Читать книгу Am liebsten barfuß - Chris Livina - Страница 11

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terscheiben, sie waren mit Fliegenschissen besprenkelt und mussten dringend geputzt werden. Lin kam einfach nicht hinterher. Einen kur-zen Moment sah sie zu, wie die Strahlen helle Kringel auf die Holz-vertäfelung malten. Sie streckte sich wie eine Katze und war sofort auf den Beinen. Trotz der schmalen Liege hatte sie gut geschlafen und fühlte sich erfrischt. Leise öffnete sie die Tür und achtete darauf, dass das Glöckchen am Türrahmen nur mit einem leisen Klingeln hin- und herschwang.

Draußen am Becken, wo die Camper normalerweise ihr Geschirr ab-spülten, spritzte sie sich etwas Wasser ins Gesicht. Dann band sie ihre langen Haare zu einem schnellen Knoten. Eilig schwang sie sich auf das alte Fahrrad ihrer Mom und fuhr vom Campingplatz einen Schot-terweg hinauf zum kleinen Lebensmittel-Laden an der Straße.

Selbst sonntags öffnete Marjam ihren Laden in aller Frühe, jetzt stand sie mit ihrer gestreiften Schürze in der Tür und beschattete ihre Augen mit der Hand, als Lin den Weg heraufgekeucht kam.

„Morgen, Lin“, meinte sie. „Du bist ja wieder mal früh auf den Beinen.“ Sie lächelte, Lachfältchen umrahmten ihre hellblauen, sehr wachen Augen.

Das Mädchen stieg ab und lehnte den alten Drahtesel gegen die Bank, die zum Verweilen vor dem kleinen Geschäft einlud. „Ich weiß“, sagte sie, „Ich will Pat mit Speck und Ei überraschen – damit fängt der Tag immer gut für ihn an.“

„Du solltest besser mal ausschlafen, wie andere Kinder in den Fe-rien.“

Lin überging die Rüge. „Ich brauche vier Eier und hundertfünf-zig Gramm Speck“, lächelte sie und reichte Marjam ihren Fahrrad-korb über die kleine, blitzblanke Theke, „Mehr kann ich heute nicht kaufen, Marjam, ich habe nur vier Dollar dabei.“ Sie händigte ihr das Geld aus – inklusive dessen, was sie gestern den Campern zu viel be-

Am liebsten barfuß

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