Читать книгу Das Schatzbuch der Herzensbildung - eBook - Charmaine Liebertz - Страница 11
Im Jahr 2003 antworteten Erzieher aus Köln, Bonn, Düsseldorf und Bielefeld sinngemäß:
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haben sehr impulsive Gefühle. Sie wünschen sich ein Gegenüber, das sie wahrnimmt, ihnen zuhört, seine Meinung anbietet, offen ist für ihre Bedürfnisse.
leben heute ihre Gefühle freier aus und können diese besser in Worte fassen. Sie gehen selbstbewusst und offen durchs Leben.
sind heute selbstständiger und entscheidungsfähiger als früher. Wir erleben sie aber auch ruhe- und orientierungslos.
viele Kinder sind starke kleine Persönlichkeiten mit einem ausgeprägten Ich-Gefühl. Aber es fehlen ihnen stabile Werte und soziale Normen.
Eines ist gewiss: Die Atmosphäre in Kindergärten ist angespannter denn je. Schnell können Gefühle hochkochen und sich in körperlicher Gewalt entladen. Das individuelle Lustprinzip nimmt Überhand, Anweisungen der Erzieher, die früher schweigend befolgt wurden, müssen heute mit jedem Einzelnen diskutiert werden. Der Satz Ich habe aber keine Lust fordert immer wieder von neuem die Überzeugungskraft der Erzieher heraus.
Unbestreitbar ist aber auch: Noch nie waren Kinder so selbstbewusst, sagten sie so offen ihre Meinung und engagierten sich so vehement für Gerechtigkeit wie heute.
Auch wenn es genügend Anlass gibt, sich um das emotionale Befinden der Neuen Kindheit zu sorgen, so gibt es immerhin Licht am Ende des Tunnels: Die Schüler in NRW sind führend, wenn es um die Mitmenschlichkeit geht. Der Länderbericht der Pisa-Studie [15] gibt ihnen die Bestnote für soziales Verhalten. In keinem anderen Bundesland sind die Kinder so sehr bereit, für sich und für ihre Mitmenschen Verantwortung zu übernehmen.