Читать книгу Könnte schreien - Carola Clever - Страница 19

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AUF DEM WEG ZUM G-PUNKT

Am nächsten Morgen stand Mary vor der Tür. „Mein Gott, habe ich mir Sorgen gemacht. Du bist gestern Abend nicht mehr ans Telefon gegangen. Habe es immer wieder lange klingeln lassen. Ich weiß Bescheid, habe mit dem Sohn von Mrs. Clark gesprochen. Komm her, Süße! Lass dich trösten.“

Ich genoss ihre Umarmung. Plötzlich löste sie sich von mir, riss ihre Augen auf.

„Ich hab’s, habe die Idee, um dich auf andere Gedanken zu bringen. Bist du offen für neue Erfahrungen? Für neue Gefühle? Willst du mal aussteigen … aus deinem Verstand?“

„Mein Gott, was hast du vor? Das klingt ja spannend. Was muss ich dafür tun?“

„Nicht viel. Es ist mein Geschenk, sozusagen mein Mitbringsel aus der Schweiz für dich: Entspannung anstelle von göttlicher Schokolade oder kitschigen Kuhglocken. Mein Geschenk ist symbolisch, eine Art Schweizer Uhr, traditionell mit Handaufzug. Wenn du sie an der richtigen Stelle aufziehst, läuft sie wie am Schnürchen, ein Präzisionswerk, das dir die Stunde X zeigt auf dem Weg zum G-Punkt. Natürlich nur, wenn du es willst und zulässt!“

„Manno! Du machst es aber spannend, Mary. Was soll das sein?“

„Du lernst eine neue Erfahrung kennen. Lass dich doch überraschen. Ich denke, in einigen Wochen bist du so weit. Dann hat deine Trauer eine andere Qualität. Du hast erfahren, wie es ist, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren. Du lernst etwas über Endgültigkeit. Lernst, was man eventuell versäumt oder verpasst hat, was man diesem Menschen hätte noch sagen oder zeigen wollen. Lernst, dass wir nichts mehr rückgängig machen können. Die Endgültigkeit als grausames Gefühl und als Erkenntnis ist eine tiefe Erfahrung.“ Sie küsste mich liebevoll.

Es dauerte tatsächlich neun traurige Wochen. Mary holte mich von zu Hause ab. Sie sprudelte vor Freude und Unternehmungslust. Sie war ein Happy-Girl, dessen gute Laune ansteckend war. Die Fahrt dauerte fast vierzig Minuten. In ihrem schicken Cabriolet fuhren wir auf dem Highway in Richtung Barrie. Mary hatte mir freundlicherweise die Augen verbunden. Es sollte die Spannung erhöhen und meine Aufmerksamkeit schärfen. Bis zur Auffahrt zum Highway konnte ich ihr sagen, wo sie entlangfuhr. Dann verließen mich meine Eingebungen.

Als sie die Binde abnahm, orientierte ich mich, schaute die Straße rauf und runter. Wir waren irgendwo in einem Stadtteil von Barrie, in dem ich noch nie gewesen war. Sie zeigte auf ein älteres Haus in einer Seitenstraße. Nachdem wir die fünf Stufen hochgestiegen waren, klingelte Mary bei Alexandra Sowieso. Ihren Nachnamen konnte ich nicht entziffern. Eine atemberaubende dunkle Schönheit machte uns die Tür auf, begrüßte uns per Handschlag, küsste uns links und rechts. Hm, das machten nur Europäer. Ich musste mich zwicken, damit ich aufhörte, sie durchdringend anzuglotzen. Sie hatte einen leichten hinreißenden Akzent, den ich nicht gleich zuordnen konnte. Ich tippte aber auf Dänisch. Vielleicht Schwedisch?

Mary und Alexandra gingen in die Küche, tuschelten miteinander. Ich hörte sie lachen und juchzen, während ich mich im Wohnzimmer umschaute. Helle freundliche Holzmöbel signalisierten etwas Distinguiertes und doch Gemütliches. Bunte Tücher, Teppiche, Überwürfe, orientalische Lampen rundeten das Bild eines marokkanischen Basars ab. Ein riesiges Bild über dem Sofa zog mich total in den Bann. So ein großes Bild hatte ich privat noch nie gesehen. Die Oberfläche war wie gelackt. Die Pinselstriche des Malers waren in den Konturen gut sichtbar. Die Szene war unbeschreiblich. Ich konzentrierte mich, überlegte, ob ich dieses Bild kannte. Ich entschied mich für ein klares Nein, kannte zwar den Künstler, aber dieses Bild hatte ich noch nie gesehen.

