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Jonas bleibt auf der letzten Treppenstufe stehen. Sein Garten ist nicht mehr, was er einmal war. Im hochstehenden Gras wachsen Mohnblumen, Akeleien und Margeriten. Die Brombeer- und Himbeersträucher haben sich in der Mitte des ehemaligen Rasens getroffen, sind ineinander verwachsen und haben sich netzartig ausgebreitet. Die fünf Tannen ragen weit in den Himmel und verbergen unter ihren Ästen Waldboden. Neue Tannen sind gewachsen. Jonas könnte im Winter eine von ihnen als Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer stellen. Aber seit Alice’ Verschwinden feiert Jonas Weihnachten nicht mehr. An Weihnachten will er an gar nichts denken. Wenn im August die Bagger auffahren und eine Mauer nach der anderen krachend zu Boden geht, will Jonas nicht mehr hier sein.

Holunder-, Flieder- und Haselbüsche sind Bäume geworden. Ein Ast des Apfelbaums liegt abgebrochen am Boden, eine geöffnete Hand. Vom Weg, den er und Alice vor vielen Jahren mit Granitplatten quer durch den Garten gelegt haben, ist nichts mehr zu sehen. Nicht einmal das Ende seines Gartens kann Jonas erkennen. Die Vorstellung eines unendlichen Gartens gefällt ihm.

Irgendwo im Durcheinander, das die Natur in den letzten Jahren geschaffen hat, versteckt sich der Fuchs. Ob er schon lange im Garten lebt? Jonas setzt sich auf die Treppenstufe und wartet. Er bewegt den Kopf hin und her und versucht, den gesamten Garten zu überblicken. Der Fuchs zeigt sich nicht. Aber Jonas ist sich sicher, dass er ihn beobachtet.

Jonas bleibt

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