Читать книгу Handbuch Wirtschaftsstrafrecht - Udo Wackernagel, Axel Nordemann, Jurgen Brauer - Страница 442
Anmerkungen
ОглавлениеFür uneingeschränkte Einbeziehung des Geschäftsherrn etwa Bürger wistra 2003, 130, 134 ff., Menn Geschäftlicher Betrieb, Rn. 535 ff. (Strafbarkeit aber nur bei wettbewerbswidrigem Verhalten); Schaupensteiner Kriminalistik 2003, 9, 12 f., Stanitzek Criminal Compliance, S. 141 ff., Zöller GA 2009, 137, 148, Tiedemann Wirtschaftsstrafrecht, Rn. 846, Wolf ZRP 2007, 44, 45 f., Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 20, 238, 240 und wohl auch Satzger ZStW 115 (2003), 469, 488 sowie sicher T. Zimmermann Unrecht der Korruption, S. 121 ff.; weitere Nachw. bei Koepsel Bestechlichkeit, S. 178 m. Fn. 573. Eine Pflicht zur Einbeziehung des Geschäftsinhabers in den Täterkreis des § 299 StGB ergibt sich weder aus dem Unionsrecht noch aus dem Internationalen Recht, s. oben Rn. 9. Dass die Einbeziehung des Geschäftsinhabers nur de lege ferenda möglich ist, wird vom LG Frankfurt/M. (NStZ-RR 2015, 215 f.) klargestellt.
Vgl. auch Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 45; Tiedemann Wirtschaftsstrafrecht, Rn. 846; Fischer § 299 Rn. 12; Bürger wistra 2003, 130, 131 f.; Vogel in: FS Weber, 2004, S. 395, 405; Wolf ZRP 2007, 44, 45 f.; zudem Bannenberg/Schaupensteiner Korruption in Deutschland, S. 221.
So Pragal Korruption, S. 217 ff., der sich dabei allerdings auf den Erwerb durch den Bestochenen beschränken möchte, weil ansonsten unlösbare Abgrenzungsprobleme zu ausschließlich steuerrechtlichen Verstößen entstünden; vgl. aber auch ders. ZIS 2006, 63, 80: Kriminalisierung aufgrund geringer Relevanz nicht geboten. Die Einbeziehung des Geschäftsinhabers auch bei „normalen Austauschverträgen“ fordert Bürger wistra 2003, 134 f.; ebenso Kahmann Bestechung, S. 222 ff.
Eingehend Koepsel Bestechlichkeit, S. 177 f., 186 ff.; vgl. auch Szebrowski Kick-Back, S. 155, 184 f.: lediglich dem Leistungswettbewerb immanente Abwägung von Leistung und (durch den Vorteil erhöhter) Gegenleistung; Kienle/Kappel NJW 2007, 3530, 3531; Peinemann Geschäftsführender GmbH-Alleingesellschafter, S. 136 ff. (mit Auflistung der Argumente); Nepomuck/Groß wistra 2012, 132, 135; Nöckel Marktwirtschaftsstrafrecht, Rn. 368; Rübenstahl/Piel in: Knierim/Rübenstahl/Tsambikakis, Kap. 24 Rn. 181; Rübenstahl/Teubner in: ERST, § 299 StGB Rn. 8.
Zur Bedeutung der Vertrags- und Gestaltungsfreiheit für eine sinnvolle Interpretation des § 299 StGB s. Samson in: FS Sootak, 2008, S. 225, 236 ff.; Rönnau StV 2009, 302, 304; Volk in: GS Zipf, 1999, S. 419, 426 f. („In die Sachlichkeit unternehmerischer Entscheidungen vertraut man nicht [. . .], weil die Sache, um die es in der Wirtschaft geht, der eigene Vorteil ist“); Altenburg Unlauterkeit, S. 56 ff.; Gorius Prinzipal, S. 252 ff.; ebenso Heine ZBJV 2002, 533, 544; Koepsel Bestechlichkeit, S. 188; Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 45; Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 22; Odenthal wistra 2003, 170, 171; Brand/Wostry WRP 2008, 637, 640 ff.; Francuski Bucerius Law Journal 2009, 3, 5; v. Tippelskirch GA 2012, 575, 579; näher zu den unternehmerischen Freiheitsinteressen in einem Wettbewerbssystem Beater Unlauterer Wettbewerb, § 12 Rn. 37 ff. Andere Autoren sehen den Betrieb und nicht den Prinzipal selbst als Nachfrager und schließen daraus die Möglichkeit einer Entscheidung entgegen den Interessen des Geschäftsbetriebes; so Bürger wistra 2003, 130, 135; Pragal Korruption, S. 142 ff.; ders. ZIS 2006, 63, 73.
Keiner ist auch – in den Worten Lüderssens – „zu vernünftiger Ökonomie verpflichtet“ (in: FS Tiedemann, 2008, S. 889, 890 m. Fn. 7); zu den durch das Wettbewerbs(straf-)recht gezogenen Grenzen (am Beispiel der Verkaufsförderung) Rengier in: FS Tiedemann, 2008, S. 837, 842 ff.
Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 45; ders./Schröder in: NK-StGB, § 299a Rn. 81; Dölling Gutachten 61. DJT, C 87; Volk in: GS Zipf, 1999, S. 419, 427; Sprafke Korruption, S. 123; Altenburg Unlauterkeit, S. 58. Der Verweis Bürgers (wistra 2003, 130, 135) darauf, Bestechungszahlungen könnten wie unzulässige Wertreklame wirken und den Geschäftsinhaber sachwidrig beeinflussen, greift nicht: Selbst das zivilrechtliche Lauterkeitsrecht misst Koppelungsangeboten und Preisnachlässen allein noch keine solche für eine unzulässige Wertreklame geforderte „übertriebene Anlockwirkung“ zu; vgl. dazu Koepsel Bestechlichkeit, S. 188 ff. m. zahlr. Nachw.; gegen Bürger auch Wollschläger Täterkreis, S. 119.
So Dannecker in: NK-StGB, § 299 Rn. 45; ders. in: Dannecker/Leitner, S. 111, 125 f.; Dölling Gutachten 61. DJT, C 88; Volk in: GS Zipf, 1999, S. 419, 427; ders. Referat 61. DJT, L 48; Koepsel Bestechlichkeit, S. 183, 192 (vor dem Hintergrund des Rechtsgutsverständnisses der h.M.); Lampe in: FS Tiedemann, 2008, S. 759, 762 ff.; Möhrenschlager JZ 1996, 822, 828; Tiedemann Wirtschaftsstrafrecht, Rn. 846 und ähnlich auch ders. in: LK, § 299 Rn. 10, 73; Roxin in: FS Rössner, 2015, S. 892, 900 ff.; Schaupensteiner Kriminalistik 2003, 9, 12 f.; Ulbricht Bestechung, S. 56; Zöller GA 2009, 137, 148. Vgl. ferner § 176 Abs. 1 Nr. 1 des AE Wirtschaftsdelikte (1977): „Inhaber (…) eines geschäftlichen Betriebs, dessen Aufgabe nach der Verkehrsanschauung in der Erteilung von Auskunft, Rat oder Empfehlung besteht (…)“; dagegen Geerds JR 1996, 309, 312; Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 22; Gorius Prinzipal, S. 260; Teixeira Unrecht der privaten Korruption, S. 237 ff. (gegenteilige Entscheidung „aber nicht widersinnig oder gänzlich verfehlt“).
Wollschläger Täterkreis, S. 128, der als Beispiele Personen in öffentlich-rechtlichen Amtsverhältnissen und Angehörige bestimmter freier Berufe wie Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater nennt. Allerdings zweifelt er an der Möglichkeit, einen entsprechend erweiterten Tatbestand ausreichend bestimmt zu formulieren und präferiert im Ergebnis die Lösung solcher Fälle über die §§ 263 und 266 StGB oder allenfalls die sektorale Einführung von Sondertatbeständen zum Schutz von Verbrauchern (S. 130 ff.); ders. in: AnwK-StGB, § 299 Rn. 12; ähnlich auch Altenburg Unlauterkeit, S. 200 ff.
Bürger wistra 2003, 130, 135; Volk in: GS Zipf, 1999, S. 419, 427; zust. Francuski Bucerius Law Journal 2009, 3, 7.
Gorius Prinzipal, S. 263; Schiller in: FS Feigen, 2014, S. 247, 257 m. Fn. 48. Näher dazu Rn. 96 a.E.
Zu weitgehend (da vollständigen Verzicht auf eine „agency“-Beziehung fordernd) Pragal ZIS 2006, 63, 73 f. und ders. Korruption, S. 210 ff., 216; mir zust. Dannecker in: NK-StGB (4. Aufl.), § 299 Rn. 118.
Ausführlicher Dannecker/Schröder in: NK-StGB, § 299a Rn. 81; weiterhin Gaede in: NK-WSS, § 299a Rn. 16 ff.; Brettel/Mand A&R 2016, 99, 105; auch Rogall in: SK-StGB, § 299 Rn. 22.
Generell für eine Kriminalisierung der Bestechung von Angestellten oder Beauftragten einer Privatperson etwa Baumbach/Hefermehl Vor § 12 UWG Rn. 1; Erb in: FS Geppert, 2011, S. 97, 111; Jaques Bestechungstatbestände, S. 234 ff.; Pragal ZIS 2006, 63, 78; Szebrowski, Kick-Back, S. 180 ff.; Ulbricht Bestechung, S. 59 f.; dagegen Gorius Prinzipal, S. 263 ff. Eine Pflicht zu einer solchen Tatbestandserweiterung ergibt sich weder aus dem Unionsrecht noch aus dem Internationalen Recht, s. oben Rn. 9.
Dölling Gutachten 61. DJT, C 87; Koepsel Bestechlichkeit, S. 195 ff. auch unter Hinweis darauf, dass mittels (Wettbewerbs-)Strafrecht nicht sanktioniert werden darf, wenn das zivilrechtliche Wettbewerbsrecht die Handlungen Privater unerfasst lässt (S. 199); ablehnend weiterhin Sprafke Korruption, S. 127 f. und Wollschläger Täterkreis, S. 121 f. (denkbar allenfalls die Schaffung von Sondertatbeständen [des Typs § 7 Abs. 1 HWG] bei besonderer Schutzbedürftigkeit des Verbrauchers).
Vgl. dazu oben Rn. 39 ff., 52 f.
