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Familienleben

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Die Stimmung am bayerischen Königshof war heiter, die Mädchen genossen das Leben in den königlichen Schlössern und die harmonische Verbindung ihrer Eltern. Das Königspaar liebte seine Kinder innig und war sehr stolz auf sie. Der herzliche Umgangston zeigte sich auch darin, dass sich die Mädchen ganz offen über eine Eigenart ihres Vaters lustig machten: Er legte extremen Wert auf Pünktlichkeit, was manches Mal zur Pedanterie ausartete. »Papa wird jeden Tag genauer, man kann nicht zu Atem kommen. Wir tun aber unser Möglichstes, dieser Pünktlichkeit zu willfahren«, schrieb Sophie an ihre Mutter.

König Max war humorvoll und unkompliziert im Umgang mit seinen Mitmenschen. Nicht selten sprach er unterwegs einfache Leute an. Der Gesellschaft seiner Berater und Minister zog er eindeutig die seiner Familie und seiner Freunde vor, nicht selten amüsierte er sie mit »humoristischen Neckereien«: So ließ er einmal eine unbekannte Speise servieren und wollte wissen, wie sie denn schmecke. Alle waren voll des Lobs, nur Graf Reigersberg rief: »Das ist ja abscheulich!« Max lachte und gab ihm recht: »Du bist grob, aber wahr, denn dies ist Käsegefrorenes! Es hat gewiss keinem geschmeckt, aber die Wahrheit sagen die Schmeichler nicht.« Er hielt sich sogar noch einen Hofnarren namens Georg Prangerl Pranger (1745–1820), den letzten dieses Standes. Dieser trieb seine Scherze auch gerne in der Stadt. So ging er einmal am helllichten Tag mit einer Laterne durch die Straßen und bat die Leute, ihm bei der Suche nach seinem verlorenen Verstand zu helfen.

Erzherzogin Sophie

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