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Außerbiblische antikjüdische Traditionen

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Neben diesen biblischen Referenzen spielen aber auch außerbiblische antikjüdische Traditionen eine bedeutende Rolle.124 So enthält die Erzählung zahlreiche Verbindungen zu anderen auf Aramäisch vorliegenden Texten aus der Zeit des Zweiten Tempels. Verbindende Motive sind die Wertschätzung der Endogamie, der Gedanke der Verbindung zwischen Dämonen und Menschenfrauen sowie die Halakha im Kontext der Abgaben am Jerusalemer Tempel. Darin berührt sich die Erzählung mit der Überlieferung des Äthiopischen Henoch, dem Aramaic Levi Document, dem Testament des Qahat, den Visionen Amrams und dem Genesis-Apokryphon.125

Insbesondere sind hier die engen Beziehungen zum Wächterbuch der Henochüberlieferung in äthHen 6–11 zu nennen.

Diese Geschichte kennt den Gedanken, dass Engel den Menschenfrauen in sexueller Begierde zugeneigt sind und deshalb ihre himmlische Heimat verlassen, um sich mit ihnen zu verbinden; ihre Nachkommen werden dann auf Erden in der Gestalt von Riesen eine dämonische Existenz führen. Die gefallenen Engel werden unschädlich gemacht, indem man sie u. a. bindet, und so kann die Erde schließlich erlöst werden (äthHen 11–16; vgl. Gen 6,1–4).126

Allerdings hat diese Vorstellung in Tob bei Weitem nicht eine so universale Ausrichtung, wie dies im Wächterbuch der Fall ist, da das Motiv von der Liebe des Dämons zu Sara hier relativ isoliert erscheint und weder von einem Herabsteigen der himmlischen Wesen aus der himmlischen Welt noch von einer generellen Bedrohung der gesamten Schöpfung die Rede ist. Insofern, als Asmodäus die Fortexistenz des gesamten Volkes zu bedrohen vermag, ist jedoch eine nationale Ausrichtung unverkennbar.127

Tobit

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