Mary kam ins Wohnzimmer, küsste mich, während sie sich gleichzeitig verabschiedete.

„Ich wünsche dir die nächsten zwei Stunden Freude und Genuss. Lass dich verwöhnen, genieß mein Souvenir aus der Schweiz, denn dort hatte ich auch das Vergnügen. Ich hole dich hier wieder ab.“ Ich blieb überrascht stehen, schaute ihr nach, während sie das Haus poposchwingend mit breitem Lächeln verließ.

Tausendschön kam in den Salon. „Hallo Valentina. Fühl dich wie zu Hause!“

Ich drehte mich von ihr weg. „Bewundere dein Bild. Die Szene fesselt mich.“

„Wie treffend!“ Ihre Augen hatten diesen sagenhaften Glanz, der ihr Strahlen verstärkte. „Nun, es ist mein Lieblingsbild. Eine geniale Kopie von Lucas Cranach der Ältere. Das Original ist von 1546. Es trägt den Titel Der Jungbrunnen – ein Quell mit Wandlungskräften, dieser Jungbrunnen, den Juan Ponce de León als erster Europäer und Kommandant eines der ersten Segler in Florida auf dem amerikanischen Kontinent gesucht hat. Er hörte nämlich, dass der, der in diesem Quell badet, um Jahrzehnte verjüngt wurde.“ Sie streckte ihren Finger aus, zeigte mit ihm auf das Bild. „Links siehst du, wie Menschenmassen dahinströmen. Sie werden in Schubkarren angekarrt. Du siehst, wie sie in offenen Kutschen, Lastenträgern, zu Pferd oder huckepack getragen werden. Die Landschaft zeigt ein überdimensionales Wasserbecken. Die Menschen entkleiden sich vor dem Becken, springen, schwimmen, baden und hüpften ins Wasser. Das Wasser spült ihre Gedanken, Gebrechen, Unebenheiten und Sorgen davon. Dann gehen sie auf der anderen Seite aus dem Becken raus in die Terra Incognita oder auf die andere Seite in uns. Sie fühlen sich erneuert, befreit, erleichtert und verjüngt, treffen Partner, Familie und Freunde, tafeln, spielen oder erfreuen sich an sich selbst.“

Fasziniert hörte ich zu, konnte meinen Blick nicht abwenden.

„Das ist die Einleitung zu dem, was wir miteinander machen werden. Ich habe zwar nicht so ein großes Schwimmbecken, aber auch du wirst, wie einem Jungbrunnen entstiegen, diesen Ort verlassen: befreit, erleichtert und verjüngt.“

Ich räusperte mich verlegen. Während ihrer Aufzählung kringelte ich wieder meine Locke im Nackenhaar, sah sie mit fragendem Blick an. Meine Nervosität wuchs. Molly hüpfte wie ein Gummiball rauf und runter, lachte, kicherte und schien sich zu amüsieren. Hm!

„Komm, folg mir die Treppe hoch. Das Behandlungszimmer, mein imaginäres Schwimmbecken, ist in der ersten Etage.“

Mmh … Behandlung? Vielleicht eine Kosmetikbehandlung? Das war’s also! Na klar! Wieso ich das nicht gleich erraten hatte, war mir schleierhaft. Ich freute mich.

Das Zimmer hatte eine hohe Decke, erstreckte sich über zwei Etagen, war mintgrün gestrichen. Der etwas süßliche Duft konnte Flieder sein. Oder war es Jasmin? Außer einer gepolsterten dicken Matratze, einer Stereoanlage, einer Zweisitzer-Couch, einem Tisch mit weißen Lilien stand nichts in diesem großen Zimmer. Meine Augen suchten diskret den Behandlungsstuhl, die Vergrößerungslampe, den Dampfreiniger, die Handtücher, die Flaschen, Tuben und Tiegel. Nichts.