Vgl. die Nachw. bei Heinrich Amtsträgerbegriff, S. 615; jetzt auch Kubiciel (ZIS 2014, 667, 672) vor dem Hintergrund seiner wettbewerbsbezogenen Auslegung der Pflichtwidrigkeitsvarianten.
S. oben Rn. 66.
Eingefügt durch das 51. Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches – Strafbarkeit von Sportwettbetrug und der Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben v. 11.4.2017 (BGBl. I., 815); in Kraft seit dem 19.4.2017. Vorangegangen waren bereits auf Länderebene Vorschläge zur Schaffung eines Sondertatbestandes „Bestechlichkeit und Bestechung im Sport“ (s. Art. 1 § 4 eines vom Bundesland Bayern vorgeschlagenen Sportschutzgesetzes v. 12.3.2014 [abrufbar unter http://t1p.de/fwcm] sowie – knapp fünf Jahre zuvor mit ähnlichem Ziel – Art. 1 §§ 5, 6 des Referentenentwurfs des bayerischen Justizministeriums für ein Sportschutzgesetz v. 30.11.2009 [abrufbar unter http://t1p.de/ibd9]); seinerzeit begrüßt durch König SpuRt 2010, 106; ablehnend aber Beukelmann NJW-Spezial 2010, 56 ff., Kudlich SpuRt 2010, 108 f. und Krack ZIS 2011, 475, 479 ff.
Ausweislich des Gesetzesentwurfs sollen die neuen Straftatbestände neben der Integrität des Sports kumulativ das Vermögen der am Sport Beteiligten schützen (BT-Drucks. 18/8831, S. 10 f.). Auch dieser sektorale, weit vorgelagerte Vermögensschutz der Sportunterhaltungsindustrie wird von vielen für verfehlt gehalten. Kritisch zu der Rechtsgutskonstruktion (trotz einer „Ehrlichkeitserwartung“ im Sport) Hutz/Kaiser NZWiSt 2013, 379, 385; Krack ZIS 2016, 540, 544 ff. („Rechtsgutslyrik“); ders. wistra 2017, 289 f.; mit Kritik auch am Entstehungsprozess Reinhart SpuRt 2016, 235 ff.; Swoboda/Bohn JuS 2016, 686, 687 ff.; Satzger Jura 2016, 1142, 1152 f. („Was Sportintegrität ist, bleibt völlig unklar“); Pfister StraFo 2016, 441 f.; Bohn KriPoZ 2017, 88, 91 ff.; Rübenstahl JR 2017, 264, 268 („‚blumige‘ Allgemeininteressen“); ders. JR 2017, 334; Hoven ZStW 229 (2017), 334, 342 f. („konstruiert und […] unscharf konturiert“); Jansen GA 2017, 600, 605 ff.; Stam NZWiSt 2018, 41; Tsambikakis StV 2018, 319 ff. („[…] bricht mit dem Grundsatz der strikten Trennung von Strafrecht und Moral“); Valerius JA 2018, 777, 778 f. („Werte des Sports können […] nicht oktroyiert werden“); Sinner in: FS Neumann, 2017, S. 1229, 1232 ff.; Satzger in: SSW, § 265c Rn. 5 ff.; Perron in: Schönke/Schröder, § 265c Rn. 2 f.; Schreiner in: MK-StGB, § 265d Rn. 1 ff. Die neuen Straftatbestände befürwortend dagegen Kubiciel WiJ 2016, 256, 265 („kriminalpolitisch und verfassungsrechtlich sinnvoll“); ders. jurisPR-StrafR Anm. 1; ders. SpuRt 2017, 188, 189; Stellungnahme des Deutschen Olympischen Sportbundes, des Deutschen Fußball-Bundes und der Deutschen Fußball Liga zum Gesetzesentwurf, S. 1 f. (abrufbar unter http://t1p.de/kaq5).
Die amtliche Überschrift ist somit irreführend. Denn die Vorschrift erfasst zeitlich deutlich vorgelagerte Handlungen; dazu Krack ZIS 2016, 540, 550 sowie T. Zimmermann Das Unrecht der Korruption, S. 578.
Diskutiert wird insbesondere die Frage, wer wen worüber getäuscht hat und die Problematik der Schadensbestimmung (angesichts der hohen Anforderungen an die Quantifizierung des Schadens nach BVerfGE 130, 1 = NJW 2012, 907, 916). Die Rspr. hält eine konkludente Täuschung sowie eine verfassungskonforme Schadensbestimmung beim Wettbetrug für möglich, s. BGHSt 51, 165, 172 = NJW 2007, 782, 785; 58, 102 = NJW 2013, 883, 884 f.; dem grds. zustimmend Gaede HRRS 2007, 18 ff.; ebenso Krack ZIS 2007, 103 ff.; kritisch hinsichtlich der letztlich vorgenommenen Schadensfiktion Saliger/Rönnau/Kirch-Heim NStZ 2007, 361, 267 f.; Rönnau/Soyka NStZ 2009, 12, 13 f.; instruktiv zur Anwendbarkeit des § 263 StGB auf Wettbetrügereien Petropoulos/Morozinis wistra 2009, 254 ff.
