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08 Westerhever Sandbank

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Ein echtes Schönwetterabenteuer

54°23'16.53"N, 8°37'1.70"E

Karte S. 273

Westerhever ist weit bekannt für seinen Leuchtturm, der hoch über dem Wattenmeer aufragt. Dass es hier auch eine vorgelagerte Sandbank in Schönheit und Ausmaßen ähnlich der in St. Peter-Ording gibt, wissen nur wenige. Die 2 Kilometer Fußweg zur ausgewiesenen Badestelle haben es allerdings in sich, da zwischen Deich und Sandbank eine Fläche liegt, die rund um das Hochwasser täglich zweimal überflutet wird. Vom Parkplatz mit Toilette und Kiosk steigt man hinauf zur Deichkrone, um dann über einen schmalen, mit Ziegeln ausgelegten Pfad durch die von Schafen beweideten Salzwiesen zum Wattenweg zu gelangen. Dieser ist durch ca. 1,30 Meter hohe Holzpfähle deutlich gekennzeichnet, die alle 50 Meter in den Boden geschlagen wurden. Die Pfähle sind alle gleich hoch, sodass man die Wassertiefe in der Mitte gut ermessen kann, wenn man am ersten Stamm steht. Das Wasser sollte jedoch nicht über die Knie hinausreichen. Der Wasserstand richtet sich stark nach dem aktuellen Tidengeschehen und den sonstigen Wetterbedingungen (Wind und Wellen). Am besten marschiert man nur bei bestem Wetter und bei ablaufendem Wasser auf die Sandbank.

Dann kann man sicher sein, dass bis zum Hochwasserzeitpunkt das Wasser nicht weiter ansteigen wird und man in aller Ruhe schwimmen oder Muscheln suchen kann. Die Daten für die Hoch- und Niedrigwasserzeiten kann man sich vom Nachbarort St. Peter-Ording einholen.

Das Wandern im knöcheltiefen Wasser ist ein echtes Faszinosum. Jeder Schritt zieht eine Welle hinter sich her, die dem Wanderer ähnlich wie eine Schiffswelle folgt. Die tief liegenden Wolkenschichten spiegeln sich aus der Oberfläche ebenso wie der Leuchtturm Westerhever hinter dem »Wasserwanderer«. Hat man einmal die halb verrottete Barke auf der Sandbank erreicht, muss man je nach Wasserstand noch ein Stück laufen, um die Nordsee wirklich zu erreichen. Die Hallig Süderoogsand und die Insel Pellworm scheinen in der Ferne auf der Wasseroberfläche zu schweben wie eine Fata Morgana. Der weiße Sandstreifen der enormen Sandbank von Süderoogsand taucht aus dem Wasser auf. Weiße Segel kriechen über den Horizont.

Fischkutter tuckern in der Ferne vorbei. Der Strand ist mehr eine Art Sandwatt mit vielfältig ausgebildeten Längsriffeln und waschbrettartigen Strukturen, überall durchsetzt mit kleinen Pools und Miniatur-Prielen. Kleine Kinder finden hier ihr Abenteuerparadies, geschützt von der Nordsee. Wer richtig schwimmen will, muss noch eine ganze Weile durchs flache Wasser waten. Der riesige Sand bietet beinahe endlos Platz. Jedoch ist zu bedenken, dass es bis auf die Barke keinen Anhaltspunkt mehr gibt, wenn man querfeldein unterwegs ist. Bei allem Spaß ist immer der Wasserstand zu beachten, schließlich will man wieder hinter dem Deich sein, wenn die Flut aufläuft und die Sandbank zur Insel werden lässt oder gar ganz überspült. Es lohnt unbedingt, auf dem Rückweg einen kleinen Abstecher zum Leuchtturm Westerhever zu machen, wenn man wieder an Land ist. Das Nationalparkamt Wattenmeer bietet in beiden Häusern rechts und links vom Leuchtturm Naturausstellungen und Naturerlebnis-Seminare an. Beim Sonnenaufgang steht die Sonne über dem Leuchtturm, während bei Sonnenuntergang der rote Ball in der Nordsee versinkt.



54°23'16.53"N, 8°37'1.70"E

Karte S. 273

Anfahrt

Auf der A 23 und B5 kommt man vom Süden her nach Tönning. Von hier aus geht es weiter über kleine Sträßchen bis zum Parkplatz Westerhever. Großer, gebührenpflichtiger Parkplatz direkt am Deich, mit Höhenbeschränkung. Weiter geht es per pedes über 2 km bis zur Wasserkante.

Rating

Karibikfaktor **, Schwimmfaktor ***, Sandfaktor ***, Spaziergänge ****, Familientauglichkeit ***, Tauchfaktor **, Einsamkeit ****

Achtung

Der Strand ist stark tidenabhängig und kann vom Wasser bei Flut überspült und vom Festland abgeschnitten werden. Die Fähigkeit, einen Tidenkalender zu lesen und danach zu planen, ist unabdingbar für einen Besuch.

Tipp

Besuch im Leuchtturm Westerhever

Einkehren

»Bei Silke & Theo Imbiss« direkt am Deich: www.kirchspielkrug.de

Unterkunft

Camping erst in St. Peter: www.campingplatz-biehl.de

Links

www.st-peter-ording.de/gezeiten

www.schutzstationwattenmeer.de

www.spo-eiderstedt.de

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