Читать книгу Kommissar Terani ermittelt - Bettina Bäumert - Страница 11
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ОглавлениеKommissar Leonard Terani war, wie viele andere auch, diesem Vorhaben, ein derartiges Rennen im Park der Stadt zu veranstalten, äußerst misstrauisch gegenübergestanden. Weswegen er sich auch nach Kräften gegen eine Mitwirkung seinerseits gewehrt hatte. Erst sein väterlicher Freund, Staatsanwalt Frederik Tomson, konnte ihn dazu überreden, zumindest mit einem Teil seines Teams am Rennen teilzunehmen.
Jetzt stand er als erster Skilangläufer seiner Gruppe am Start eines Rennens von vier Runden über jeweils 4,5 Kilometer. Da er nur zwei seiner Mitarbeiter und Freunde für die Teilnahme begeistern konnte, übernahm er den ersten, wie auch den letzten Part des Wettkampfes. Nach ihm würde Serafina Renington, dann der Schamane Fridolin Schiller an den Start gehen.
Als Leonard dem Blick Serafinas begegnete, hielt sie lächelnd beide Daumen nach oben. Er schmunzelte.
Diese bemerkenswerte Frau, Serafina Renington, war bereits seit gut zwei Jahren in seinem Team. Und noch immer kamen dem Kommissar die Umstände, die zu ihrem Kennenlernen geführt hatten – und das milde ausgedrückt – nach wie vor merkwürdig vor.
Noch bis kurz vor den damaligen Geschehnissen war für Leonard eine Aufnahme dieser Frau in sein Team schlicht und ergreifend unvorstellbar gewesen. Schließlich verfügte die junge Dame über Fähigkeiten, mit denen Leonard de facto noch immer nicht wirklich zurechtkam.
Mystik, Prophezeiungen, Astralreisen und Träume, die angeblich die Zukunft vorhersagen und von Vergangenem berichten sollten. All das war nicht unbedingt die Welt des nüchtern denkenden Kommissars. Für ihn zählten im Grunde nur Fakten und nackte Tatsachen. Weswegen er auch zutiefst erleichtert war, den Schamanen Fridolin Schiller zu seinen Leuten zählen zu dürfen.
Der Schamane machte von Anfang an unmissverständlich klar, dass er an diese, an Serafinas Gabe, glaubte. Fridolin Schiller war ein charismatischer Mann mit rauchiger Stimme, stets bunten Turnschuhen und der Ausstrahlung eines ewigen Studenten. Hier in Village unterhielt er eine Praxis für Naturheilkunde, in der er vorzugsweise Schamanismus praktizierte. Zumindest ihm war es möglich, dem Kommissar geduldig und einfühlsam die Befähigung Serafinas zu erklären und näherzubringen. Für Leonards Begriffe allerdings häufig viel zu ausführlich, weswegen er nicht selten gezwungen war, die Begeisterung des Schamanen immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.
In der Tat war der Kommissar mit der Zeit doch gezwungen gewesen, zuzugeben, dass genau diese, für ihn völlig unbegreifliche Fähigkeit Serafinas, zur Lösung der meisten Fälle beigetragen hatte. Selbst Leonards Exfrau Jennifer-Eileen konnte, dank Serafinas Gabe und Hilfe, vor dem sicheren und vorzeitigen Tod bewahrt werden.