Читать книгу Kein Kaviar für Killer: 4 Krimis - Cedric Balmore - Страница 17

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Laura Bennett war auf das Bett im Schlafzimmer der Kellerwohnung gefesselt. Der Killer hatte sie geknebelt und den Knebel festgebunden. Laura hatte es aufgegeben, an ihren Fesseln zu zerren. Der einzige Effekt, den sie damit erzielte, war, dass die dünnen Nylonschnüre tiefer in ihre Handgelenke schnitten.

Das Mädchen war voll Angst. Finsternis umgab Laura. Sie war sich ihrer Einsamkeit und Verlorenheit voll bewusst. Unter der Tür zum Livingroom schimmerte ein Streifen Licht hindurch. Laura hörte eine männliche Stimme. Der Killer hatte entweder Besuch oder er telefonierte. Laura hörte ihn lachen. Dann ging die Tür auf. Lichtschein huschte in das Zimmer, sogleich aber verdunkelte die Gestalt des Mannes das Türrechteck. Scharf wurde die Gestalt vom Licht umrissen. Groß und verzerrt fiel der Schatten des Mannes auf den Fußboden und gegen die der Tür gegenüberliegende Wand.

Lauras Hände und Beine waren an den Bettpfosten festgebunden. Es handelte sich um ein Bett aus weißem Eisenrohr, wie es in den Krankenhäusern Verwendung findet. Der Killer kam in den Raum. Er beugte sich über das Mädchen. Sein Atem schlug Laura ins Gesicht.

„Bevor ich dich in die Hölle schicke, will ich noch etwas Freude mit dir haben“, stieß er hervor. „Das macht dir dreckiger Schlampe doch sicher nichts aus. Es ist doch dein Job. Allerdings bekommst du heute keine fünfundzwanzig Dollar. Heute geht es umsonst.“

Er band die Beinfesseln des Mädchen auf. Laura gab einige unartikulierte Laute von sich. Der Knebel hinderte sie am Sprechen. Sie wand ihre Handgelenke in den Fesseln und spürte stechenden Schmerz.

Der Killer hatte sich wieder aufgerichtet. Er stand vor dem Bett. Aus Lauras Perspektive mutete er sie unheimlich groß und unheilvoll an. Plötzlich löste er das Tuch, das den Knebel in Lauras Mund festhielt. Er zog ihr den Knebel heraus. „Wenn du schreist, erwürge ich dich. Ich werde jetzt deine Handfesseln lösen. Du wirst ganz besonders lieb und nett zu mir sein. Ich verlange Extras, meine Süße. Und mach dir keine Hoffnungen. Aus dieser Wohnung gibt es kein Entrinnen.“

Er knüpfte auch die Handfesseln des Mädchens auf. Laura massierte ihre Handgelenke. In ihren Fingerkuppen stach es, als das Blut wieder in ihre Hände zirkulierte.

Der Killer zerrte ihr die Kleidung vom Leib. Das Mädchen hatte ihm nichts entgegenzusetzen. Nackt lag es schließlich auf dem Bett. Dann begann der Killer sich zu entkleiden. Er hatte seine Hose aufgeknöpft und schob sie nach unten.

Das Mädchen ergriff seine Chance beim Schopf. Es rammte dem Killer beide Beine in den Leib. Er, der dabei war, aus seiner Hose zu steigen, verlor das Gleichgewicht und stürzte der Länge nach zu Boden. Laura sprang vom Bett, gelangte in den Livingroom und rannte zur Tür, die nach draußen führte. „Hilfe!“, brüllte sie. „Hiiilfe!“

Die Tür war verschlossen. Der Schlüssel war abgezogen. Laura rüttelte daran. Ihre Kraft reichte nicht aus, das Schloss herauszureißen. Sie warf sich mit ihrem ganzen Körpergewicht gegen die Türfüllung, aber diese hielt stand.

Der Killer erschien in der Tür zum Schlafzimmer. Er hatte sich seiner Hose völlig entledigt. Seine unterlaufenen Augen waren auf Laura gerichtet. Seine Wangenmuskulatur vibrierte, sein Mund war fest zusammengekniffen.

„Hiiilfe!“, schrie Laura und dehnte das Wort in die Länge. Erneut rüttelte sie an der Tür. Gehetzt blickte sie über die Schulter auf den Killer.

Der Mann kam auf sie zu. Sein Gesicht hatte sich zu einem höhnischen Grinsen verzerrt. „Keine Chance, Honey“, löste sich es heiser aus seiner Kehle. Er hob die Hände. Schritt für Schritt näherte er sich Laura. Seine Finger krümmten sich, seine Hände erinnerten an die Klauen eines Greifvogels. „Nachts ist die Straße menschenleer. Die Wohnungen über uns sind unbewohnt. Niemand hört dich.“

Laura warf sich herum, duckte sich, stand ihrem Peiniger sprungbereit gegenüber. Die Panik, die sie befallen hatte, ließ ihr Herz rasen. Ihr Blick huschte durch den Raum, als suchte sie nach einem Ausweg. Zur Panik gesellte sich die Verzweiflung.

„Warum tun Sie das?“, keuchte Laura.

„Ich muss es tun“, stieß der Killer hervor. „Ich habe es geschworen. Wir haben uns zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Ihr elenden Schlampen verbreitet tödliche Krankheiten, ihr zerstört Ehen, ihr ... Ach was. Du bist so gut wie tot. Und dir werden noch viele von euch in die Hölle folgen. In New York, in Baltimore, in Cincinnati, in Indianapolis. Wir haben uns viel vorgenommen. Es gibt noch viele Städte, die wir von euch Pack säubern wollen.“

Er sprang mit dem letzten Wort auf Laura zu. Seine Hände zuckten nach ihrem Hals. Das Mädchen warf sich behände zur Seite, und seine Hände stießen ins Leere. Laura rannte zum Tisch. Auf der dem Killer abgewandten Seite blieb sie stehen und beobachtete den Mann. Er hatte sich umgewandt.

Der Killer stürmte los, kam rechts um den Tisch herum. Laura floh und schrie wieder nach Hilfe. Plötzlich packte der Killer den Tisch und schleuderte ihn zur Seite. Quer durch den Raum sprang er das Mädchen an, erwischte es und riss es nieder. Ein gellender Aufschrei entrang sich Laura. Dann lag der Killer auf ihr. Seine Hände verkrampften sich um ihren Hals. Die Luft wurde ihr knapp. Sie riss den Mund weit auf.

Laura hatte keine Chance!

Kein Kaviar für Killer: 4 Krimis

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