Читать книгу Hold me tight - Bianka Kitzke - Страница 7

Fleur

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Der Morgen danach ist wie der Morgen davor und des davor und so weiter. Mit einer Ausnahme - ich hatte megamäßigen Sex mit einem Fremden, der nicht nur gut küssen kann, sondern auch weiß, wie man einer Frau einen gigantischen Höhepunkt verschafft. Mit einem Grinsen im Gesicht liege ich auf meinem Bett und fasse es immer noch nicht, das ich das alles wirklich getan habe. Ich - die normal schüchtern ist und am liebsten in Schlabberklamotten den Tag verbringt, hatte Sex mit einem Unbekannten. Langsam schlüpfe ich aus dem Bett und gehe unter die Dusche. Mein Körper prickelt noch immer an den Stellen, die er angefasst hat. Dieser Abend wird mir definitiv in Erinnerung bleiben. Mein Kleid hängt an einem Bügel am Schrank. Nachdem ich mich in meine bequeme Sachen gehüllt habe, mache ich mich über meinen Laptop her und versuche mich mit Arbeit abzulenken. Was gar nicht so einfach ist, wenn man seit langer Zeit den besten Sex ever hatte. Dieser Kerl hat mir in einer Nacht mehr gegeben als mein Ex während unserer ganzen Beziehung. Ich bin völlig in Gedanken, als mein Handy klingelt. Ein Blick darauf und ich erkenne die Nummer meines Vaters. Was will der denn jetzt? Einfach nicht hingehen, was jedoch leichter gesagt ist als getan. Denn mein Vater kann sehr hartnäckig sein. Also entschließe ich mich das Gespräch doch anzunehmen.

„Hallo Papa, was kann ich für dich tun?“

„Du könntest deinem alten Herrn helfen, sein Hotel auf Vordermann zu bringen. Am Freitag kommt ein Interessent, der mir eine Menge Kohle dafür zahlen möchte!“

Mein Vater besitzt eine Pension etwas außerhalb, die aber schon seit Jahren nicht mehr so läuft. Hotel wäre nicht die richtige Bezeichnung, dafür aber gut. Vor ein paar Jahren war sie noch voll ausgebucht, weil man hier ein stilles Plätzchen gefunden hat, um dem Alltag zu entfliehen. Doch das war einmal.

„Ich komme am Donnerstag und ...“

„Du solltest bis Freitag bleiben. Ich möchte das du bei den Verhandlungen dabei bist“.

„Wenn es sein muss“, antworte ich ihm und halte noch ein wenig Small Talk mit ihm. Wie immer fragt er nach meiner Mutter, von der er seit einem halben Jahr geschieden ist.

„Papa, bitte. Es geht ihr so weit gut. Wenn du unbedingt wissen willst, wie es ihr geht, dann ruf sie an. Ich bin nicht euer Sprachrohr. Wenn ihr euch noch so für den anderen interessiert, warum habt ihr euch dann scheiden lassen?“

„Ist ja gut. Bis Donnerstag,“ höre ich ihn noch sagen, ehe die Verbindung abbricht.

„Papa? Papa? Na super!“

Genervt betrete ich am Donnerstag die Pension meines Vaters. Da mich jeder kennt, werde ich von jedem begrüßt und angetatscht, was ich hasse wie die Pest. So schnell es nur geht, verdrücke ich mich und schreite auf das Büro meines Vaters zu. Wie immer sitzt er grübelnd an seinem Schreibtisch.

„Hi“.

„Oh Fleur, bitte. Kannst du nicht einmal normal Guten Tag sagen?“

„Willkommen in der Spießerwelt. Was soll ich machen? Zimmer putzen oder was?“

„Fleur! Du sollst eine Präsentation erstellen über das Hotel. Es soll gut dastehen, wenn der ... Käufer kommt. Vorausgesetzt, es wird verkauft“.

Die Pension, auch wenn mein Vater es als Hotel bezeichnet, schreibt schon lange keine schwarzen Zahlen mehr. Verkaufen ist die einzige Möglichkeit, um nicht in den Ruin zu verfallen. Was der Käufer dann damit macht, ist mir relativ egal. Also verziehe ich mich in das Zimmer nebenan und beginne, den alten Kasten so gut wie möglich da stehen zu lassen. Was gar nicht so einfach ist, wenn sich die Gedanken um einen bestimmten Mann drehen. Das Dauergrinsen in meinem Gesicht scheint gar nicht mehr verschwinden zu wollen, was mir ehrlich gesagt auch vollkommen schnurz ist. Soll jeder sehen, das ich glücklich darüber bin, meinen Schweinehund überwunden und megamäßigen Sex gehabt zu haben. Träumend sitze ich an meinem Laptop, als mein Vater rein kommt und meine Gedanken stört.

„Fleur!“

„Was?“

„Du hast ja noch gar nicht angefangen. Komm schon! Das muss fertig werden. Es ist wichtig, reiß dich ein wenig zusammen“.

„Jaja!“

„Du machst mich wahnsinnig. Mann könnte meinen, du bist in der Pubertät stecken geblieben“, höre ich ihn meckern, als er auch schon wieder die Tür hinter sich geschlossen hat. „Pff“ gebe ich von mir und mache mich an die Arbeit. Müssen meine Träumereien eben warten, bis ich fertig bin.

Hold me tight

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