Entgegen der Gesetzesbegründung (BT-Drucks. 18/8831, S. 20) wird ein grundsätzliches Zurücktreten des § 265d StGB gegenüber § 265c StGB inzwischen zutreffend abgelehnt (anders noch Satzger Jura 2016, 1143, 1152). Für Tateinheit spricht, dass der verfolgte Vermögensschutz verschiedene Vermögensträger einbezieht, so zunächst Krack ZIS 2016, 540, 550; ders. wistra 2017, 289, 297; inzwischen auch Satzger in: SSW, § 265d Rn. 27; Fischer, § 265c Rn. 30; Perron in: Schönke/Schröder, § 265d Rn. 12.
Bereits im Ausgangspunkt – dem Sportbegriff – fehlt eine Konkretisierung in der Gesetzesbegründung („keine eindeutige begriffliche Abgrenzung“ möglich, BT-Drucks. 18/8831, S. 19). Ob etwa Wettbewerbe im Bereich der Computerspiele (E-Sport) in den Anwendungsbereich fallen, ist demnach offen. Ein Anhaltspunkt kann hier die Anerkennung durch das Olympische Komitee oder den Deutschen Olympischen Sportbund sein, vgl. BT-Drucks. 18/8831, S. 19; dazu auch Perron in: Schönke/Schröder, § 265c Rn. 5. Als schwierig wird sich bei Anwendung des § 265d StGB weiterhin der Nachweis über das Bestehen eines berufssportlichen Wettbewerbs i.S.d. Abs. 5 erweisen; denn dafür muss die überwiegende Anzahl der teilnehmenden Sportler erhebliche Einnahmen aus dem Sport erzielen (Nr. 3). Angesichts des weiten Verständnisses vom Begriff „Wettbewerb“ (BT-Drucks. 18/8831, S. 19) müssten die Strafverfolgungsbehörden in Massenwettbewerben wie den Olympischen Endrunden zunächst die Einkommensverhältnisse der teilnehmenden Sportler festellen; dazu bereits Reinhart SpuRt 2016, 235, 239 f.; Gienger/Fiedler DRiZ 2016, 17; Tsambikakis StV 2018, 319, 326. Ferner mit Bedenken hinsichtlich der Bestimmbarkeit der Unrechtsvereinbarung (Handlung „zugunsten des Wettbewerbsgegners“ bzw. „in regelwidriger Weise“ [§ 265c StGB] und „in wettbewerbswidriger Weise“ [§ 265d StGB]) Satzger in: SSW, § 265c Rn. 33 f., § 265d Rn. 21; ders. Jura 2016, 1142, 1149; ebenso Rübenstahl JR 2017, 333, 337 („Doppeldeutigkeit“). Letzten Endes wird eine – ohnehin abzulehnende – flächendeckende Anwendung der neuen Strafnormen an den diversen Unwägbarkeiten sowie den knappen justiziellen Ressourcen scheitern.
Zur „katalytischen Funktion“ der international mit staatlichem Gruppendruck durchgesetzten Strafnorm (in Form der Aktivierung anderer staatlicher und privater Regelungssysteme) Pieth in: FS Lüderssen, 2002, S. 317, 325 f.
Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 221 ff.; Dölling Gutachten 61. DJT, C 7. Ein Präventionsdefizit des Straf- und Ordnungswidrigkeitenrechts allgemein bei der Unternehmenskriminalität beobachtet auch Theile in: Berndt/Theile, Rn. 11.
Anders als zur Zeit der Schaffung des § 12 UWG a.F. geht es heute vornehmlich um ergänzende, präventive Maßnahmen, nicht um Alternativen zum Strafrecht, vgl. Koepsel Bestechlichkeit, S. 30 u. Nestler in: Knierim/Rübenstahl/Tsambikakis, Kap. 1 Rn. 27 – jew. m.w.N.
Vgl. nur Dieners JZ 1998, 181 ff.; Pieth in: FS Lüderssen, 2002, S. 317 ff.; Hefendehl ZStW 119 (2007), 816 ff.; ders. JZ 2006, 119 ff.; Martin in: FS Tiedemann, 2008, S. 485 ff.; Theile ZIS 2008, 406 ff.; ders. JuS 2017, 913, 914 ff.; ders. in: Berndt/Theile, Rn. 242 ff.
Ausführlich zur Prävention von Korruption in Wirtschaftsunternehmen und öffentlicher Verwaltung Dölling (Hrsg.), Handbuch der Korruptionsprävention (2007); Röhrich (Hrsg.), Methoden der Korruptionsbekämpfung (2008); mit Blick auf Versicherungsunternehmen Seifert Versicherungsmakler, S. 207 ff.; zahlr. w. Nachw. bei Hauschka/Moosmayer/Lösler (Hrsg.), Corporate Compliance (3. Aufl. 2016); weiterhin der Zweite Periodische Sicherheitsbericht der Bundesregierung 2006, S. 258 ff. (Mögliche) Maßnahmen in der Privatwirtschaft zur Eindämmung von Korruption (im internationalen Geschäftsverkehr) behandeln v. Wattenberg (S. 269 ff.), Pletscher (S. 275 ff.), Thomas (S. 523 ff.) und Heimann/Mohn (S. 531 ff.) – sämtliche Beiträge in: Pieth/Eigen (Hrsg.), Korruption im internationalen Geschäftsverkehr (1999).
