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Wissenswertes zur Geschichte der Anatomie

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Die Griechen scheuten sich vor der Innenwelt des Körpers. Erst die hellinistischen Gelehrten zeigten Interesse an der menschlichen Anatomie. Aber mit den Römern kam der Rückschritt: Jede nicht kultische Handlung an einem Leichnam wurde nun als gefährliche Magie schwer bestraft. Selbst Galenos (129 – 199), der bedeutendste Mediziner der römischen Kaiserzeit und Leibarzt Marc Aurels bezog seine Erkenntnisse nur aus der Tieranatomie. Auch das frühe Christentum lehnte die Anatomie ab, denn der menschliche Körper sollte in seiner von Gott gewollten harmonischen Ganzheit nicht angetastet werden. Erst um 1240 verfügte Friedrich II. von Hohenstauffen eine anatomische Ausbildung für alle Ärzte. Die Kirche genehmigte unter Papst Sixtus IV erst Ende des 15. Jahrhunderts die Anatomie. In dieser Zeit machte auch das Universalgenie Leonardo da Vinci (1452 – 1519) seine anatomischen Studien [25des menschlichen Körpers. Erst der belgische Mediziner Andreas Vesalius (1515 – 1564) [26 verhalf durch sein mutiges Sezieren von Leichen den naturwissenschaftlichen Tatsachen zum endgültigen Durchbruch.

[Über viele Jahrhunderte glaubte die gelehrte Welt, dass das Blut in der Leber laufend neu gebildet, zu den Organen fließe und dort restlos verbraucht würde. Das Herz hingegen enthielte – so glaubten die damaligen Schulmediziner – nur wenig Blut, dafür viel Luft. Erst im Jahre 1628 kam die Wahrheit ans Tageslicht. Der englische Anatom William Harvey (1578 – 1657), Leibarzt von König Karl I, brachte das Lehrgebäude aller medizinischen Hochschulen Europas zum Einsturz. Er erkannte, dass das Blut im Körper im Kreise fließt und das Herz für seinen Transport sorgt. Er war zum Entdecker des Blutkreislaufes [24] und der wahren Funktion des Herzens geworden. Schritt für Schritt eroberten nun die Mediziner das Herz:

1669 erkannte der Wissenschaftler Richard Lomer, dass es als Muskel das Blut durch den Körper pumpt.

 1707 legte der Italiener Giovanni Maria Lancisi die erste Arbeit über Herzkrankheiten vor.

 1819 erfand der Franzose René T. H. Laennec – der Leibarzt von Napoleon I. – das Stethoskop mit dem1826 erstmals Herztöne abgehört werden konnten.

 1967 gelang dem südafrikanischen Chirurg Christiaan Barnard die erste Transplantation eines menschlichen Herzens.

Was wir heute dank des enormen medizinischen Fortschritts über das Herz wissen, klingt im Vergleich zur spannenden Kultur- und Medizingeschichte vergangener Zeiten wesentlich nüchterner.

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