„Du kannst dich vor der Couch ausziehen, deine Sachen über die Lehne legen, wenn du magst.“

Tausendschön ging zur Stereoanlage, legte eine wunderbare, beruhigende Musik auf. Der leichte Trommelwirbel wurde unterstützt von der Oboe. Das wirkte beruhigend, geradezu besänftigend. Dann zündete sie mehrere Duftkerzen, die in mintgrünen Gläsern standen, an, dimmte das Oberlicht. Ein warmer Grünton kleidete das Zimmer aus. Grün, die Farbe des Herzens. Ich stand in BH und Höschen vor der Couch, wusste nicht so richtig, was ich machen sollte, drehte meine Locke.

„Bitte zieh den BH und das Höschen auch aus. Leg dich bequem auf den Bauch. Es wäre auch gut, wenn du deine Haare hochstecken könntest, damit sie nicht fettig werden. Ich benutze ausschließlich naturbelassene Öle aus Jasmin, Kokos und runde es ab mit süßem Mandelöl für deinen Körper.“ Ich spürte, die Matte war vorgewärmt, als ich mich bäuchlings hinlegte. „Aber sollest du trotzdem frieren, stelle ich die Heizung sofort höher.“

So betörend konnten nur Elfen lächeln. Es hatte etwas unglaublich Warmherziges. Trotzdem schämte ich mich, so unbedeckt im Eva-Kostüm vor dieser mir noch Fremden. Splitterfasernackt lag ich auf ihrer Matte. Das hatte etwas sehr Intimes. Meine Arme verschränkte ich vor meiner Stirn. Wollte dem direkten Blickkontakt ausweichen. Das Herz schlug mir bis zur Oberlippe. Der Schlag schallte in meinen Ohren als Refrain wider.

Meine Nervosität nahm zu, als ich hörte: „Ich benutze lauwarmes Rosenwasser, Valentina, werde dich erst mal bequem im Liegen waschen. Dann öle ich deine Haut ein, von Kopf bis Fuß. Jeden Millimeter deiner Haut berühre ich mit zarten kreisenden Streichelbewegungen, damit sich deine Hautrezeptoren wohlwollend öffnen. Denn um zu fühlen, brauchen wir Entspannung.“

Hm … das hörte sich doch gut an.

Ihre Stimme war engelsgleich: „Genieße die Entspannung. Lass angestaute Anspannung aus deinem Körper fließen. Alles ist gut. Erlaube all deinen schweren Gedanken davonzuschweben. Lausche der Musik. Du brauchst dich nicht zu fürchten, nichts Schlimmes passiert. Es ist ein Geschenk an dich selbst, wenn du es zulässt.“

Ich entspannte meinen bis dahin zusammengekniffenen Po, ließ meine hochgezogenen Schultern fallen, entspannte meine Kiefermuskulatur, weil sich meine Zähne ineinander verkeilt hatten. Toll! Ich bekam sicherlich eine Ganzkörper-Massage! Super Idee, Mary. Du bist die Beste! Während ich meinen Gedanken folgte, hörte ich, wie ihre Kleidung raschelnd zu Boden fiel. Die Hose, das T-Shirt, ihre Socken und Schuhe.

„Nicht erschrecken!“, flüsterte Tausendschön. „Vielleicht hast du schon wahrgenommen, dass ich mich ebenfalls ausgezogen habe. Nicht weil ich mich scheue, Öl an meine Kleidung zu bekommen, sondern weil ich mich mit dir verbinde. Denn solltest du Schamgefühle wegen deiner Nacktheit mir gegenüber haben, möchte ich, dass du sie ablegen kannst. Deshalb bin ich auch nackt.“

Ich fand ihre gelassene, natürliche Art, mit Nacktheit umzugehen, erstaunlich beruhigend.

