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SCHWIMMAUSRÜSTUNG

Das Schöne am Wild Swimming ist, dass es nur einer Basisausrüstung bedarf und kein materialintensiver Zeitvertreib ist.

→Ein paar Badeschuhe schützen vor ungewollten Schnitten versteckter Muschelschalen im Sand oder den Steinen der Ostseeküste. Eine Schwimmboje hilft Langstreckenschwimmern, ihre Sichtbarkeit zu verbessern, und gibt im Notfall etwas Auftrieb.

→Taucherbrille und Schnorchel sind unverzichtbar, wenn man die Unterwasserwelt erkunden möchte.

→Feste Schuhe sind besser, wenn der Weg zum Strand erwandert wird.

→Bleibt noch, Badehose oder Badeanzug und ein Handtuch einzupacken – auf geht’s an den Strand.

DIE KUNST DES WILD SWIMMING

Eine wörtliche Übersetzung des englischen Ausdrucks »Wild Swimming« ist leicht, eine genaue Definition der Bedeutung dagegen schon schwerer. Draußen in einsamer Natur zu schwimmen, ist eine Erklärung, auf die sich sicher viele einigen können. Allerdings gibt es die verschiedensten Gründe, warum Menschen an wilden Plätzen ins Wasser steigen.

Da ist die Hardcore-Fraktion: Sie reizt vor allem die Herausforderung. Nennen wir sie die Leistungsschwimmer. Sie wollen Strecke machen und wirklich lang und weit und am besten auch schnell unterwegs sein. Dabei ist es ihnen egal, welche Temperaturen herrschen. Sie legen auch im wirklich kalten Wasser lange Strecken in Badehose oder -anzug zurück, wie andere nur im Hallenbad, und nehmen auch gern an Wettkämpfen im Freiwasser teil. Die etwas moderateren Zeitgenossen dieser »Art« tragen einen Neoprenanzug.

Für andere Menschen steht der gesundheitliche Aspekt im Vordergrund. Ihnen geht es darum, sich im Wasser zu bewegen – gern auch im kalten Wasser. Winterschwimmvereine haben schon lange einen positiven Effekt des Kaltwasserbadens auf die Gesundheit festgestellt. Jüngste Berichte von Profisportlern wie Radfahrern oder Fußballern sprechen von der Kaltwasserimmersion, die zu einer verbesserten Muskeldurchblutung und einer beschleunigten Regeneration beiträgt. Es ist weithin anerkannt, aber noch nicht wissenschaftlich bewiesen, dass niedrigere Wassertemperaturen Entzündungen im Muskel und daraus resultierende Schmerzen lindern können.

Und natürlich gibt es die romantische Komponente. Hier spielt der Zauber des Ortes und des Momentes selbst eine entscheidende Rolle. Aber auch das gesamte Drumherum gehört schon dazu: die Wanderung zum Strand, die Möglichkeit, in Ruhe zu entspannen und zu genießen, die natürliche Geräuschkulisse und die relative Abgeschiedenheit. Es ist der Reiz, ganz für sich etwas Neues zu entdecken.

KAJAK UND SUP

Einige wenige Strände in diesem Buch sind ausschließlich mit dem Kajak oder dem SUP-Board (Standup-Paddle-Board) zu erreichen. An vielen anderen Stränden ist es aber eine Freude, sie mit einem Wassersportgerät zu erleben. Allerdings darf man nicht überall mit dem Wassersportgerät unterwegs sein. So ist in vielen Teilflächen der Nationalparke oder Naturschutzgebiete ein Befahren oder Anlanden verboten. Deswegen bitte unbedingt vorab informieren, was vor Ort erlaubt ist und was nicht.

Die Nutzung von Wassersportgeräten ist nicht gefahrlos. Das Wetter kann an der See schnell umschlagen und Anfänger ohne Wissen und Training leicht überfordern und in lebensgefährliche Situationen bringen. Daher sollte man nicht blind drauflos paddeln und surfen, sondern am besten einen Kurs besuchen, der einem die Technik und die Regeln des Sports vermittelt. Oder man wird Mitglied in einem Verein, in dem man unter Anleitung erfahrener Gleichgesinnter schnell und kostengünstig lernen kann. Die Vereine sind organisiert im Deutschen Kanu-Verband DKV: www.kanu.de

Seekajakschulen: www.seakayakinggermany.com, www.seekajak-zentrum-schleswig.de, www.nanuk.de, www.darsstour.de/touren, www.wasser-wind.de

Die SUP-Verleihstationen in Strandnähe bieten allesamt Kurse an.

BÜCHER ZUM THEMA

Jübermanns Tourenatlanten, Jübermann, www.juebermann.de

Tom Körber, SUP, Wachholtz Verlag, www.wachholtz-verlag.de

Björn Nehrhoff von Holderberg, SUP-Guide Ostseeküste, Thomas Kettler Verlag, www.thomas-kettler-verlag.de

Björn Nehrhoff von Holderberg, Seekajak Deutsche Ostseeküste¸ Thomas Kettler Verlag, www.thomas-kettler-verlag.de

Björn Nehrhoff von Holderberg, Seekajak, Conrad Stein Verlag, www.conrad-stein-verlag.de

FREIKULTUR

In der Regel liegen FKK-Strände etwas abseits der Hauptstrände. Somit streift die Auswahl der Hidden Beaches in diesem Buch nicht selten auch offiziell ausgewiesene Gebiete der Freikultur. Allerdings haben sich die Moralvorstellungen mittlerweile weiter entwickelt, als diese feste Unterteilung in Strandkategorien zu zeigen vermag. Badende werden heutzutage auch an den Hauptstränden auf »Nackerte« männlichen wie weiblichen Geschlechtes treffen. Kaum jemand kümmert sich um »FKK oder nicht FKK«, und ebensowenige stören sich daran, solange nicht andere Menschen belästigt werden. Und das ist gut so. An den einsamen Stränden ist es dann auch völlig egal, ob sie offiziell Freikulturbereich sind oder nicht. Somit scheint die Kennzeichnung von FKK-Gebieten obsolet geworden zu sein. Sie wird in diesem Buch daher auch nicht gesondert ausgewiesen.

EINSAMKEIT

Am einsamsten sind immer die Strände, die am weitesten weg von Siedlungen liegen und schwieriger zu erreichen sind. Es lohnt sich aber, ein paar Kilometer durch den Sand oder auf einem schmalen Pfad durch den Wald zu laufen, um diese versteckten Stellen zu finden.

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Hidden Beaches Deutschland

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