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10 St. Peter-Ording Süd - Böhl

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Ein einsamer Außensand

54°16'59.85"N, 8°36'19.34"E

Karte S. 273

Um zum äußersten Zipfel des südlichen Hauptstrandes vor St. Peter-Ording zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine startet von der Seebrücke im touristischen Zentrum und summiert sich zu einem 10 Kilometer langen Strandspaziergang (hin und zurück). Die andere Möglichkeit ist eine Art kleiner Wattwanderung bei Niedrigwasser über den großen, langen Hauptpriel, der bei Hochwasser riesige Flächen unter Wasser setzt und die Spitze der Sandbank zu einer Art Halbinsel adelt. Aber Vorsicht: Hier steht eine ganze Phalanx an Schildern, die mit der Aufschrift »lebensgefährlich« vor Überschreitung des Prieles warnen. In der Tat: Wer hier zur falschen Zeit am falschen Ort steht, kann von der Strömung des Priels mitgenommen werden. Wer diese Möglichkeit wählt, sollte sich daher 100-prozentig mit Tiden und den Auswirkungen von Wind und Wetter auskennen. Immerhin sind trotzdem noch gute 6 Kilometer zurückzulegen und der Priel an seiner engsten Stelle zu queren. Das funktioniert nur um den Niedrigwasserstand herum. Eventuell muss man den Rückweg trotzdem außen herum antreten, wenn der Wasserstand hier schon zu hoch ist. Kleine Abschnitte in Prielnähe weisen Schlickwatt auf, in das man wadentief einsinken kann. Da sich auch die scharfen Kanten der Schwertmuscheln in der Schlickwattmasse verstecken, sollte man unbedingt Strandschuhe tragen. Große Vogelschwärme sammeln sich bei Ebbe in dem Watt zwischen Sandbank und Deichvorland. Insgesamt ist dieser Weg nicht unbedingt schneller. Darüber hinaus ist diese Route nur bei bestem Wetter zu empfehlen. Vom Priel aus läuft man nun über feinsten Sand barfuß zur Nordsee. Hier sind nur sehr vereinzelt Menschen unterwegs. Die Mühe des fleißigen Wanderers wird mit einem traumhaften Strandabschnitt belohnt. Beinahe endlos scheint sich der weiße Buckel aus Sand bis zum Horizont zu wölben. Sandklaffmuscheln, Herzmuscheln und Schwertmuschel verstecken sich zwischen den Rillen des Sandes und sehen in der Abendsonne aus wie kleine Schmuckstücke. Mit Brandung und Rippströmungen müssen Badende hier rechnen und damit umgehen können.

Wer Glück hat, sieht Wolken von Alpenstrandläufern über den Horizont rauschen. Möwen patrouillieren an Rändern von kleinen Tümpeln oder am Spülsaum der Nordsee auf der Suche nach dem kleinen Leckerbissen. Vor lauter Euphorie sollte man die Tiden nicht außer Acht lassen, um sicher zurückzugelangen. Ist es windig und wellig, ist ein Baden hier nicht anzuraten.

Naturinteressierte finden in Tönning mit dem »Multimar Wattforum« das größte Informationszentrum für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, interessant für die ganze Familie. Ebenso beliebt ist die Heuler-Station in Büsum mit dem Vorführbecken für Seehunde und Kegelrobben.



54°16'59.85"N, 8°36'19.34"E

Karte S. 273

Anfahrt

Auf der A23 und B5 kommt man vom Süden her nach Tönning. Von hier aus geht es weiter über die Landstraße nach St. Peter-Ording und dann zum Stadtteil Böhl. Hier auf den Strandparkplatz fahren, gebührenpflichtig, tidenabhängig. Weiter mit einem langen Spaziergang oder über einen Priel.

Rating

Karibikfaktor ****, Schwimmfaktor ***, Sandfaktor ****, Spaziergänge ****, Familientauglichkeit *, Tauchfaktor **, Einsamkeit ***

Achtung

Langer, teils schwieriger Hinweg, stark tidenabhängiger Strand, hohe Wellen möglich, mitunter gefährlich starke Priel- und Tidenströmungen.

Tipp

Der Böhler Leuchtturm steht in Sichtweite und wartet auf Besucher.

Einkehren

Stelzen-Restaurant »Café Die Seekiste«, www.dieseekiste.de

Unterkunft

Campingplatz Silbermöwe: www.silbermoewe.de

Wassersport

Wassersportcenter www.x-h2o.de

Links

www.st-peter-ording.de/gezeiten

www.schutzstationwattenmeer.de

www.multimar-wattforum.de

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