Eisenberg/Kölbel Kriminologie, § 26 Rn. 7; auch Bannenberg Kriminalistik 2005, 468, 472; Schaupensteiner Kriminalistik 2003, 9; Staffhorst Wertkonflikte, S. 29; Stadler CCZ 2013, 41.
Berg Wirtschaftskorruption, S. 48 f.; insb. zur Amtsträgerkorruption s. auch Bannenberg/Schaupensteiner Korruption in Deutschland, S. 224 f. Typische Indikatoren von Korruptionsstrukturen benennen Janke Kompendium Wirtschaftskriminalität, S. 167 ff.; Vahlenkamp/Knauß Korruption, S. 46 ff. Mit einem interdisziplinären Ansatz der Korruptionsprävention Pies in: Die Handlungsfreiheit des Unternehmers, S. 146 ff.
Ausführlicher zur Compliance am Beispiel der Korruptionsbekämpfung Hauschka ZIP 2004, 877 ff.; ders./Greeve BB 2007, 165 ff.; Beckemper in: Rotsch, § 12 Rn. 1 ff.; empirisch Hülsberg/Engels ZWH 2011, 14, 16 ff.; Bussmann/Salvenmoser/Jeker CCZ 2016, 235 ff.; aus Sicht der Ermittlungsbehörden H. Schmidt Kriminalistik-Campus 2011, 134 ff.; Beiträge zu verschiedenen Bereichen und Wirtschaftszweigen finden sich bei Hauschka/Moosmayer/Lösler (Hrsg.), Corporate Compliance, §§ 48 ff. und Rotsch (Hrsg.), Criminal Compliance, §§ 10 ff. Instruktiv zu Compliance-Programmen im Unternehmensstrafrecht Sieber in: FS Tiedemann, 2008, S. 449 ff.; auch Bottke in: FS Stöckel, 2010, S. 43 ff.; Rotsch in: FS Samson, 2010, S. 41 ff.; Sprafke Korruption, S. 235 ff. (zu außerstrafrechtlichen Konzepten); monographisch Bock Criminal Compliance und Traudes Zertifizierung als Maßnahme der (Criminal) Compliance, S. 100 ff. Die Gefahr, durch interne Complianceregeln das Strafbarkeitsrisiko für die Mitarbeiter zu erhöhen, thematisieren u.a. Kuhlen in: Maschmann, S. 11, 22 ff., Rönnau StV 2009, 302, 307, Heuking/v. Coelln BB 2016, 323, 327, 331 f. (auf S. 330 auch zu den Folgen einer internen Pflichtenrücknahme), Lorenz/Krause CCZ 2017, 74, 75 ff., Rotsch in: Korruption und Strafrecht, S. 159, 171 f. und Greeve in: FS Fischer, 2018, S. 335, 348 – alle m.w.N. Zur Tendenz einer europaweiten Vereinheitlichung der rechtlichen Bewertung von Compliance-Maßnahmen Schorn WM 2011, 1689 ff.; zum Vorschlag eines Compliance-Anreiz-Gesetzes (CompAG) des DICO e.V. Dierlamm CCZ 2014, 194 ff. Die Anforderungen der US-Behörden an Compliance-Programme nach dem FCPA skizzieren Rübenstahl/Skoupil wistra 2013, 209 ff.; zur strafverhindernden Wirkung eines effektiven Compliance-Programms bei Verstößen gegen FCPA Grützner/Behr CCZ 2013, 71 ff.; zur Berücksichtigung eines Compliance Management-Systems bei der Bußgeldbemessung BGH wistra 2017, 390 = NZWiSt 2018, 379 m. Anm. Adick und Pasewaldt.
Näher zum sog. „Whistleblowing“ Maschmann in: Dölling, 3. Kap. Rn. 125 ff.; Rotsch in: Rotsch, § 2 Rn. 28 ff. und § 34 C Rn. 1 ff. (Rotsch/Wagner); Eidam in: Eidam, Kap. 15 Rn. 107 ff.; zur Verbreitung von „Whistleblowing“-Einrichtungen in deutschen Unternehmen empirisch Hülsberg/Engels ZWH 2011, 14, 17; auch Maume/Haffke ZIP 2016, 199, 200 f.; zu „Whistleblowern“ in der öffentlichen Verwaltung Király Whistleblower. Aus kriminologischer Perspektive Herold Whistleblower, Diss. iur. Bielefeld 2016. Ausführlicher zu Konfliktlösungen beim „internen“ und „externen“ Whistleblowing Sprafke Korruption, S. 257 ff. Zum Beschäftigtendatenschutz und Whistleblowing siehe Thüsing/Forst in: Thüsing, Beschäftigtendatenschutz und Compliance § 6 Rn. 1 ff. und Reinhardt-Kasperek/Kaindl BB 2018, 1332 ff. Den Einfluss der „Whistleblowing“-Regelungen im U.S. Dodd-Frank Act von 2010 auf deutsche Unternehmen beleuchten Marsch-Barner/Schäfer in: Handbuch börsennotierte AG, § 2 Rn. 2.99 ff., Schürrle/Fleck CCZ 2011, 218, 221 sowie Göpfert/Wiegandt ZWH 2011, 19 ff. (auch zur Bedeutung der EGMR-Judikatur für den Kündigungsschutz von Whistleblowern“). Näher zur EU-Geheimnisschutzrichtlinie (2016/943/EU), die am 5.6.2016 in Kraft getreten ist und den im allgemeinen öffentlichen Interesse handelnden Hinweisgeber schützen will, s. Eufinger ZRP 2016, 229, 230 f. Mit dem Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rats zum Schutz von Personen, die Verstöße gegen das Unionsrecht melden, vom 23.4.2018 (2018/0106 COD) greift die EU das Thema Whistleblowing in umfassender Weise auf, vgl. dazu Wiedmann/Seyfert CCZ 2019, 12 ff.
