Читать книгу Kati Küppers und der gefallene Kaplan - Barbara Steuten - Страница 11
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ОглавлениеDer Polizeibeamte drückte jeden ihrer Finger auf ein kleines Gerät mit Touchscreen.
»Ich hatte schon befürchtet, die nächsten Tage mit schwarzen Fingern durch die Gegend laufen zu müssen«, grinste Kati verlegen. Der Beamte zeigte keine Regung.
»Kann ich jetzt gehen?«
»Das entscheidet Kommissar Rommerskirchen.«
Er deutete auf die Tür seines Büros, wo der junge Mann lässig am Türrahmen lehnte.
»Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ich Sie in Untersuchungshaft nehmen könnte.« Rommerskirchen stieß sich vom Türrahmen ab und kam auf Kati zu. »Aber da ich hoffe, dass Sie sich nicht aus dem Staub machen, sondern die Polizeiarbeit unterstützen, wie und wo Sie können, werde ich davon absehen. Hinterlassen Sie bitte Ihre Handynummer bei meinem Kollegen und achten Sie darauf, dass wir Sie erreichen können. Also, immer schön Handy aufladen. Das vergisst meine Mutter nämlich auch ständig.«
Kati schob den Unterkiefer vor und warf dem Kommissar einen missbilligenden Blick zu, hielt aber den Mund. Wenn der junge Mann auf das Vorurteil anspielte, Frauen seien nicht technikaffin, dann hatte er in Kati etwas angestoßen, was er noch bereuen würde. Doch erst einmal konnte sie die Polizeiwache verlassen. Das allein zählte im Moment.
»Und das Taizégebet? Kann das heute Abend in der Kirche stattfinden?«, wollte sie wissen und blickte auf die Uhr, ob für den Aufbau überhaupt noch genug Zeit blieb.
»Himmel«, entfuhr es ihr, »mein Enkel!«
Sie griff nach ihrer Handtasche und schloss den Reißverschluss der Jacke.
»Die Kirche ist - bis auf den Keller - wieder freigegeben«, erwiderte Rommerskirchen. »Wir hören voneinander«, verabschiedete er Kati, während aus seiner Hosentasche die Titelmelodie des Tatorts dudelte. Mit einer Entschuldigung verließ er eilig das Büro. Kati hörte noch, dass es sich um ein privates Gespräch handeln musste, bevor sich der verbliebene Polizeibeamte nach ihrer Handynummer erkundigte.