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ISAAK ZIEHT NACH GERAR

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Was machen Isaak und Rebekka in der Zwischenzeit? Eine Dürre führt sie zurück nach Gerar. Heute definiert man in Israel eine Dürre als ein Jahr mit weniger als 80 Prozent der durchschnittlichen Regenmenge. Im Gebiet von Beer-Lachai-Roi regnet es 100−150 mm im Jahr und es reicht schon, wenn es 2−3 Regentage weniger als sonst gibt, um auf 80 Prozent zu kommen. Heute ist das nur noch ein kleineres Problem. Aber noch vor wenigen Jahren, bevor riesige Meerwasserentsalzungsanlagen in Israel gebaut wurden, hätte man gleich Maßnahmen treffen müssen. Und vor der Erfindung der elektrischen Pumpe bedeutete Dürre sofort Not.

Was konnten Menschen unternehmen? Dorthin gehen, wo es mehr geregnet hat. Genau das machen Isaak und Rebekka. Sie ziehen mit ihren Zwillingen und der mobilen Gemeinschaft 50 km Richtung Mittelmeer nach Gerar. Ihr goldenes Ticket ist das versprochene Bleiberecht, das Isaaks Vater dort bekam. Die Geschichte Abrahams und Saras in Gerar wiederholt sich: Isaak stellt Rebekka als seine Schwester vor, weil er Angst hat, von Einheimischen erschlagen zu werden. Sie ist nämlich besonders hübsch und kann ihm deswegen weggenommen werden. Dieses Mal versteht König Abimelech die Situation schneller als damals bei Abraham und Sara, erkennt das Eskalationspotenzial zwischen der reichen Großfamilie und den Einheimischen und fordert Isaak auf, etwas weiter weg zu ziehen. So lassen sie sich am Ufer des Bachs Gerar nieder. Isaak fängt an, Ackerbau zu betreiben. Er setzt alte Brunnen seines Vaters wieder instand. Heute kann man am Regenbach Gerar einige antike Brunnen aus dem 4.-6. Jh. n. Chr. finden. Sie sehen wie große Steiniglus aus. Diese Brunnenart war auch zu Isaaks Zeit üblich, weil sich die Wassertechnik im Laufe der Jahrhunderte kaum veränderte. Im ersten Moment kommt man nicht auf die Idee, dass es Brunnen sind. Gebaut wurden sie in die Erde, aber diese Erde ist lange weg. In diesem Lössgebiet aus Saharastaub ist der Boden alles andere als stabil. Die Brunnen wurden unweit des Baches gebaut, aber nach jedem Platzregen veränderte sich sein Verlauf.

Isaak findet Wasser, aber nicht irgendeins, sondern einen Brunnen lebendigen Wassers (Genesis 26,19).

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