Zum Einsatz von Ombudsleuten in Unternehmen Buchert/Jacob-Hofbauer in: Knierim/Rübenstahl/Tsambikakis, Kap. 9 Rn. 30 ff.; Moosmayer Compliance, S. 58 f.; Rotsch/Wagner in: Rotsch, § 34 C Rn. 86 ff. – beide m.w.N. Bewährt haben sich Ombudsleute etwa bei der Deutschen Bahn AG oder der Volkswagen AG, s. Buchert Kriminalistik 2006, 665 ff. Grund zu zweifeln, ob die Anonymität des Hinweisgebers durch den Ombudsmann gewahrt werden kann, gibt in jüngerer Zeit das LG Bochum (Beschl. v. 16.3.2016 – II-6 Qs 1/16), das feststellt, dass grundsätzlich kein Beschlagnahmeschutz von Unterlagen bestehe. Kritisch zur Installation eines (seit 2003 angebotenen) internetgestützten anonymen Anzeigensystems beim LKA Niedersachsen Backes StV 2006, 712 ff. (System öffnet „vorsätzlicher Falschverdächtigung Tür und Tor“, S. 718) und Lindemann ZRP 2006, 127 ff.; ausführlicher dies. Staatlich organisierte Anonymität als Ermittlungsmethode bei Korruptions- und Wirtschaftsdelikten (2006).
Kerner/Rixen GA 1996, 355, 370; zur Notwendigkeit von Compliance in diesem Bereich Greeve in: Hauschka/Moosmayer/Lösler, § 25 Rn. 177 ff.
Für unzureichend (i.S. einer qualifizierten Kontrollorganisation) hält beide Maßnahmen allerdings Schaupensteiner NStZ 1996, 409, 412 m. Fn. 18 f. Ein Katalog möglicher unternehmensinterner Maßnahmen findet sich etwa bei Vahlenkamp/Knauß Korruption, S. 52 ff.; Greeve in: Hauschka/Moosmayer/Lösler, § 25 Rn. 192; Ax/M. Schneider/Scheffen Rechtshandbuch Korruptionsbekämpfung, Kap I. Rn. 4; Stierle Korruptionscontrolling, S. 150 ff.
Vgl. Bachmann/Prüfer ZRP 2005, 109 f., Berg Wirtschaftskorruption, S. 59 ff. und Greeve in: Hauschka/Moosmayer/Lösler, § 25 Rn. 184 f. Zu den möglichen Rechtsfolgen für das Unternehmen bei Bestechung und Bestechlichkeit seiner Angehörigen allgemein Zimmer/Stetter BB 2006, 1445, 1448 ff. und Greeve/Dörr in: Volk, § 20 Rn. 364 ff. Zur Haftung nach § 130 OWiG auch Bock ZIS 2009, 68, 70 ff; Theile JuS 2017, 913, 914.
S. zu der Frage, wie Unternehmen dazu veranlasst werden können, effektive Korruptionsprävention zu betreiben, etwa Bachmann/Prüfer ZRP 2005, 109, 112 f.
Ausführlich hierzu die Beiträge in Knierim/Rübenstahl/Tsambikakis (Hrsg.), Internal Investigations (2. Auf. 2016); Park in: Volk, § 11 Rn. 1 ff.; Eidam in: Eidam, Kap. 15 Rn. 31 ff.; Lohmeier/Shahhosseini in: Umnuß, Kap. 7 Rn. 1 ff.; Wessing in: Hauschka/Mossmayer/Lösler, § 46 Rn. 24 ff. Zu Compliance durch Internal Investigations ausführlicher Momsen ZIS 2011, 508, 509 ff.
Näher zu Inhalt, Grenzen und Risiken von Amnestien bei Internal Investigations Leisner in: Knierim/Rübenstahl/Tsambikakis, Kap. 10 Rn. 1 ff.; Breßler/Kuhnke/Schulz/Stein NZG 2009, 721 ff.; Annuß/Pelz BB-Special 4/2010, 14 ff.; Moosmayer Compliance, S. 100 f. und knapp Rönnau journalist (Heft 11) 2011 (Verlagsbeilage der DB, S. 9); monographisch Hauke Amnestien, passim; weitergehend eine Korruptionsamnestie (in Form eines Strafaufhebungsgrunds hinsichtlich Haft- und Geldstrafen/-bußen für sämtliche am Korruptionssachverhalt beteiligten Personen und Unternehmen) schlagen vor Schemmel/Hacker ZRP 2009, 4 ff.
Näheres dazu bei Lampert BB 2002, 2237, 2239 f. u. Schultz BB 2018, 1283, 1286.