„Du brauchst dich vor mir nicht schämen. Wir sind gleich und miteinander verbunden. Natürlich können wir nicht alle nackt umhergehen, aber Kleidung beeinflusst und lenkt ab vom Wesentlichen.“

Das lauwarme, herrlich duftende Rosenwasser träufelte sie langsam über meinen Hals, Brust und Oberarme, verstrich die betörenden Tropfen seitlich über meine Rippen bis zur Taille. Größere Mengen flossen über meine Oberschenkel, Beine und Füße. Ich lag im lauwarmen Rosenwasser auf der Matte, während Alexandra den ganzen Körper damit streichelte. Ich hielt meine Späher verschlossen, hörte, wie sie eine Flasche öffnete, eine zähe Flüssigkeit herausdrückte. Sie rieb ihre Hände und verteilte das Öl. Streichelzart verteilte sie es auf jede Hautzelle. Viel zu schnell gab sie die Anweisung, mich zu drehen, um eine Seitenlage einzunehmen. Ich hielt die Augen dabei geschlossen aus Genuss und Scham, die ich nicht ablegen konnte. Die Wörter prüde und steif kamen mir in den Sinn.

Ich zuckte ein wenig bei ihrer ersten Berührung der Füße.

„Bleib entspannt, alles ist gut. Entspann deine Bauchmuskeln.“ Wie mit einer Feder verteilte sie das lauwarme Öl auf meinen Fußsohlen, strich langsam die Waden entlang, über die Knie, hoch zu meinen Oberschenkeln, vorbei an der hauchdünnen Haut meiner Innenschenkel. Kräftiger wurden ihre Streicheleinheiten seitlich über der Hüfte und dem Ausläufer meines Pos. Sie glitten in herrlich langen, ausladenden Bewegungen über Nacken, Schulter und Hals. „Uaah …wie angenehm.“

Ich badete in ihren Berührungen, die nicht wirklich massierten, dafür aber streichelten. Immer wieder wiederholte sie die kreisenden Bewegungen von der Fußspitze bis zum Hals mit ihren filigranen Handschmeichlerfingern.

Ich hielt Mund und Augen geschlossen, hatte Angst, dass ich aus diesem tief empfundenen Genuss ein tierisches Grunzen von mir geben würde. Wie von einem anderen Planeten hörte ich Alexandras Stimme als freundlichen Zuruf: „Wenn du möchtest, kannst du dich jetzt umdrehen.“

Roboterartig, fast schon hörig, folgte ich im Zeitlupentempo ihrem Wunsch. Die Musik wurde wie von Geisterhand etwas lauter. Stimulierende Trommelschläge intensivierten sich. Die Zehenzwischenräume kräuselten sich unter der eindringlichen Behandlung. Kreisend über Bauch und Brüsten bis zum Hals, folgte ich ihren Fingern über meinem Gesicht, kreisend bis an und in die Ohren. Drei Mal hin und zurück, zählte ich. Beim letzten Mal verweilte sie länger über meinen Brüsten. Ihr Fingerdruck verstärkte sich.

Ich reckte ihren Fingern meine Brüste bereitwillig entgegen. Langsam strich sie über meinen Bauch in Richtung Scham. Leicht, dennoch bestimmend, drückte sie mit ihren Handoberflächen meine Schenkel auseinander, ohne die streichenden Bewegungen zu unterlassen. Meine Schamlippen, die bereits vibrierten, erfuhren zärtlichste Streicheleinheiten.

Alexandra flüsterte wieder ihre Worte, die sich mit dem trommelnden Rhythmus verbunden hatten.

„Wenn du jetzt möchtest, biete ich dir ebenfalls eine innere Massage. Du brauchst nichts sagen, du kannst einfach deinen Daumen als Zustimmung heben. Es ist eine Massage, die dich erleben lässt, wie die unterschiedlichsten Flächen um deinen G-Punkt herum beschaffen sind. Diese Flächen zeigen dir, welch unterschiedlichste Lust sie erzeugen könnten. Du kannst in dieser Lust verweilen oder dich ihr hingeben. Du kannst einen Orgasmus haben, wenn du ihn dir gönnen möchtest. Oder einfach nur entspannen und dich ganz dem Gefühl von Genuss und Lust hingeben. Hauptsache ist, du bleibst entspannt!“

Mir schwanden die Sinne. Hatte ich das richtig gehört? Sie konnte mich von innen massieren? Es gab im Innern unterschiedliche Flächen, die unterschiedlichste Lust erzeugten? Was sollte ich sagen? Meine Neugierde meinte Ja. Mein Verstand sagte Nein. Ich antwortete ihr mit einem deutlichen Ja, aber nur in meinem Kopf! Keine Ahnung, warum das so war. Ich überlegte, ob das ein Frauen-Phänomen war oder ich das nur von Ella kannte: Nein meinen, dennoch Ja sagen!

