Читать книгу Jonas bleibt - Arja Lobsiger - Страница 6

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Es klingelt. Jonas erwacht und streckt die Hand nach dem Wecker aus. Es klingelt weiter. Jonas tastet im Dunkeln nach dem Telefon. Aber das ist schon lange ausser Betrieb. Es klingelt noch einmal. An der Tür. Eigentlich klingelt schon lange keiner mehr bei ihm.

Bis später. Das sagte seine Frau Alice damals, als sie sich vor einem Jahr von ihm verabschiedet hatte. Jonas hatte sich nichts dabei gedacht und nur genickt.

Noch immer fragt er sich, wie er so blind hat sein können, obwohl er ein Sehender ist. In der Dunkelheit glaubt er, Alice atmen zu hören. Jonas knipst die Lampe neben dem Bett an und blickt auf die Uhr. Sie zeigt drei und nicht sieben. Vielleicht geht sie vor oder zurück. Jonas schlüpft in seinen Morgenmantel. Ihm ist leicht schwindlig, als er barfuss über die Galerie zur Treppe geht. Im Erdgeschoss angekommen öffnet er die Wohnungstür. Aber da ist niemand.

Ende April. Vom Fensterbrett wirbelt Staub auf. Das Ende eines weiteren Morgens zeichnet sich am Sonnenstand ab. Jonas schaut sich gedanklich um. Was ihm noch bleibt, sind zwei Zimmer in einem alten Haus. Im Winter zieht der Wind durch die Ritzen in den Fensterrahmen. Im Sommer ist es staubig und heiss.

Wenn im August die Bagger auffahren und eine Mauer nach der anderen krachend zu Boden geht, will Jonas nicht mehr hier sein. Dieser Satz könnte auch der Refrain eines Liedes sein.

Jonas bleibt

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