Statt vieler Steuber in: FS Hommelhoff, 2012, S. 1165, 1170 ff. und Bock ZIS 2009, 68, 77. Zu Problemen mit Verhaltensstandards in der Privatwirtschaft s. Koepsel Bestechlichkeit, S. 31 (mit Web-Adressen zu Verhaltenskodices); zu ihrer Stellung mit Blick auf das Arbeitsrecht Mengel in: Hauschka/Moosmayer/Lösler, § 39 Rn. 1 ff. und zu typischen Inhalten unternehmensinterner Verhaltensregeln (hier für das Kartellrecht) Dittrich/Matthey in: Hauschka/Moosmayer/Lösler, § 26 Rn. 54. – Ausführlich zu Unternehmensrichtlinien die Beiträge in: Rotsch (Hrsg.) Criminal Compliance, § 34 A von Theile (aus strafrechtswissenschaftlicher und kriminologischer Sicht) sowie Moosmayer (aus unternehmenspraktischer Sicht).
H.R.3763 – Sarbanes-Oxley Act of 2002 (Enrolled Bill [Final as Passed Both House and Senate] – ENR); abrufbar unter http://thomas.loc.gov/cgi-bin/query/z?c107:H.R.3763.ENR: (zuletzt abgerufen am 28.3.2019); weiterführend Glaum/Thomaschewski/Weber Auswirkungen des Sarbanes-Oxley Act auf deutsche Unternehmen: Kosten, Nutzen, Folgen für US-Börsennotierungen (2006); Nicklisch Die Auswirkungen des Sarbanes-Oxley Act auf die deutsche Corporate Governance (2006).
Geltende Fassung v. 7.2.2017, abrufbar unter www.corporate-governance-code.de. Zur Funktion und Bedeutung des DCGK knapp Raiser/Veil Recht der Kapitalgesellschaften, § 13 Rn. 34 ff.
Vgl. Reg.-Entwurf zum Transparenz- und Publizitätsgesetz (BT-Drucks. 14/8769, S. 21): „Kodex (enthält), soweit er nicht ohnedies zwingendes Recht nur wiedergibt, unverbindliche Verhaltensempfehlungen“. Nichtanwendungen von Empfehlungen i.S.d. § 161 AktG („soll“) sind offenzulegen, Abweichungen von bloßen „Anregungen“ („sollte“, „kann“) müssen hingegen nicht kenntlich gemacht werden. Hierzu ausführlich Hommelhoff/Schwab und Lutter in: Hommelhoff/Hopt/Werder, Handbuch Corporate Governance, 2. Aufl. 2009, S. 74 ff. bzw. S. 123 ff.; knapp Rotsch in: Rotsch, § 1 Rn. 22.
Zur umstrittenen zivilrechtlichen Haftung der Gesellschaftsorgane bei Kodexverstößen s. nur Raiser/Veil Recht der Kapitalgesellschaften, § 13 Rn. 38 ff.; strafrechtliche Folgen am Beispiel des Untreuetatbestandes behandeln Schlösser/Dörfler wistra 2007, 326 ff., Schünemann NStZ 2008, 430, 433 f. und M. Wagner Akzessorietät, Rn. 862 ff.
Krick in: MK-StGB, § 299 Rn. 235; Berg Wirtschaftskorruption, S. 48 f.; vgl. auch Dölling Gutachten 61. DJT, C 7 f. Zur Entwicklung von das Normbewusstsein stärkenden Organisationsphilosophien vgl. Ahlf Kriminalistik 1996, 91 ff.; ders. in: Vahlenkamp/Knauß, Korruption, S. 401 ff. (näher zu ethischen Aspekten der Korruptionsbekämpfung); ausführlich zum Thema „Werte im Unternehmen“ Wieland (Hrsg.), Handbuch Wertemanagement (2004); Staffhorst Wertekonflikte in Unternehmen; zu soziopsychologischen Aspekten der Korruption s. Bauer Korruptionsbekämpfung, S. 63 ff. Eine Gesamtkonzeption zur Korruptionsbekämpfung skizzieren Bannenberg Korruption, S. 446 ff., dies. Kriminalistik 2005, 468, 473 ff. und Schaupensteiner Kriminalistik 2003, 9, 10 ff. („10 Gebote“); ders. NStZ 1996, 409, 412 ff. Ausführlich zur Frage auch verschiedene Beiträge in Dölling (Hrsg.), Handbuch der Korruptionsprävention (2007); daneben jüngst die von Bussmann, Nestler und Salvenmoser gemeinsam mit PriceWaterhouseCoopers, Frankfurt/M., durchgeführte Studie „Wirtschaftskriminalität 2018. Mehrwert von Compliance – forensische Erfahrungen“, 2018, abrufbar unter https://www.pwc.de/de/risk/pwc-wikri-2018.pdf. Zu Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit Compliance-Bezug ausführlich Jahn in: Hauschka/Moosmayer/Lösler, § 40 Rn. 1 ff.
