürsorglich und zärtlich. Ihre Gefühle für ihn waren sicher nicht annähernd so tief, aber sie hatte ihn gern, und er machte – verglichen mit seinem älteren Bruder und auch mit anderen männlichen Mitgliedern der kaiserlichen Familie, die sie nach und nach kennenlernte – gar keine so schlechte Figur. Auch Königin Karoline hatte nun einen besseren Eindruck von ihrem Schwiegersohn, der in seiner gewohnten Umgebung gelassener und selbstsicherer auftrat als bei seinen Besuchen in Bayern: »Ich bin glücklich, Ihnen sagen zu können, dass Sophie völlig zufrieden ist, tausendmal über meine Erwartungen hinaus«, und weiter: »Sophie ist mit ihrem Mann so glücklich von ihm begeistert, wie sie als Verlobte unzufrieden war«24, schrieb sie an ihre Mutter.

Erzherzogin Sophie

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