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3. DIE VERTEIDIGUNG DES GLAUBENS Der Magyarensturm

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Die Ungarn trieben einen Keil durch das Siedlungsgebiet der Slawen, die dadurch in Nord- und Südslawen getrennt wurden. Es ist naheliegend, dass die Deutschen alles daransetzten, die Magyaren schleunigst zu besiegen und dann zu christianisieren, um sie dadurch politisch lenken zu können. Das sollte jedoch eine Weile dauern, denn ausgerechnet jetzt lag das Karolingerreich in den letzten Zügen. Die Magyaren unternahmen zwischen 900 und 955 zwanzig Kriegsbzw. Raubzüge nach Deutschland, neun nach Byzanz, sieben nach Italien, vier nach Frankreich, 937 erreichten sie den Atlantischen Ozean und 942 überstiegen sie sogar die Pyrenäen. Österreich war ihr Durchzugsgebiet, da half auch kein Beten in den Kirchen dagegen. Die Klöster gingen in Flammen auf, und ganz Pannonien war verloren. Die bayerischen Bischöfe klagten im Jahre 900 dem Papst: »Die Magyaren führten die Bewohner als Gefangene fort, andere töteten sie, andere ließen sie in Kerkerelend verhungern und verdursten, unzählige edle Männer und ehrbare Frauen schleppten sie in die Sklaverei, die Gotteshäuser zündeten sie an, zerstörten alle Gebäude …« Von einer Besetzung oder Besiedlung des Landes durch die Magyaren kann jedoch nicht die Rede sein, ebenso wenig von einer totalen Entvölkerung, ja nicht einmal die Besitzverhältnisse gerieten völlig in Vergessenheit.

Mit der Übernahme der deutschen Königswürde durch die Liudolfinger (Sächsische Kaiser, Ottonen) erstarkte der langwierige Abwehrkampf, König Otto I. der Große (912–973) trat den Magyaren am 10. August 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg entgegen und errang einen überwältigenden Sieg. Nun dehnte Bayern, das nach dem Ende des Karolingerreiches erstarkt war, seinen Einfluss sofort wieder nach Osten aus. Im Jahre 976 wurde der aus dem ostfränkischen Geschlecht der Babenberger stammende Liutpold I. († 994) mit der Mark an der Donau belehnt, der Eppensteiner Markwart III. († 1000) war erster Markgraf der Mark an der Mur (= Karantanermark, sie wurde von Karantanien abgespalten), die in der heutigen Steiermark lag und mit der vier obersteirische Grafschaften verbunden waren. Sein Sohn Adalbero wurde 1012 erster Herzog von Kärnten.

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