Bachmann/Prüfer ZRP 2005, 109, 110. Die Versuche, eine einheitliche Regelung auf Bundesebene einzuführen, skizzieren Ax/M. Schneider/Scheffen Rechtshandbuch Korruptionsbekämpfung, Kap. II Rn. 58 ff., Kap. VIII Rn. 410; zu den Anforderungen an ein Korruptionsregister Ruge DVP 2005, 96, 97 ff. Ausführlich zur Zulässigkeit und Ausgestaltung von Auftragssperren Kreßner Auftragssperre, S. 29 ff.; näher zum Ganzen Greeve/Dörr in: Volk, § 20 Rn. 381 ff. und Fülling Korruptionsregister, passim. Trotz der bisherigen Fehlschläge bestand weitgehend Einigkeit darüber, dass eine bundeseinheitliche Regelung wünschenswert ist, s. Nachw. bei Dann in: FS Mehle, 2009, S. 127, 128 und zuletzt Lantermann WRP 2013, 107 ff.
Lantermann Vergaberegister, S. 11 f.; ders. ZRP 2009, 6, 7 – jew. m.w.N.; Janke Kompendium Wirtschaftskriminalität, S. 162 mit besonderem Blick auf das Baugewerbe.
Nachw. zu den Gesetzesinitiativen bei Ax/M. Schneider/Scheffen Rechtshandbuch Korruptionsbekämpfung, Kap. II Rn. 58 ff. und Behringer ZRP 2016, 20 f. Ein weiterer Versuch der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, ein Korruptionsregister-Gesetz einzurichten (vgl. BT-Drucks. 16/9780 v. 25.6.2008), scheiterte im März 2009. Dieses Gesetz wurde in leicht geänderter Fassung 2013 wieder eingebracht (BT-Drucks. 17/11415). Zur Diskussion des Gesetzentwurfs Lantermann ZfR 2013, 107.
Zum Zweck der Einrichtung von Korruptionsregistern Behringer ZRP 2016, 20; ausführlich zur Vereinbarkeit mit Verfassungsrecht Fülling Korruptionsregister, S. 77 ff. Zu verfassungsrechtlichen Bedenken gegen die Möglichkeit einer Eintragung in das Vergaberegister Lantermann Vergaberegister, S. 33 ff.; Ax/M. Schneider/Scheffen Rechtshandbuch Korruptionsbekämpfung, Kap. VIII Rn. 410; auch Bernsmann/Gatzweiler Verteidigung, Rn. 1153 ff.: Eintragung vor rechtskräftiger strafrechtlicher Verurteilung „eindeutig verfassungswidrig“. Die Registereintragung trotz bzw. aufgrund einer Verfahrenseinstellung gem. § 153a StPO kritisiert Dann in: FS Mehle, 2009, S. 127 ff.; ebenso Lindemann Wirtschaftsstrafrecht, S. 433 ff. (Verstoß gegen die Unschuldsvermutung).
Nachw. zu den landesrechtlichen Regelungen, die teilweise als Korruptionsregistergesetze (etwa Nordrhein-Westfalen, Berlin), teilweise durch Richtlinien oder Runderlasse (etwa Bayern, Hessen) geschaffen wurden, bei Fülling Korruptionsregister, S. 48 ff.; Dannecker in: NK-StGB, Vor §§ 298 ff. Rn. 61; Kirch-Heim Sanktionen, S. 31; weiterhin Ax/M. Schneider/Scheffen Rechtshandbuch Korruptionsbekämpfung, Kap. VIII Rn. 411 ff.; krit. Analyse des KorruptionsbG NRW durch Wehnert in: FS Christian Richter II, 2006, S. 563 ff.; auch Lindemann Wirtschaftsstrafrecht, S. 430 ff.
EU-Richtlinie über die öffentliche Auftragsvergabe (RL 2014/24/EU), Richtlinie über die Vergabe von Aufträgen durch Auftraggeber im Bereich der Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste (2014/25/EU) und Richtlinie über die Konzessionsvergabe (2014/23/EU); näher zum Ganzen Behringer ZRP 2016, 20, 21. Die Umsetzung der Richtlinien führte zu einer Modernisierung des Vergaberechts (vgl. Vergaberechtsmodernisierungsgesetz vom 17.2.2016, BGBl. I, 203); ausführlich hierzu Gottschalk/Lubner NZWiSt 2018, 96 ff.
Dazu Fülling/Freiberg NZBau 2018, 259, 260; Gottschalk/Lubner NZWiSt 2018, 96 f.; Neun NZKart 2017, 181 f.
BGBl. I, 2739.
Ausführlicher Rieder/Dammann de Chapto NZKart 2018, 8 ff.; weiterhin Fülling/Freiberg NZBau 2018, 259, 262, Gottschalk/Lubner NZWiSt 2018, 96, 10 und Wolters KriPoZ 2017, 244 ff.; Haus/Erne NZG 2017, 1167, 1169 f.; Neun NZKart 2017 181, 182; Wirt CCZ 2018, 181, 182 f.
Fülling/Freiberg NZBau 2018, 259, 260; Neun NZKart 2017, 181.
So auch die Analyse von Rieder/Dammann de Chapto NZKart 2018, 8.
Summa in: Heiermann/Zeiss/Summa, § 125 GWB Rn. 44.1; Rieder/Dammann de Chapto NZKart 2018, 8, 11 ff.; Haus/Erne NZG 2017, 1167, 1170 ff.; Neun NZKart 2017 181, 182; Gottschalk/Lubner NZWiSt 2018, 96, 100 ff.; Wolters KriPoZ 2017, 244, 249.