Laut sagte ich erst mal nichts. Nach gefühlten zwei Minuten hob ich zaghaft, aber doch wahrnehmbar meine linke Hand. Alexandra machte weiter. Langsam, fast vorsichtig, glitt sie mit ihrem öligen Zeigefinger zwischen meinen Schamlippen ins Innere, ließ mich die diversen Flächen spüren. Jede Fläche für sich hatte ein ganz spezifisches Gefühl. Alexandra riet, meine Sinne und Gefühle auf jede Fläche zu projizieren: fühlen, spüren und beim Tiefeinatmen auch riechen. Die Lilien zogen mich in den Bann ihres Dufts. Ich freute mich, dass meine Körperwahrnehmung diese feinen Unterschiede der Flächen bemerkte. Es war faszinierend, was mein Körper für Überraschungen bot.

Dann hörte ich deutlich, wie Alexandras Atem tiefer, abgehackter ausholte. Spürte, wie sie energetisch mit mir verbunden war, wie meine Lust zu ihrer Lust wurde, wie sich ihre Hände schneller, kreisender bewegten. Meine Nase schnupperte ihre erfrischende Körperausdünstung, die nach Rose und einer Prise Minze duftete. Ich spürte, wie Ekstase ihre Hand ausstreckte und sie zu sich nahm. Halb verdeckt durch meine angewinkelten Arme über meinen Augen konnte ich sehen, wie Alexandras Körper vibrierte. Ihren Kopf legte sie in den Nacken, während sie kam. Ich war fasziniert, erstaunt und ein kleines bisschen überrascht. Ich kam nicht! Gleichzeitig war ich ein wenig neidisch, dass sie so frei und ungezwungen war, ihrem Körper die Freiheit erlaubte, Ekstase zu spüren. Ich hatte es ja auch genossen, aber für einen Orgasmus hatte meine Entspannung nicht gereicht.

Egal! Es war eine tolle Erfahrung, die ich vielleicht noch mal machen wollte, weil ich dann meinen Verstand zu Hause lassen würde. Die Angst vor Neuem oder einfach nur die Unwissenheit wäre dann kein Begleiter mehr. Ich duschte, wusch mit Limetten-Kokosmilch ihre Berührungen ab. Alexandra hatte sich ihren Bademantel übergezogen. Leichtfüßig hüpfte sie die Treppe runter. Mary wartete im Wohnzimmer vor dem Jungbrunnen. Ruckartig sprang sie auf, nahm mich in die Arme: „Da bist du ja, Valilein! Wie war es? Konntest du entspannen? Dir ein Geschenk machen?“

Ihre erwartungsvollen Augen waren groß wie ein Suppenteller.

„Es war eine wirklich sehr originelle Überraschung, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe es sehr genossen. Danke dir herzlichst für dein Geschenk!“

„Freut mich. Ich hatte dieses Vergnügen in Zürich erlebt. Diese Form der Entspannung praktiziert man dort seit Jahren. Ich musste mich sehr engagieren, um dir hier in Toronto das Gleiche zu bieten. Diese Glücksarbeiter –so nennen sie sich – sind weltweit gut vernetzt. Alexandra ist hier sehr bekannt. Viele Frauen und Männer genießen gern ihre Streicheleinheiten.“

Ich verabschiedete mich von Alexandra, die mich herzlich umarmte, mir ihre Hand reichte und meinte: „Es war superschön mit dir. Ich hoffe, dass du es auch genießen konntest. Es gibt einen Satz, der für neue Dinge steht. Ich würde ihn dir gern mit auf den Weg geben: ‚Erst der Blick ohne Vorurteil erlaubt einen Blick ohne Angst!‘ Ich würde mich freuen, wenn ich dich wiedersehen dürfte.“

Könnte schreien

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