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01 Helgoland Düne
ОглавлениеZu Besuch bei den Kegelrobben
54°10'55.15"N 7°54'44.47"E
→ Karte S. 272
Dichter und Denker früherer Zeiten bezeichneten Helgoland gern als »Capri des Nordens«. Das lässt mediterrane Anklänge vermuten. Schon die Fährfahrt zu Deutschlands einziger Hochseeinsel kann ein kleines Abenteuer werden. Das Fahrwasser führt zunächst durch das Wattenmeer vorbei an dicken Pötten und Arbeitsschiffen, welche die Elbe anlaufen. Weiter draußen wartet nicht selten ein ordentlicher Wellengang. An der Reling stehend, kann man so die Kraft des Meeres spüren. Wenn dann die Felsentürme der Hauptinsel in Sicht kommen, ist man gleich vom Charme Helgolands gefangen.
Wer gern schwimmen möchte, der sollte mit der kleinen Fähre an der Promenade schnurstracks weiter hinüber zur Düneninsel ablegen. Hier warten wunderbare Sandstrände, von denen sich der Nord- und der Südstrand am besten eignen. An beiden wartet ein je nach Tide 30 bis 80 Meter breiter Strand mit sehr feinem Sand und extrem klarem Wasser. Achtung: Wir bewegen uns hier im Lebensraum von Kegelrobben und Seehunden, die in Kolonien am Strand liegen oder einzeln im Wasser unterwegs sind. Am Strand bitte immer 30 Meter Abstand halten. Nähern sich die Tiere Ihnen im Wasser, bedenken Sie, dass Kegelrobben die größten Raubtiere hierzulande sind und zu ihrem Nahrungsspektrum auch Schweinswale gehören. Es sind zwar keine bekannten Angriffe auf Menschen verzeichnet, aber es sind sicher auch keine Stofftiere zum Knuddeln. Schwimmen Sie daher ganz ruhig weiter. Im Winter von November bis Januar gebären die Kegelrobben ihre Jungen auf der Düne. Dies hautnah mitzuerleben, beschert Besuchern wunderbare Naturmomente.
Bitte auch zu dieser Zeit die 30 Meter Abstand einhalten, schon zur eigenen Sicherheit, denn die bis zu 300 Kilo schweren Bullen tragen um diese auch Zeit auch ihre Brunftkämpfe aus und können verdammt schnell robben. Richtige Sturmtage auf Helgoland sind ein Faszinosum für sich. Wenn keine Fähren mehr fahren und die Flugzeuge am Boden bleiben, dann wird das »Stormwatching« auf dem Eiland schnell zu einem pastoralen Naturerlebnis besonderer Intensität. Die Helgoländer Brandung am Nordstrand der Düne ist ein Tipp für Wellenreiter. Sie sollten ihr eigenes Board dabeihaben. Stärken kann man sich während der Saison im Restaurant am Südstrand.
Nicht nur eingefleischte Spaziergänger sollten den Rundwanderweg auf den Klippen der Hauptinsel nicht verpassen, der einen Einblick in die Vogelkolonien bietet und gleichzeitig faszinierende Aussichten auf die roten Sandsteinfelsen inklusive der Felsnadel »Lange Anna«, dem Wahrzeichen Helgolands, offeriert. Die Düne und die Hauptinsel in einem einzelnen Tagesbesuch abarbeiten zu wollen, wird wegen der relativ kurzen Aufenthaltszeiten eine hektische Angelegenheit. Wer die Insel voll genießen will, sollte am besten mindestens eine Übernachtung mit einplanen, zum Beispiel auf dem Campingplatz auf der Düne.
54°10'55.15"N 7°54'44.47"E
→ Karte S. 272
→ Anfahrt
Nach Helgoland kommt man nur mit der Fähre oder dem Flugzeug. Fährorte im Sommer sind Büsum, Cuxhaven und Hamburg. Ein Katamaran halbiert die Fahrzeit von 2,5 Stunden. Die anderen Fähren sind konventionell. Im Winter verkehrt nur eine einzige Fähre von Cuxhaven aus. Gebührenpflichtige Parkplatzmöglichkeiten gibt es in allen Abfahrtsorten. Um auf die Nebeninsel Düne zu gelangen, ist eine weitere kurze Fährfahrt nötig, die periodisch im häufigen Takt von der Promenade der Hauptinsel aus startet.
→ Rating
Karibikfaktor ****, Schwimmfaktor ***, Sandfaktor ****, Spaziergänge ****, Familientauglichkeit **, Tauchfaktor ****, Einsamkeit *
→ Achtung
Stark tidenabhängiger Strand mit Wasserstandsveränderungen. Strömung zwischen den Inseln beachten. Ripströmungen können auch hier vorkommen. Den Robben am Strand nicht näher als 30 Meter kommen.
→ Tipp
Leuchtturm am Südstrand. Besucher können an Inselrundfahrten mit dem Boot teilnehmen oder sich einer Bunkerführung anschließen, denn die gesamte Insel wurde im Krieg mit Tunneln ausgehöhlt. Wenn es im Winter zu kalt ist zum Baden, kann man das dampfende Meerwasserschwimmbad »mare frisicum« besuchen. Wer gern liest, für den ist vielleicht der Helogolandkrimi »Hell-Go-Land« von Tim Erzberg ein Lesevergnügen.
→ Einkehren
Dünenrestaurant, Tel.: 04725 544
→ Unterkunft
Camping & Hütten: www.helgoland.de
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