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ОглавлениеVINCENT KLINK – DER VIRTUOSE IN DER KÜCHE
Seit vielen Jahren beherrscht Vincent Klink meisterhaft, was ein Festmahl erfordert: von der Tischordnung über die Auswahl der Speisen bis hin zur hohen Kunst der Konversation.
Steckbrief
Geboren: 1949 in Gießen
Beruf: Chef de Cuisine und Lebenskünstler
Motto: Schnörkellos und echt
Restaurant: Gourmet-Restaurant Wielandshöhe, Stuttgart
Auszeichnungen: u. a. 1 Stern im Guide Michelin
Kulinarischer Botschafter
Vincent Klink wird im Mai 2014 vom Land BadenWürttemberg für seine Verdienste als kulinarischer Botschafter mit dem Verdienstorden ausgezeichnet. Nach dem Festakt fährt Vincent Klink zurück in sein Restaurant Wielandshöhe in Stuttgart-Degerloch, marschiert schnurstracks in die Küche und gibt die Auszeichnung weiter, an seine zehn Köche und die Mitarbeiter im Service. Der Orden hängt nun an einem Nagel an der Tür zwischen Küche und Restaurant. Wenn Vincent Klink also sagt, es gehe ihm erst dann gut, wenn es seinen Mitarbeitern gut geht, kann man ihn beim Wort nehmen.
Kochen statt Kunst
Koch zu werden war ursprünglich nicht sein Plan für die Zukunft. Wäre nicht sein Vater gewesen, der ihn 1966 statt auf die Kunsthochschule zu Meisterkoch Walter Haas in die Lehre schickte, wäre sein Leben gänzlich anders verlaufen – Talent aber hat Vincent Klink für beides, für die Kunst und für das Kochen. Seine strenge Lehrzeit im Restaurant Waidhof in Inzlingen bezeichnet Vincent Klink selbst als gute Vorbereitung auf die Arbeit in der Grande Cuisine, erst von 1971 bis 1972 im Restaurant Adler von Rudolf Katzenberger in Rastatt, dann im Restaurant Humplmayr in München. 1974 bestand er die Meisterprüfung und sein Vater bot ihm an, in Schwäbisch Gmünd ein Restaurant zu übernehmen, das sich im Familienbesitz befand. Zusammen mit seiner Frau Elisabeth eröffnete er als 25-Jähriger dort das Postillion, vier Jahre später wurde es mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, den Vincent Klink bis heute hält. Anfang der 90er-Jahre entschied das Ehepaar Klink, vom schwäbischen Umland in die Landeshauptstadt Stuttgart umzusiedeln und eröffnete 1991 das Restaurant Wielandshöhe. An der alten Weinsteige gelegen, mit herrlich freiem Blick hinunter auf die Stadt. Hier oben auf der Wielandshöhe findet Klink nicht nur die Küche als kreative Wirkungsstätte, auch sein Musikraum, seine Schreibstube und sein Garten bieten ihm den nötigen Raum für Inspiration und Kreativität.
„Als Koch fühle ich mich dem Unmanipulierten und Naturreinen zutiefst verpflichtet.“
Virtuos und fest mit seiner Heimat verwurzelt
Vincent Klink ist ein Mensch mit vielen Talenten. Und er ist ein Schwabe mit Leib und Seele: bodenständig, gesellig, sehr genießerisch und nie so ganz mit etwas zufrieden. Er liebt seine Heimat und all das, was der schwäbische Boden hervorbringt. Er zaubert unter dieser Voraussetzung Menüs auf die Teller seiner Gäste, die er entwickelt wie ein Jazztrompeter sein Solo: Das Grundmotiv steht fest, alles Übrige entsteht in der freien Variation. So wird jedes Geschmackserlebnis in seinen feinen Nuancen einzigartig. Seine Gäste bewirtet Vincent Klink gerne auf seine herzliche und unkomplizierte Art. Ihn interessieren die Menschen, die zu ihm kommen. Ihnen begegnet er offen und empathisch im Gastraum, und wenn er durch die Verbindungstür die Küche betritt, hat er immer ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Mitarbeiter. So viel Gesprächsbereitschaft kostet Kraft. Zum Auftanken zieht sich Vincent Klink deshalb regelmäßig zurück und widmet sich dem Schreiben und seinen Aufgaben als Verleger. Außerdem spielt er Gitarre, Bassflügelhorn oder zeichnet und malt. Er pflegt seinen Kräutergarten mit viel Liebe und mäht mit der Sense. Wenn ihm dabei kalt wird, macht er sich auf den Weg zurück in die Küche und bestellt dort eine Maultaschensuppe: Eine Maultasche am Tag gehört für ihn einfach mit dazu.
WAS BEDEUTET ES IHNEN, DASS IHR RESTAURANT MIT EINEM STERN AUSGEZEICHNET IST?
„Um Sterne kümmere ich mich nicht. Ich koche recht rustikal, nicht für den Stern, sondern für mich und meine Gäste. Dass ich trotzdem immer wieder einen Stern bekomme, freut mich aber schon ...“